Tag 04 Überfahrt Tahiti – Was für eine Nacht

Das Wetter ist noch immer instabil. Kaum kommt die Sonne vor, ist sie auch schon wieder weg. Und von achtern wird es schon wieder ganz finster. Als der Squall durch ist, bricht der Wind zusammen und dreht sich im Kreis.

Diese Situationen benutzen wir um unsere Batterien und unsere Wassertanks zu füllen. Wir freuen uns auch über warmes Wasser zum Duschen. Diesmal dauert es sogar 3 Stunden bis sich der Wind wieder stabilisiert.

Wir gehen mit Groß (2. Reff) und Genua (3. Reff) bei Wind aus NE mit 10-15 kn in die Nacht. Ferry geht schlafen und ich wecke ihn um 19:00 LT (04:00 UTC) damit wir beim Poly Mag Net (SSB) unsere Position bekannt geben können.

Um 20:30 geht ein Squall mit 25-30 kn und einem starken Regenschauer durch. Keine Zeit mehr sich voll anzuziehen. Die Genua muss weg. Leider kann ich nicht abfallen und gleichzeitig das Segel bergen. Eine Hilfeschrei und Ferry steht mir in der Unterhose bei. Als wir alles wieder im Griff haben sind meine Haare, mein T-Shirt und meine Unterhose gewaschen. Wäre doch nicht notwendig gewesen, war doch alles ganz frisch. Wir setzen noch die Fock (Kutter), stellen die Windfahne wieder ein und gehen unter Deck uns trocken legen. Ich versuche auch den Niedergang und den Bereich davor vom Wasser zu befreien.

Um 00:30 segeln wir wieder zurück nach Gambier. Was macht den jetzt der Wind? Ferry ist genervt, nimmt alle Segel dicht und startet den Motor. Soll ich sagen, dass es schon wieder regnet?

Erst um 02:00, bei Schichtwechsel können wir wieder auf Segelbetrieb gehen. Wir haben nun ENE-NE Winde von 12-15 kn.

Am Vormittag klart es dann endlich auf. Wir genießen im Cockpit die paar Sonnenstrahlen.

Tagesetmal Segel/Motor/Gesamt: 86/23/108
Gesamt: 428/54/482 sm

sm to go: 483/950 sm

Position: 19 45,10 S 141 28,48 W

Diese Nachricht wurde über Amateurfunk per SSB und dem Winlink System übertragen!
vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: CH00ba

4 Gedanken zu „Tag 04 Überfahrt Tahiti – Was für eine Nacht

  1. Günter Poschacher

    Ich hab mir das Segeln in der Südsee immer anders vorgestellt. Seit ihr wirklich dort ? 🙂
    Weiterhin, alles Gute

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    1. Ferry

      Hab’ mich eben gezwickt! Außer, dass das weh tat hat sich nichts verändert. Wir sind also tatsächlich dort – in der Südsee – kaum zu glauben! 🙂

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  2. Martin

    Hallo ihr 2 – eure Überfahrten haltet ihr immer ganz besonders spannend – klingt echt nach Abenteuer und nicht nach jahrelanger Praxis 😉 Schmerzende Rippen sind wirklich gar nichts nettes – gute Besserung!
    Wünsche euch noch eine Unfallfreie 2. Hälfte der Überfahrt und freue mich wie immer auf neue Nachrichten aus dem großen weiten Nass am gegenüberliegenden Teil unserer blauen Kugel.
    lg
    Martin

    Antworten
    1. Ferry

      Ahh, jo! Trotz der vielen tausenden Seemeilen am Buckel, es ist immer wieder spannend. Eines haben wir gelernt: Niemals uns selbst überschätzen, immer konservativ an die Sache herangehen. Dann ist man eben langsamer, als die jüngeren Kollegen. Und trotzdem kann man fallen. GSD ist das aber selten. 🙂
      Liebe Grüße aus dem Paradies!

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