Archiv für den Tag: 30/05/2019

Tag 05 Überfahrt Tahiti – Segel setzen

Heute scheint so ziemlich die ganze Zeit die Sonne, welch angenehme Abwechslung. Nach dem Mittagessen lässt der Wind nach und wir wollen das Großsegel vom 2. Reff ins 1. Reff geben. Ist ja überhaupt kein Problem, haben wir doch noch das 1. Reff eingebunden. Ich gehe zum Mast, löse die 2. Reffleine und hänge das 2. Reff aus. Nun braucht Ferry nur mehr am Fall ziehen und das Segel durchsetzen.

Aber es zickt! Es geht einfach nicht weiter. Sehen können wir auch nicht viel, steht doch die Sonne genau vorm Bug. Ferry rollt mal die Fock weg, startet den Motor, wir gehen in den Wind und bergen das Groß. Jetzt können wir sehen, dass sich das Fall in einer Maststufe verhängt hat. Das sollte eigentlich nicht passieren, dafür haben wir doch Leinen zum Abweisen über die Maststufen gespannt. Mit ein wenig hin und her schlagen des Falles bekommen wir es frei und ein Teil der Leinen von den Maststufen kommt gleich mit. Ferry muss diesmal in die Mastreling, da ich noch immer in der Bewegung eingeschränkt bin. Beim herunterziehen des Falls sehen wir, dass eine Stelle kurz vorm Schäkel schon ziemlich durchgewetzt ist.

Wir schneiden das Fall ab, binden es neu ein und setzten das Groß im 1. Reff. Für eine Arbeit die normalerweise 5 Minuten dauert brauchten wir 1,5 Stunden. Na ja, sonst wird uns ja fad, nicht? 😉

Kurz vor Mitternacht bricht der Wind wieder zusammen. Genua weg, Motor an. Dafür haben wir aber eine Sternenklaren Nachthimmel. Rechtzeitig zu Ferry’s Wache kommt wieder ein bisschen Wind auf. Die Genua wird noch ausgerollt und schon bin ich in der Koje. Was wir die ersten 2-3 Tage zu viel Wind hatten, haben wir jetzt ein wenig zu wenig und das leider auch immer wieder mal von vorne.

Kaum geht es mal 3 Stunden einigermaßen schön dahin, setzt der Wind schon wieder aus. Noch einmal starten wir den Motor, aber so können wir nicht weiter machen. Nach der Funkrunde muss der Spi/Blister rauf. Bei 4-6 kn Wind aus SE-E richten wir alles für den Blister her. Die Schoten werden nach achtern geführt, der Segelsack wird an Deck gehievt und das Spifall wird klariert. Auch das hat sich in den Maststufen verklemmt. Hoffentlich bekommen wir einen Platz in der Marina, damit wir neue Leinen über die Maststufen spannen können. Der Blister wird am Spifall hochgezogen und vom Schlauch befreit. Und er füllt sich mal mit Wind und dann fällt er wieder in sich zusammen. Er beginnt sich um die Genua zu wickeln und dann füllt er sich wieder, mal ist er Backbord, dann wieder Steuerbord. Wir probieren auch das Groß zu bergen, ob er dann mehr Wind bekommt. Alles hilft nichts. Es ist einfach viel zu wenig Wind, der noch dazu leicht drehend ist und dann kommen noch die Wellen von 1 bis 1,5 Meter dazu. Auch der Blister muss weg.

Leider läuft der Motor schon wieder.

Tagesetmal Segel/Motor/Gesamt: 52/40/92
Gesamt: 480/94/574 sm

sm to go: 406/950 sm

Position: 19 31,50 S 142 51.01 W

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vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: BH80nl