Ich glaube es ja zuerst gar nicht, kommen die doch mit Anhänger am Freitag früh nach Aquileia. Diesmal haben sie Robert zur Unterstützung mitgebracht. Ferry darf nach seiner Schulteroperation noch nichts heben – wieder eine gute Ausrede.
Die im Herbst bestellte neue feste Reling ist natürlich nicht fertig, sowie die neue Halterung für meinen Außenborder fehlt auch. Michele und Luca versprechen hoch und heilig alles bis nächste Woche erledigt zu haben.
Bevor Robert den Anhänger ausräumen kann, muss zuerst Platz unter Deck gemacht werden. Also wird die Genua gesetzt und meine Abdeckplane entfernt. Noch bevor Brigitte mit den ein und umräumen beginnt, werden von ihr noch die Wassertanks gereinigt. Dann kann Robert die Vorräte und das Bier an Bord bringen. Alles wird in meinem Bauch verstaut, irgendwie bin ich Backbord lastig. Abends geht es in die Pizzeria.
Am Sonntag wird das Deck gereinigt und leider müssen sie feststellen, dass sich das Teak an einer Stelle löst, nämlich Backbord bei meinen Wanten. Meine gewartete Rettungsinsel kommt wieder an ihrem abgestammten Platz. Die anderen Halterungen für die restlichen Rettungsmittel werden neu angeschraubt – was wieder einmal ein Puzzle mit mehr als 2 Teilen ist, dementsprechend langsam geht es voran.
Die von TÜV überprüften Tauchflaschen kommen an ihren Stauort. Weiteres Bier verschwindet in der Bilge, aber trotzdem schaut es unter Deck so aus als hätten die Hottentotten eine Riesen Party gefeiert.
Meine Winschen erhalten neue, von Brigitte genähte, Persenningen. Stück um Stück kommt zu mir und findet irgendwo seinen Platz. Ich glaube ich werde nur mehr 4kn laufen, damit sie endlich begreifen das sie nicht so viel Klumpert auf mir verstauen sollen.
Am Abend lädt Ferry zu seinem Geburtstag ins Marina Restaurant ein. Als Vorspeise gibt es Risotto mit Venusmuscheln. Zur Hauptspeise gibt es Branzino und Tintenfisch. Gut gelaunt kommen sie zurück, trinken noch einen guten Talisker (von Robert spendiert) und fallen dann müde in die Kojen.
Am Sonntag wird noch mein Motor gestartet, der will leider so gar nicht. Brigitte reinigt die Luken und fettet die Dichtungen ein. Alles was nicht korrekt verstaut werden kann muss unter Deck.
Meine müssen wohl noch mal kommen, um Vorort sicher zu stellen, dass Reling, Motor, Außenborder Halterung und Kran doch fertig werden, damit die “Jungs” mich gut nach Korfu überstellen können. Barawitzka und der Taiwan-Klipper kommt einem in den Sinn, wo die Crew feststellen musste, das Hippodackl noch sehr in ihre Einzelteile zerlegt war. Nun mein Mast steht wenigstens, aber mit einer offenen Reling durch die Adria???
Nach einem Stopp in der Pizzeria – das ist nur Wasser und es ist ihnen nicht leicht gefallen – geht es mit rasanten 100 km/h, weil Anhänger, Richtung Eichgraben – die Fahrt hat ihnen gar nicht gefallen, sie wollten ihn schon wie einen Hund aussetzen. Aber gegen 21:00 kommen alle wohlbehalten an.