Archiv für den Tag: 28/05/2019

Tag 02 Überfahrt Tahiti

Um 14:00 bin ich nur noch müde und mir ist kalt und der Regen macht das Leben auch nicht besser. Ferry löst mich ab und ich gehe unter Deck. Ich will mir meine Schwimmweste ablegen, als eine Welle kommt und ich mit meinen nassen Füßen eher einen unsicheren Stand habe und rutsche aus. Am Schluss sitze ich auf der untersten Treppe des Niedergangs, nur um mich vorher noch bei der vorherigen Treppe mit meinen seitlichen Rippen abzufedern. Autsch das tut weh und das Bewegen fällt mir schwer.

Ich haue mich in die Koje und schlaf mal am Rücken, ganz ungewohnt für mich. Auf der Seite habe ich einfach zu große Schmerzen.

Der Wind wird schwächer, aber es bläst weiterhin mit bis zu 30 kn. Am Abend stellt Ferry unseren Peterle neu ein. Wir wollen mehr vor dem Wind fahren, denn bis jetzt haben wir gekreuzt. Und Peterle fährt die ganze Nacht durch. Erst in der Früh als der Wind auf E dreht, stelle ich ihn ein wenig nach. Meine beiden Nachtschichten wollen einfach nicht vorüber gehen. Ich bin Müde, ich mache immer wieder ein Nickerchen, nur um aufzuwachen und zu sehen, dass erst EINE Minute vergangen ist. Kaum ist die Wache um, freue ich mich auf die vorgewärmte Koje und kann nicht einschlafen.

Ferry refft das Groß aus (2. Reff) und setzt die Fock im 2. Reff dazu. Wir gehen höher an den Wind.

Auch haben wir beide im Moment keinen Hunger. Ferry hat am ersten Tag eine warme Suppe gekocht, die ist mir sehr im Magen herumgeschwommen. Das tolle Omelette hätte am ersten Tag nicht sein sollen, haben wir doch bis zu 4 Meter hohe Wellen. Beide kämpften wir ein wenig mit Seekrankheit. 8 Wochen in einem Atoll ohne zu schaukeln verweichlicht einem.

Am Vormittag traut sich auch schon die Sonne heraus. Das Leben kann wieder beginnen.

Tagesetmal Segel/Motor/Gesamt: 105/0/105 sm

Gesamt: 234/20/254 sm

Position: 20 56,31 S 138 14,57 W

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vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: CG109vb