Tag 06 Überfahrt Pitcairn – Wasser

Am Nachmittag bricht der Wind zusammen und das bisschen kommt aus West, wollen wir nicht gerade dorthin? Wir brauchen eh dringend Strom und der Watermaker ist auch überfällig.

Somit wird der Motor gestartet und gleich darauf wird auch der Watermaker eingeschaltet. Wir haben 2 Wassertanks, die nicht miteinander verbunden sind. Der Steuerbord hat ungefähr 250 Liter und ist unser Reservetank. Hier war noch Wasser von der Bahia drinnen, das wir jetzt mal verbraucht haben. Aber wie befüllt man diesen wieder. Wir haben uns schon vor langer Zeit einen Wasserschlauch zugeschnitten, der von der Pantry (Küche durch die Luke zum Einfüllstutzen geht. Bei der Abwasch haben wir einen Adapter, der einen Gardenaanschluss erlaubt. Innerhalb einer ¾ Stunde ist der Tank voll, leider der Steuerbord Tank von (350 l) fast leer.

 

Kaum haben wir alles umgepumpt, noch ein bisschen unseren anderen Tank befüllt, fängt es auch schon wieder der Wind auf 20 kn anzusteigen. Watermaker aus, Motor aus, Segel rauf und der Wind ist weg. Genau 15 Minuten später ist die Genua wieder weggerollt und der Motor wieder an. Immer wieder gehen Schauer über Alrisha.

Um 20:30 weckt mich Ferry, wir müssen das Groß reffen. Wir gehen gleich ins 2. Reff und eine Welle überschwemmt das Vordeck und mich. Toll, bin ich doch frisch geduscht und jetzt wieder Salzwasser. Ferry setzt den Kutter, dann die Genua. Der Wind weiß im Moment nicht was er will und immer wieder schüttet es. Erst um Mitternacht weckt mich Ferry. Ihm reicht es. Stell du die Windfahne ein.

Es schüttet in Strömen, ich ziehe meine nassen Sachen an und stelle noch schnell die Windfahne ein. Der Wind dreht zwar um die 30 Grad, aber das schafft unser Peterle und immer wieder schüttet es.

 

Ferry’s 2. Schicht geht dann auch fast ruhig runter. Um 06:00 will er einen Positionsreport machen und die Wetterdaten abholen. Er schaltet die SSB Anlage ein und das Pactor Modem, aber dieses dreht sich gleich wieder ab. Nachdem er auch das Wasser am Navitisch sieht, ist klar, da ist wieder einmal Wasser eingedrungen. Wenn das nicht mehr geht, ist es mehr als blöd. Wir haben zwar für die Langstrecken immer ein Inmarsat Telefon, aber da können wir nicht oft die Wetterdaten abholen.

 

Zuerst einmal gibt es für das Geburtstagkind ein gutes Frühstück – Schinken-Käse-Toast mit Spiegelei, danach ein Stück Kuchen und Kaffee. Erst dann öffnet er das Modem, trocknet und reinigt es und probiert es wieder zum Einschalten. Juchhu, es dreht sich nicht mehr ab. Gut dann der nächste Test, eine Verbindung mit einer Winlink Relais Station. Will nicht gleich, aber das ist nicht so unüblich. Schließlich sind wir im nowhere. Dann klappt die Verbindung, aber was macht er jetzt? Er schreibt lauter Krzlbrzl am Schirm. Airmail, Funke und Pactor Modem abdrehen und wieder aufdrehen. Neuer Versuch. Super, es funktioniert wieder. Wir haben unsere Wetterdaten und alle Emails.

Jetzt müssen wir uns auch noch um die Genua kümmern, die muss unbedingt ausgebaumt werden, sonst geht da nichts weiter. Außerdem hat sich die Genuaschot schon wieder an der Reling im Spibaum eingeklemmt.

Ihr seht also, uns wird einfach nicht fad.

Sm gesegelt: 106 sm
Sm unter Motor: 19 sm

Gesamt/togo: 564/600 sm
Schnitt: 3,82 sm

Bordzeit: 12:00 Standort: 26 26,52 S 119 01,65 W
ETA : 21.3.2019

Diese Nachricht wurde über Amateurfunk per SSB und dem Winlink System übertragen!
vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: DG03ln

2 Gedanken zu „Tag 06 Überfahrt Pitcairn – Wasser

  1. Christian

    Hi Ferry & Brigitte,
    zuerst einmal Alles Gute zum Geburtstag von uns (ich habe noch ein Monat Zeit) !
    Gut, daß mein Pactor Modem im Trockenen steht. Habe öfter Kontakt mit Lothar HK3JCL auf 14.313 Mhz (er hat es schon zu Euren Zeiten probiert).
    Gut Wind
    Vy 73 de OE3CDW Christian & XWL Gabriela

    Antworten

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