Die lange Zeit hier in Österreich zum Zwecke der Erholung von unseren Operationen hat uns den Blog sehr spartanisch behandeln lassen. Es gibt ja derzeit nicht viel Relevantes zu Alrisha und unserer Langzeitreise zu berichten. Das gibt uns Gelegenheit, das Refit 2023/24 zusammen zu fassen und zu reflektieren.
Wir haben unsere OVNI 435 im Jänner 2009 gekauft. Ein Boots-Sachverständiger hat dem Schiff guten Zustand bescheinigt. Die Lackierung war aber teilweise bereits beschädigt, bzw. ist es stellenweise aufgeplatzt und abgegangen. Ferner waren Wasserschäden zu sehen. Nichts davon war kritisch, rechtfertigte aber einen Abzug im Kaufpreis.
Für das Ausrüsten zur Langfahrt haben wir die Priorität auf Stromversorgung, Besegelung, Watermaker und Navigation gelegt und unser Geld zunächst nicht in die „Verschönerung“ gesteckt.
Viele Jahre später konnten wir auch die äußerlichen Veränderungen nicht mehr ignorieren. Das Teakdeck begann sich zu lösen, die Luken wurden undicht und der Lack ging bereits großflächig ab. Es war also an der Zeit ein umfassendes Refit anzugehen.
Wie in jedem Projekt, dass eine Sache wieder verbessern soll, wie zum Beispiel ein Segelboot, eine Wohnung, oder ein Haus, durchläuft man mehrere Phasen der Erkenntnis:
- „Des gherat gmocht!“ (dt. „Das gehört gemacht!“) – In dieser, meist euphorischen Phase erwägt man, was nicht alles verbessert werden kann. Nach dem Prüfen von Kosten setzt Ernüchterung ein und man reduziert auf das Wesentliche, nicht ahnend was später folgen wird.
- „Waun ma‘ scho‘ dabei san!“ (dt. Wenn wir schon dabei sind, …“) – Hat man Phase 2 in einem Refit erreicht, vieles ist schon zerlegt oder abgebaut, fällt einem ein doch auch noch dies und das mitzumachen, denn später einmal ist es viel schwerer wieder dazu zu kommen. Das bisschen mehr an Kosten ist gut investiert, denn später wäre es ja trotzdem notwendig, aber viel teurer, weil man ja wieder zerlegen muss, oder?
- „Eh‘ scho‘ Wurscht!“ (dt. Jetzt ist es schon egal, es kommt darauf auch nicht mehr an!) – Die 3. und letzte Phase folgt einer gewissen Resignation. Die Nerven liegen blank und die Fingernägel wirken nicht mehr gepflegt, weil abgebissen. Wir haben schon soviel ausgegeben, aber trotzdem passt noch immer nicht alles. Kazunga! (dt. Riesengroßer Büffelmist, (c) Vettermann, Barawitzka)
Zunächst möchten wir die Artikel von unserem Blog verlinken, die die verschiedenen Arbeitsphasen beschrieben haben. Da kann jeder nachlesen, der vielleicht ähnliches vor hat oder die ganze Geschichte lesen will. Im Anschluss daran wollen wir über unsere Erfahrungen in dem Boatyard „Norsand“ sprechen und die Kosten der Renovierung aufschlüsseln. Stay tuned! 🙂
Hier nun die Artikel, die wir während des Refit Projekts veröffentlicht haben, die den verschiedenen Phasen des Projekts zuzuordnen sind, chronologisch geordnet:
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- 01/23 Wir richten uns am Hard ein – Norsand Boatyard, Whangarei, Northland, New Zealand
- 02/23 Irgendwo muss alles hin – Ausräumung eines Langfahrtschiffes
- 02/23 Die Solarmodule müssen weg
- 02/23 Der Abbau an Deck beginnt
- 02/23 Winschen, Spin- und Easylocks müssen weichen
- 03/23 Heck und Geräteträger Installationen werden abgebaut
- 03/23 Das Teakdeck muss runter und der Ankerkasten wird geleert
- 03/23 Schweißen ist angesagt
- 03/23 offene Punkte werden abgearbeitet
- 03/23 und wieder Schweißen
- 04/23 Ankerwinde abbauen und die Reste vom Teak entfernen
- 05/23 Der Mast muss weg, sonst passt Alrisha nicht in die Halle
- 06/23 Endlich geht es in die Halle
- 06/23 Die Luken und fixen Fenster, definitiv Phase 2!
- 06/23 Norsand übernimmt die Jobs, die wir selbst nicht können
- 07/23 Sandstrahlen
- 07/23 Alrisha bekommt einen Baldachin
- 07/23 Kermit der grüne Frosch
- 08/23 Farbenspiele
- 08/23 Kitten und Schleifen
- 09/23 Endlich, die geile Farbe („shiny shit“)
- 09/23 Holzarbeiten
- 10/23 gute Aussichten
- 10/23 Endlich raus der Halle – Halleluja!
- 12/23 Ein Niedergang entsteht neu
- 02/24 Radar und Verkabelung am Mast
- 02/24 Was jetzt? Neue Vorhänge! Definitiv Phase 3!
- 02/24 Brigitte will Vorhänge – na gut – dann will ich Elektronik! Phase 3^2!
- 02/24 Das Rigg kehrt zurück!
- 02/24 Die Tapezierung rieselt vom Dach, „eh scho Wurschst“ Phase 3
- 03/24 ein neuer Autopilot, „nur zur Sicherheit“ Phase 2
- 03/24 Abschlussarbeiten Elektronik
- 04/24 als Draufgabe gibt es dann noch die Dieselpest
- 03/24 Schlampige Reparatur der Wasserpumpe
- 04/24 Alrisha ist wieder in ihrem Element