Ankergeschichten

Mike reicht die Kette an Deck

 

Nachdem wir uns nach der Überfahrt 2 Tage Regeneration gegeben haben, motoren wir nach Hakahau. Wir wissen, wenn wir nicht innen liegen können, ist der Ankerplatz mehr als rollig. Aber für einen Platz innen, sind wir sicher schon zu spät dran.

 

Wir genießen die schöne Landschaft, während wir an der Küste entlang motoren. Segeln, wäre wieder mal voll gegen den Wind, dazu haben wir keine Lust. Verstehe ich nicht 😉.

unsere Edelstahlkette bis Neuseeland

Wir bereiten uns zum Ankern vor, hängen sogar Fender raus, denn es wird eng werden. Der Anker fällt und wir wollen zwischen „Sugar Shack“ und „Garulfo“ legen. Aber die zwei haben zeitweise nur 4 Meter Abstand. Ok, gehen wir halt als letztes Schiff rein. Der Anker fällt ein zweites Mal. Doch diesmal gräbt er sich nicht ein. Also nochmals Anker auf. Jetzt hält er, aber was macht die Ankerwinsch, sie beginnt von alleine Kette nach zu geben. Schnell die Fernsteuerung abstecken.

Ferry zerlegt sie wieder und ich kann mit deren Eingeweiden die Kette wieder einholen. Tomas von „Garulfo“ hilft uns mit dem Heckanker. Na endlich liegen wir.

alles muss klariert werden, sonst haben wir noch einen Kettensalat

Am Krampustag dann der Supergau. Nach einem lauten Knall bricht unsere Kette, wobei ich zuerst nur an die Ankerkralle gedacht habe. Erst als wir quer stehen und ich die Kette einhole, ist auf einmal die Kette aus. Schnell merken unsere Freunde, dass wir ein Problem haben und sind sofort mit ihren Dinghis bei uns.

 

 

„Sugar Shack“ sagt uns, sie haben 80 Meter Kette 10 mm Din, die sie seit ihren Blitzschlag spazieren fahren. Sie war nur ein Jahr in Verwendung. Da wir zu unserer Kette kein Vertrauen mehr haben, beschließen wir einen Deal. Wir warten auf weniger Wind und vor allem auf weniger Schwell.

noch hängen wir auf der alten Kette

Gestern haben wir unsere alte Kette angesehen und mal 10 Meter abgeschnitten. Diese Kette kommt anstatt der alten Kette an unseren Heckanker. Die letzten 30 Meter, die wir vor der Abfahrt verlängert haben, werden wir für unseren zukünftigen Zweitanker verwenden. Der Rest von den 90 Metern wollen wir entsorgen.

 

Heute stand folgendes am Programm, 80 Meter Kette von „Sugar Shack“ ins Dinghi rein. Vom Dinghi dann in den Ankerkasten von Alrisha. Alles ist Schwerarbeit. Anker auf, wobei die Leine mehr oder weniger von Hand aufgenommen wird. Die restliche Kette darf nicht mehr in den Ankerkasten.

Ach ja, habe ich schon erwähnt, gestern kam noch ein Katamaran rein und ankerte über unseren Anker. Wir haben ihn das höflich mitgeteilt, auch Tomas hat ihm das noch auf Französisch erklärt, dass wir heute Anker auf gehen müssen und eine neue Kette einschäkeln werden. Aber er bleibt heute stur auf seinen Platz, geht nicht Anker auf und erschwert uns somit das ganze Manöver.

unser Ankerplatz

 

Aber mit Hilfe von Mike, der uns mit der Kette behilflich ist und Matt, der einfach den Kat mit dem Dinghi auf die Seite schiebt, können wir unseren Anker wieder dort setzen, wo er vor der Aktion war.

 

 

Zwei Stunden später ist alles erledigt. Wir sind wieder vor Bug und Heckanker.

Vor dem Beginn unserer Langfahrt hatten wir 60 Meter 10 mm Edelstahl Kette, wir verlängerten sie um 30 Meter mit einem Kettennotglied, dass wir verschweißen und auffüllen ließen. Wir hatten immer Angst vor dem Notglied, dass das bricht. Aber dieses hielt bis heute bombenfest. Wir haben vor einem Jahr unsere Kette kontrolliert und die nächste Kontrolle stand für Jänner an. Eigentlich wollten wir schon in Tahiti kontrollieren, aber da hatten wir so viele andere Probleme.

Man soll, wenn man denkt, das sollte man tun, dass dann wirklich auch tun! Wir werden die „neue“ Kette, wenn wir an Land sind, nochmals genauer kontrollieren und dann entscheiden wie lange wir sie nutzen können.

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