Der Wind ist sehr unstetig. Mal bläst er mit 10 kn, nur um Luft zu holen und dann mit 18-24 kn zu wehen. Wir haben einen Squall nach dem anderen.
Ferry repariert unseren Windpiloten
Schon in der ersten Nachtschicht luvt Peterle (Windpilot) immer wieder an. Ferry muss in seiner Schicht dann ihn auch ein paar Mal nachstellen. Schlimm wird es in der 3. Schicht. Peterle hält kaum noch den Kurs, ich schiebe es auf die drehenden und den unterschiedlichen Stärken des Windes zurück. Ich stehe die meiste Zeit hinter dem Steuerrad und es ist kalt. Dann übernehme ich das Ruder. Zum Wachwechsel schalte ich den elektrischen Piloten ein.
Todmüde falle ich in die von Ferry vorgewärmte Koje. Inzwischen ist es in der Nacht schon ziemlich kalt. Bei 24 Grad und den kalten südlichen Winden braucht man schon eine Jogginghose und einen Sweater. Die Decke ist seit 2 Tagen im Einsatz.
Bis 09:00 schlafe ich heute, dann gibt es schnelles Frühstück – Brot (selbstgemachtes), Käse, Leberaufstrich und Kuchen (selbstgemacht). Nur nicht zuviel Geschirr, denn man muss jeden Teller, jedes Messer und jedes Glas und jede Tasse halten. Irgendwann hat man keine Hand mehr frei zum Essen.
Ich räume alles weg und lese unter Deck. Auf einmal meint Ferry “Wir haben ein Problem! Wir haben kein Ruder mehr.”. Ferry nimmt den Windpiloten weg und zum Glück lässt sich Alrisha wieder steuern. Ferry sichtet unseren Peterle und findet schnell die Ursache. Eine Schraube ist locker und so hat sich die Schubstange ausgehängt.
so ein kleiner Teil hat enorme Auswirkungen
Bei dem momentanen Wind können wir ihn nur außer Dienst stellen. Nur ungern fahren wir mit dem elektrischen Autopiloten, da er Strom braucht und wie lange halten noch die Lager im E-Motor. Nach dem Studieren der Explosionszeichnung ist bald klar, wir haben eine selbsthaltende Mutter verloren. In Ferrys Schatzkiste ist gleich Ersatz gefunden. Der Wind lässt nach und Ferry repariert ihn. Die ersten Test zeigen wieder gute Ergebnisse.
In der Zwischenzeit haben wir Bergfest, das heißt wir sind genau so weit weg vom Ziel wie vom Start. Wir sind unter 1.000 sm!
Der SE-ESE lässt sich bitten. In den nächsten Tagen müssen wir weiter mit SSE rechnen.
Wir bleiben AM WIND!
Sichtungen: Null
Änderung Segelstellung: Genua(2-3. Reff), Groß (2.Reff), Kutter
Änderung Windpilot: machte Schwierigkeiten
Wind : SSE 10-24 kn
Etmal: 127 sm
SOG : 5 – 7 kn
COG : 215
Mittagsposition: 13 29,42 S 099 54,87 W
versegelt: 987 sm
Schnitt : 5,1 kn
bis zum Wegpunkt : 967 sm
Diese Nachricht wurde über Amateurfunk per SSB und dem Winlink System übertragen!
vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: EH26bm
