Atlantik Passage Tag – 15 18/19.12.2016 Log 150,5 sm Gesamt 2116,5 sm Etmal 143,

so sieht das Cockpit nach der Tötung aus

Das Wetter, bzw. der Wind und die Wellen werden uns erhalten bleiben. Also Wind aus ENE 24-30 Böen bis 35 und die Wellenhöhe wird bis auf 4,5 Meter steigen.

Ferry hatte wieder einmal einen Fischauftrag. Nach dem Essen Angel rein und eine Stunde später hatte ich einen Biss. Es war wieder ein Dolphin von ca. 4 kg an der Schleppleine. Ich verstehe es nicht, warum Rosa Tintenfische so verführerisch sind? Bis er zerlegt, geschnitten, eingelegt und vakuumverpackt ist vergehen 2 Stunden. Nicht zu vergessen, das Säubern des Cockpits.

Bussi und Entschuldigung

Was tut ihr denn so, außer lesen, sonnen, nichts? Na da hätten wir mal die Wache in der Nacht. Wir machen 3 mal 4 Stunden, abwechselnd hat Ferry 2 Schichten und dann ich. Ganz seemänisch nach Glasen-Zeit. Um 8 Glasen ist Wachwechsel. Der die 2 Schichten hat legt sich in der Früh noch mal für 1-2 Stunden nieder. Positionsreport abgeben, Wetterbericht holen dauert auch schon mal, passiert ja alles über die Funken, die Übertragungsraten sind wie in der Steinzeit.

schaut er nicht schön aus?

Zwischendurch wird dem Seegang entsprechend gefrühstückt (zuerst Kaffee, dann Essen und zum Schluss ein Glas Saft). Um 11:00 UTC dann die Funkrunde, Austausch über Position und Wetterberichte vergleichen und sich Ezzes geben lassen.

Um 12:00 UTC ist die Mittagsposition fällig und danach wird der Blogeintrag geschrieben. Später versucht man noch schnell, ob man das Mail noch versenden kann.

Am früher Nachmittag dann Essen kochen. Das ist ein Thema für sich. Derzeit brauchen wir schon 2 Hände um nicht von Backbord nach Steuerbord zu fallen und wie schneidet, kocht man dann? Ich beneide Ferry nicht. Die Hauptmahlzeit wird natürlich den Wellen angepasst. Dann muss das Geschirr gereinigt werden, auch das ist ein Seil Akt.

Am Nachmittag dann, hat man entweder frei zum Lesen, oder einem Schläfchen, oder es stehen Reparaturarbeiten an. Und schon ist wieder ein Tag um.

Derzeit kämpfen wir mit dem enormen Wellengang. Unter Deck ist ein normales Leben nicht mehr möglich. Die blauen Flecken häufen sich. Sachen machen sich selbstständig wie z.B.: eine Reisdose und deren Reiskörner sich malerisch am Boden verteilen oder unser Basilikumtopf, der seinen Absturz aber überlebt. Nichts vom entspannten Segeln. Immer den Wellenbergen Aug in Aug sein ist einmal beeindruckend, aber auf Dauer sehr anstrengend.

Der Wunsch nach ankommen und vor Anker liegen wächst stetig. So haben wir uns das definitiv nicht gewünscht.

7 Gedanken zu „Atlantik Passage Tag – 15 18/19.12.2016 Log 150,5 sm Gesamt 2116,5 sm Etmal 143,

  1. guepo

    Ich denke dass wünscht sich so niemand und ich werde mich mit euch freuen wenn irgendwann der Anker im Lee der Insel fällt. – Es scheint der Wind jetzt ein wenig nachzulassen und ich kann mir vorstellen das ihr für jede kleine Verbesserung dankbar sein werden.
    Ich drücke weiterhin die Daumen – macht es gut und macht das beste draus.
    Rolling home – so ein Quatsch 😉

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  2. guepo

    Verdammt meine WindyTV-Prognose ist ganz falsch – wie ich gerade in eurer Positionsmeldung gelesen habe.
    Zittere weiter mit euch ! – Wünsche euch ganz intensiv: “Fair Winds” !!!!

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    1. Ferry

      Windity & Co verwenden alle Wetter-Modelle. Meistens passen diese – aber lokale Störungen sind nicht immer genau abgebildet.

      Eine Yacht 25 sm versetzt empfindet das womöglich ganz anders.

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  3. Robert Windbichler

    Also genau dies habe ich mit gefährlich gemeint, Ferry! Bei Windstärke 9, das sind in etwa 45kn Wind, berstet sich die See mit erheblich hohen Wellen auf und beginnt zu rollen. Ihr seid nun rund 15 Tage ohne Pause auf See unterwegs. Die Kräfte schwinden und das heimliche Gefühl von Angst über eine womöglich noch schlimmere Situation, macht sich in der Magengrube bemerkbar.
    Ich kenne das, war ich doch schon einmal mit Dir in einer solchen Situation. Aus meiner Sicht gesehen hatten wir aber damals das Glück schon am nächsten Tag in eine sichere Marina einlaufen zu können. Seither bin ich kein besonderer Freund von Segeltörns. Vielleicht deswegen, vielleicht wegen der damals rauen See. Du und Brigitte seid erfahren, Ihr werdet das schaffen!

    Nikolaus von Myra ist bei Euch.

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    1. Ferry

      Hallo Robert,

      Der Grundwind war ja nicht 9 sondern 6-7. Nur in den Squalls gings manchmal zur Sache. Ein Squall ist aber nach 10 Min. vorbei.

      Servus, Bruderherz!

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