Archiv für den Tag: 27/07/2015

Wir schaukeln

Am Abend schauen wir noch auf der Tauchbasis vorbei, machen einen Rundgang am Campingplatz, genießen ein Bier und staunen über die Veränderungen, der letzten 5 Jahre.

Der Campingplatz hat nun alle Straßen betoniert, die Mobilhäuser haben sich ums vielfache vermehrt, die Zeltplätze und Campingwagenplätze sind straff organisiert, überall stehen Grillplätze zur Verfügung und es gibt ein Kinderswimmimgpool. Natürlich gibt es auch ein Schwimmbecken für Erwachsene, selbstverständlich mit Meerblick und Bar. Diese Neuerungen dürften dazu geführt haben, dass es mit der Ruhe und der Idylle vorbei ist.

Beim Verlassen des Campingplatzes fällt uns eine Konditorei, eine neue Konoba, sowie ein neuer Minimarket mit tollen Obst und Gemüse auf, dort müssen wir morgen unbedingt einkaufen.
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Bodo und Ingrid sind zu Hause und so sitzen wir bald gemütlich mit einem Glaserl Wein auf ihrer Terrasse mit Meerblick. Die Zeit vergeht viel zu schnell und wir wollen wieder zurück aufs Boot.

Um 03:00 sind wir alle munter, das angesagte Gewitter beginnt sich innerhalb Minuten auszutoben. Der Sturm kommt nun von der Seite, lange macht das unser Heckanker nicht mit. Wir bekommen den Heckanker einfach nicht hoch, Brigitte bindet noch schnell einen Ankerball ein und wir lösen die Ankerleine. Wir holen uns den Anker morgen, wenn sich alles wieder beruhigt hat.

Zwar hält der Buganker, aber wir können auf Grund des Schwojkreises ohne Heckanker nicht liegen bleiben, somit holen wir auch den Buganker ein, der sich diesmal sehr zickig anstellt, denn immer wieder verhakt sich ein Kettenglied im Auslauf. Der Regen ist so stark, man sieht nicht mal mehr bis zum Strand und überall Wetterleuchten und Blitze.

Der Anker fällt weiter draußen, wir sind pitschnaß, wir legen uns trocken, wir beobachten das Geschehen noch eine zeitlang, dann legen wir uns nieder. Keiner macht auch nur ein Auge zu. In der Früh kommen noch immer die Wellen von der Seite. Wir beschließen nochmals Anker auf zu gehen und unseren zurückgelassenen Heckanker zu holen. Ups, wo liegt den der jetzt. Dort hätten wir ihn nicht gesucht, mit vereinten Kräften wird er hochgeholt und verstaut.

Wir gehen wieder vor Anker. Noch kein neuer Wetterbericht da, Brigitte und Ferry schläft mal ein Stündchen. Der neue Wetterbericht bringt nichts gutes, auch wenn wir bleiben würden, wir würden das Boot nicht verlassen und somit kommt ein Tauchgang nicht in Frage. Noch immer werden wir geschaukelt. Alles was nicht super toll verstaut ist fliegt, im Schrank scheppert das Geschirr, das ist kein Leben an Bord. Schweren Herzens macht Brigitte den Vorschlag Anker auf, Genua zu setzen und mit Vorwind den Kvarner Richtung Pula runter zu segeln. In der Soline gibt es auch eine Tauchbasis, vielleicht können wir dort tauchen, wird aber nicht das selbe sein. Auf dieser Basis haben wir unsere ersten Tauchversuche gemacht.

Gesagt getan. Brigitte segelt bis nach dem Leuchtfeuer Porer nur mit der Genua. Unser Schnitt beträgt 6 Knoten bei einem Wind von 18-24 kn genau von achtern.

Erst vor der Einfahrt der Soline wird dann die Genua weggerollt und schnell ist ein Ankerplatz gefunden, das Dinghi klar gemacht und zu der Konoba am Campingplatz gefahren. Diesmal gibt es Steak, wir hatten doch eines auf Pag verpasst.

Nach einem Aperitif im Cockpit, bei Ententeich geht es in die Kojen, wo wir in den Schlaf geschaukelt werden.