Am Nachmittag ist die Angel wieder draußen, endlich kein Seetang der sich im Angelhaken verfangen kann. Um 14:30 meint Ferry, ich glaub du hast da was am Haken. Und recht hat er, ich kann einen wunderschönen Mahi Mahi an Bord ziehen. Nach der Entschuldigung wird er gleich filetiert und kommt in den Kühlschrank. Ferry stellt Sushi Reis zu. Zwei Stunden nach dem Fang essen wir Sushi. Das sind die schönen Momente bei so einer Überfahrt.
Ferry beginnt seine Wache um 18:00 und darf immer wieder mal reffen bzw. ausreffen. 5 Minuten bevor meine Wache beginnt, geht ein Squall über uns hinweg. Schnell noch gerefft und ab ins Bett. Um 00:00 mache ich meine Logbucheintragung und kaum bin ich wieder im Cockpit, schreit mich der Autopilot an, dass er schon wieder einen Seatalk Fehler hat. Schnell läuft Alrisha aus dem Ruder. Ich muss Ferry aufwecken, damit er mir die Navigation wieder ab und aufdreht, das Ruder kann man nicht mehr auslassen, denn der Squall hat sich zu einem dauerhaften Wind von 15-22 kn gemausert.
Leider hilft das aus und einschalten nichts. Der Autopilot ist tot und Peterle ist unwuchtig. Handsteuerung ist angesagt. Bald wird klar, wir haben Wasser im Schaltkasten – sch… Ferry kann den Fehler in der Nacht und bei dem Seegang nicht gleich finden. Kann ja so vieles sein.
Alle Stunden wechseln wir uns ab, wir laufen mit einem 7er Schnitt Richtung Bonaire, immer noch am Wind. Immer wieder kommen Wellen über, wir werden gebadet. Ich kann mal 20 Minuten im Cockpit schlafen, Ferry schafft das nicht. Als es hell wird, übernehme ich das Ruder und schicke Ferry in die Koje und er kann über eine Stunde schlafen. Inzwischen sind wir beim Wegpunkt, es ist 09:00 und wir haben 63 sm zurückgelegt. Für Alrisha ist das ein toller Schnitt.
Kaum sind wir um die Ecke, kommt die Genua weg, der Motor wird gestartet und wir fahren genau gegen Wind und Welle Richtung Kralendijk und kommen nur mehr mit 2-3 kn voran. Ferry versucht noch den Fehler zu finden.
Kurz vorm Bojenfeld funken wir La Joya an und sie bringen uns zu einer freie Boje. Um 12:20 ist dann Motor aus.
Wir brauchten 73,5 Stunden von Puerto Rico/Puerto del Rey nach Bonaire/Kralendijk. Es waren 410 sm über Grund, wir sind 20,3 sm motort und 434,4 sm gesegelt, davon über 70 sm oder 12 Stunden von Hand gesteuert.
Die Fehlersuche beginnt. Sicherungen, werden gecheckt, sind ja eh nur in der Backskiste ganz hinten. In der Steuersäule werden alle Verbindungen überprüft und eingesprüht. Der Schaltkasten wird trocken gelegt und alle Seatalk Verbindungen werden überprüft. Der Fehler wird gefunden. Es ist unser Lifetag (Man over Bord) System von Raymarine. Ferry überbrückt es und siehe da unser Autopilot bringt keine Fehlermeldung mehr.
Am späteren Nachmittag kocht Ferry noch unseren Mahi Mahi mit Trüffelnudeln. Traumhaft.
Müde fallen wir in die Kojen.
Leider gibt es von der Überfahrt keine Fotos, da sie sich beim Kopieren sich irgendwie selbst zerstört haben – Ursache unbekannt!
Na das war ja mal wieder eine aufregende Überfahrt und nass auch. Ist ja irgendwie wie an der Ostsee. Bloß wärmer. Dann erholt euch gut in Bonaire und lassts euch gutgehen
Danke liebe Tina! Wir sind schon fest dabei. Heute wird mal wieder getaucht 🙂