Da ja das Village, dass wir besuchen wollten am Sonntag geschlossen hatte, fuhren wir heute hin. Diesmal hatten wir einen Fahrer wie soll ich sagen – „Sean fahren Sie 30, ich will dem Tod ins Auge sehen!“. 😉
In das Dorf darf man nicht einfach so rein gehen, könnte ja jeder kommen! Wir hören den Klang vom Blasen auf einer Muschel. Das Tor wird geöffnet und wir werden von traditionell gekleideten Männern eingeladen das Dorf zu besuchen. Wir werden auf einem gepflegten Weg durch den Regenwald zum Dorfplatz geführt.
Ein Einheimischer begrüßt uns recht herzlich. Dieser wird uns auch vieles erklären und durch das Programm führen.
Er erklärt uns, dass der Chief auch noch kommen und an der einmaligen Kette um den Hals erkennbar sein wird. Es ist der Hauer vom Schwein, desto mehr es gerundet ist, desto mehr Macht strahlt es aus. Leider entstehen diese wertvollen Hauer nur durch aushauen einiger Zähne im Oberkiefer. Am Schluss müssen sie sogar gefüttert werden, da sie nichts mehr essen können.
Wie wir schon wissen geht es über die Bluts Linie, dass man Chief wird. Der Chief hatte mehrere Frauen, denn er brauchte dringend einen Nachfolger. Wenn das erste Kind ein Mädchen war, wurde es getötet. Man konnte kein Mädchen gebrauchen, da dies in ein anderes Dorf einheiraten könnte und somit hätte das Dorf keinen Chief mehr. Das ging solange, bis ein Sohn geboren war. Harte Zeiten. Zum Glück sind sie jetzt Christen und sehr religiös.
Man lebt vom Fischfang. Im Regenwald werden Spinnennetze auf einem Y-Stab gesammelt und damit können sie dann kleinere Fische fangen.
Auch wird ein spezielles Holz verwendet um den Fischen den Sauerstoff zu nehmen. Damit muss man nur warten bis die Fische an der Oberfläche sind und sind somit leicht zum einsammeln.
Blätter der Hibiskus Pflanze werden in der Hand zerdrückt bis eine Flüssigkeit entsteht. Diese wird zur Wundheilung und blutstoppend verwendet.
Da die Hühner freilaufend und wild waren wurden sie mit speziellen Fallen gefangen.
Das selbe gilt auch für Schweine. Hier wurde eine Leine von einem starken Baum hinunter gespannt. Am Ende war eine Schlaufe die das Schwein entweder am Hals oder an einem Bein umschloss und dann in der Höhe hing.
Da hier jedes Jahr ein Zyklon über die Insel geht, werden Koch-Bananen getrocknet und in einer Grube mit Kokosblätter aufbewahrt. Diese werden im Notfall mit Kokos und Wasser vermengt und ergeben eine Speise.
Der erste Tanz ist ein Begrüßungstanz und sie heißen uns somit willkommen. Der zweite gilt dem Fischfang.
Schon seit Anbeginn brennt ein Lagerfeuer. Unter dem Holz verbergen sich Lavasteine aus Tana. Uns wird erklärt, dass junge Männer eine letzte Prüfung haben und diese ist über glühend heiße Steine zu gehen. Sowie vieles ist auch dieses erklärbare Magie.
Bestimmte Blätter werden zerkleinert, zerkaut und mit Speichel vermischt auf die Fußsohlen der jungen Männer gespuckt. Dieser grüne Brei hält irgendwie die Hitze ab und schützt vor Verbrennungen.
Jedoch am anderen Ende wird dieser Brei entfernt und man geht noch einmal über die glühenden Steine. Damit wir auch sicher sein können, dass die Steine heiß waren, wird Wasser darüber geschüttet.
Zum Abschluss gibt es noch zwei Lieder begleitet von interessanten Instrumenten. Einerseits gibt es mit Wasser gefüllte Glasflaschen, eine Bassgeige, die in einem Würfel beheimatet ist, Bambusrohre, die mit Flip Flops betrieben werden und Gitarren.
Diese ganze Vorführung wurde nur für uns beide gemacht. Wir finden es toll, dass die alten Bräuche noch gepflegt werden, wenn es auch nur für die Touristen ist.