Archiv für den Tag: 22/01/2018

Panama Kanal Tag 1

die neue Brücke

 

Müde, aber relaxed fallen wir in die Kojen. Es ist inzwischen 22:30 und wir sind natürlich Ferry und ich, des Weiteren Chris (SY 4 Seasons) und Werner und Karsten (Brigg Roald Amundsen). Was war das für ein Tag. Aber schön der Reihe nach.

 

wir gehen ins Päckchen

In der Früh genießen wir noch ein gutes Frühstück, machen klar Schiff und bezahlen unsere Schulden in der Marina. Auch freuen wir uns ein letztes Mal die Duschen benutzen zu können. Es ist schwül, wir haben eine Luftfeuchte von über 80% und es regnet immer wieder.

 

 

die Werfer

Es fällt schon wieder einmal schwer sich zu verabschieden. Diesmal sind es Joachim und Sabine(SY Atanga). Eigentlich hätten wir noch länger einen ähnlichen Kurs gehabt, aber durch ihren Blitzschaden mussten sie Ihre Pläne ändern.

 

die Festmacher werden angebunden

Um 12:30 kommt unsere Crew an Bord und pünktlich um 13:00 legen wir ab. Nur 50 Minuten haben wir zu den „Flats“ (Ankerplatz und Warteplatz für die Aufnahme des Advisers). Wir ankern auf 14 Meter und warten auf den Adviser und wir hoffen auf einen früheren Aufbruch als 16:45, denn das würde bedeuten, wir gehen im Finstern durch die Schleusen. Leider ist der Termin fix. Das Warten nervt, auch der Snack hilft nicht darüber hinweg. Der Himmel ist bewölkt und das drückt auch auf die Stimmung.

die Schleuse schließt ihre Tore

Endlich kommt der Adviser aufs Boot und es heißt Anker auf. Die Ankerwinsch stöhnt, hat sie doch schwere Arbeit zu leisten. Am Anker klebt mindestens 10 kg fester Lehm, so etwas habe ich noch nie gesehen. Langsam geht es unter der neuen, noch nicht fertigen Brücke durch. Wir müssen noch auf unseren Frachter warten. Dann gehen wir mit SY Kokopelli ins Päckchen. Da sie den stärkeren Motor haben, übernimmt Mizzi die Führung.

 

das Wasser brodelt

Die ersten Leinen werden nach Steuerbord zur Kokopelli geworfen, natürlich ist der erste Wurf von den Werfern zu kurz. Danach treiben wir weiter zur Schleuse und mehr nach Backbord. Selbiges Szenario für uns. Auch hier geht die erste Leine daneben. Wir binden an die Wurfleinen unsere Festmacher an.

 

 

in der Schleuse

Die Werfer begleiten uns in die 1. Schleuse und holen dort unsere Festmacher und belegen sie an einem Poller. Die 4 Leinen werden so gespannt, dass wir mitten in der Schleuse sind. Naja ganz alleine gehört sie uns nicht, da ist ganz vorne ein kleiner Frachter und danach die Coast Guard und den Abschluss bilden wir. Wir haben Glück, dass wir keinen großen Frachter vor uns haben, denn wenn der seine Maschinen startet soll es ganz schön rund gehen.

 

die Loks ziehen die großen Schiffe durch die Schleusen

Das Schleusentor schließt sich. Mich überfällt auf einmal Angst. Ich bin in dieser Schleuse gefangen, kann nichts tun. Schon sieht man das Wasser steigen und es brodelt. Schnell müssen die Festmacher nachgespannt werden. Alle Nerven liegen blank. Die Adviser geben die Kommandos und alles geht gut.

 

 

die Punkte da oben, sind unsere Werfer

Am höchsten Wasserstand werden alle 4 Leinen gleichzeitig gelöst und eingeholt. Die Wurfleine ist noch immer angehängt. Die Werfer gehen mit uns in die nächste Schleuse. Same Procedure as the first Lock, nur diesmal läuft das Wasser schon schneller ein.

 

 

die einen schuften, die anderen fadisieren sich

 

Bei der dritten Schleuse dann warten  auf das Wasser, aber als es dann losgeht, kommt das Wasser extrem stark. Wir sehen starke Wirbel und das Wasser kocht noch stärker.

 

 

das Wasser brodelt

Dann endlich sind wir oben und wir werfen noch einmal einen Blick zum Atlantik zurück. Wir sagen Adieu, bis in ein paar Jahren. Wir umarmen uns und alle sind glücklich. Wir fahren aus der letzten Gatun Schleuse und, trennen uns von Kokopelli und steuern unsere Boje an. Inzwischen ist es stockdunkel.

 

 

letzter Blick in den Atlantik

 

Welch Schreck, die Boje ist 2 Meter im Durchmesser. Da können locker 2 Männer drauf stehen. Wir machen vorne, achtern und mit Spring fest. Gleich darauf macht Kokopelli fest und die Adviser werden abgeholt.

 

 

unsere „kleine“ Boje

 

Wir genießen das Anlegebier, die Spaghetti, die sehr reichlich ausgefallen sind und ein Glas Wein.