In der Früh können meine Beiden noch ein letztes Mal bequem und vor allem mit warmen Wasser duschen. Mein Wassertank wird nochmals aufgefüllt, im Schiff alles flugsicher und schepperfrei (!) verstaut.
Sie verabschieden sich von Hans & Rita und Ueli & Silvi, ich mich von SY Alamea und SY Harmonie, wir sehen uns ja wieder entweder auf den Kap Verden oder in Barbados.
Der Wetterbericht verspricht zuerst noch Winde aus SE, dann soll er auf NE drehen. Recht bald nach der Ausfahrt setzen sie meine Segel und als sie Groß und Genua (mit Spibaum) gesetzt haben, dreht der Wind von NNE auf SSE. Alles wieder weg und meine Unterwassergenua bleibt gesetzt, denn bei 4 kn Wind bewege ich mich nicht. Dazu kommen noch die 2,5 Meter hohen Wellen.
Um 16:00 endlich der NE. Mein Groß ist im 1.Reff und die Genua ebenso. Der Wind verstärkt sich auf 15-20 kn und so kann endlich zeigen was ich so alles draufhabe. Leider bringt Brigitte meinen Windpiloten nicht hin, also steuert sie mich von Hand. Ich mag es, wenn sie das tut. Wir brausen mit 7-8kn nur so dahin und auch die vielen Wellen rauf und runter.
Ich habe Ferry noch nicht Seekrank oder angeschlagen sehen, aber diesmal leidet er. Er verweigert sogar eine Suppe und was noch schlimmer ist ein Bier. Brigitte geht es auch nicht besonders. Da haben die Beiden doch glatt ihre See Beine verloren. Nach fast 3 Monaten Kanaren und nur 5 Destinationen sind sie ein wenig zu Landmenschen geworden.
Brigitte hat heute Nachtschicht 20:00 und 04:00 Ferry hat 00:00 und dann ab 08:00. Da der Wind immer weniger wird meine Genua weggerollt und um 01:15 der Motor gestartet.
Inzwischen haben sich meine Beiden erholt, das hat sicher mit den inzwischen moderateren Wellen zu tun.