Wir fliegen mit einem Air Taxi auf die Insel Pentecost und durch Zufall sind auch Allen und Maria von der ehemaligen „Lady Jane“ ,jetzige „Jamala„, mit dabei. Der Flug mit einer Briten-Noman Islander BN2A-26 dauert ca. 1 Stunde, jedoch bevor es losgeht werden wir um 07:15 abgeholt und zum Flughafen gebracht. Als wir eingecheckt sind, heißt es warten.
Endlich geht es los, leider haben nicht alle einen Fensterplatz und wir haben diese Karte gezogen. Es ist ein unruhiger und wolkenverhangener Flug, immer wieder gibt es Luftlöcher und bei der Landung auf der kurzen Landebahn schließe ich mit meinem Leben ab. Der Seitenwind macht das Landen nicht leicht und wir sind glücklich wieder festen Boden unter unseren Füßen zu haben.
Wir werden mit Blumen begrüßt und mit einem Auto zu einem Hügel gebracht. Die ganze Insel ist dort versammelt, es ist wie ein Volksfest und wir erspähen einen Turm von 20 Metern aus einem Geflecht von Ästen.
Der Legende nach lief eine Frau vor ihrem Mann (Tamalie) davon, klettert auf einen Bananen Baum um ihn zu entkommen. Jedoch Tamalie folgte ihr auf den Baum. So band sie Lianen um ihren Knöchel und sprang. Ihr Ehemann folgte ihr, sah nicht die Lianen an ihren Füßen und sprang und starb dabei.
Ursprünglich waren es Frauen die diese Zeremonie des Baumsprunges ausführten um den Respekt der ersten Frau zu zollen. Die Männer sahen das nicht so gerne und beanspruchten diesen Sport für sich.
Anstatt von Bäumen zu springen bauten sie Türme. Daraus entstand das „Land diving“, damit sie nicht wieder ausgetrickst werden. Es wurde den Frauen verboten in der Nähe des Turms zu sein. Der Glaube ist, dass sie Rache üben würde, was zum Tode eines Springers führen könnte.
In der Früh vor dem Sprung unterziehen sie sich einer rituellen Waschung, ölen sich mit Kokosöl ein und schmücken ihre Körper. Sobald die Buben sieben Jahre alt sind können sie daran teilnehmen und nach erfolgreichem Sprung dürfen sie sich Männer nennen. Desto mehr Erfahrung und Mut die Springer haben, desto höher gehen sie hinauf. Die Türme sind 20-30 Meter hoch.
In der Mitte des 19.Jahrhunderts kamen die Missionare und befahlen den Einheimischen dieses Ritual zu stoppen. Erst nach der Unabhängigkeit im Jahre 1980 wurde das Ritual von christlichen Einheimischen aus benachbarten Gebieten wiederbelebt, da es eine Demonstration kultureller Identität war. Das Bungee Jumping war geboren.
Die Jungs und Männer werden musikalisch unterstützt. Das fest binden der Lianen wird von einem Freund gemacht. Erst wenn beide Lianen gut angebunden sind geht er nach vor und lässt sich von seinem Dorf anfeuern. Nicht immer springen sie sofort, denn es kostet sicherlich sehr viel Überwindung und Mut von so einem instabilen Turm herunter zuspringen. Erst wenn die Spannung zu Zerreißen ist lassen sie sich nach vorne fallen.
Was in Ihren Köpfen in den 2-3 Sekunden während des Sprunges so vor sich geht? Abgesehen davon, dass es den Frauen nicht erlaubt ist, würde ich es nie machen. Ich werde auch nie das Bungee Jumping ausprobieren. Mut kann man sich nicht kaufen.
Jeder Sprung beginnt von weiter oben. Nur die mutigsten springen von ganz oben. Wir haben das schon in einer Dokumentation gesehen, aber das ist nichts mit dem selbst erlebten.
Nach einem kleinen Lunch zeigen sie uns noch ein bisschen von der Insel. Es geht zurück zum Flughafen, wo wir noch an einen Strand gebracht werden, um die Wartezeit auf den Rückflug zu verkürzen.
Der Flug zurück war viel angenehmer und diesmal hatten wir einen Fensterplatz und konnten die beiden Vulkane auf Ambrym sehen.
es ist sicher sehr beeindruckend, so etwas live zu sehen. Ich kenn da aus dem Fernsehen. Ich wünsche Euch noch viele weitere schöne Abenteuer und Momente. Ich werde sie weiterhin verfolgen.
Viele liebe Grüße Andy
Ich habe das schon in Dokus gesehen, aber in Natura das zu sehen ist echt einfach toll.
Ganz liebe Grüße ins Burgenland
Great explanation. What a great day it was. Lovely to spend some time with you both after all these years.
Yes it was a great day and it was so nice to meet you again.
Brigitte and Ferry
… Mut kann man sich nicht kaufen! – Naja manche betrachten das Segeln mit kleinen Booten auf dem Meer auch als Wahnsinnig mutig.
Eben jedem das Seine. Aber ganz sicher ist es ein tolles, einmaliges Erlebnis solch ein Ritual selbst beigewohnt zu haben. Ich freue mich mit euch.
Liebe Grüße
Günter
Auch ein größeres Boot ist im Verhältnis zu der Größe der Meere noch immer eine Nussschale und wenn man denkt wie viele unterwegs sind und wie wenig einen Unfall haben ist es anscheinend ein sicheres Reisen.
Nur wenn sie springen werden aus Kindern, Männer! Heute ist es auch nicht mehr so, der Brauch wird weitergelebt und das ist gut so, auch wenn es nur für die Touristen ist.
Liebe Grüße
Brigitte und Ferry