Wir haben eine weitere geführte Tour gebucht. Dafür müssen wir in der Früh ans andere Ende der Waterfront gehen. Kein Problem, ein bisschen Fußmarsch nach der gehfaulen Zeit in Neuseeland kommt gerade recht.
Jedoch sobald die Sonne raus kommen soll, ist der ganze Himmel wolkenverhangen und es geht ein Regenschauer nach dem anderen runter. Ach ja, anstatt Schnee schaufeln, ist mein täglicher Sport Wasser aus dem Dinghi schöpfen. Wir kommen fast trockenen Fußes beim Kaffee „Nambawan“ an. Dieses erinnert uns an unseren Freund Markus mit seinem Segelboot gleichen Namens.
Zum Glück sind wir eine kleine Gruppe, nur ein weiteres älteres Pärchen aus Australien. Das passt doch zu Austria 😉 .Es geht mit einem Jeep durch die Stadt nach Mele. Dann beginnen die schlechten Straßen echt schlecht zu werden. Unser Fahrer gehört dem Dorf Mele an und ist in der Blutsverwandtschaft für den nächsten Chief. Mele gehört zu den größten Dörfern und erstreckt sich über eine riesige Fläche.
Wir biegen nach rechts ab und bald steht ein Schild – 4WD!. Da möchte ich nicht rauf fahren müssen. Nur die Fahrstreifen sind befestigt und es gibt eine enge Kehre nach der anderen. Endlich oben angekommen genießen wir einen wunderschönen Ausblick über den Regenwald, zum Strand und den vorgelagerten Riffen.
Zuerst müssen wir einen Zettel ausfüllen und unser „Todesurteil“ unterschreiben. Keine Ahnung was da stand. Wahrscheinlich sind sie für nichts haftbar. Danach kümmern sich 2 junge Männer um unsere Sicherheit. Wir bekommen Gurte angelegt, Helme aufgesetzt und dicke Handschuhe. Alles wird noch einmal kontrolliert. Jetzt heißt es nur mehr zum Startpunkt zu gehen.
Man erklärt uns, dass wir uns in das Stahlseil einhängen müssen und dass wir sobald es losgeht uns einfach nur hinsetzen müssen. Wie wir bremsen können verraten unsere Guides natürlich auch, aber er wird auch gesagt, wenn ihr nicht auf die andere Seite ankommt, müsst ihr Hand über Hand den restlichen Weg zurück legen.
Tja, wer bremst, verliert!
Ja, wird sind wieder einmal bei einer Zip Line. Diese besteht aus 7 Abschnitten, leider ist einer bei einem Cyclone zerstört worden. Trotzdem ist sie insgesamt über einen Kilometer lang. Wir fangen mit der „Baby Line“ an. Ein Guide zeigt uns vor wie es geht und wartet auf der anderen Seite auf uns.
Ferry startet und ist in null komma nichts drüben. Als nächstes bin ich dran. Die letzten Verhaltensregeln werden mir noch gegeben, dann wird meine Leine Kurzstag genommen, ich lasse mich in diese reinfallen und ab geht die Post. Ich versuche mit der Hand ein wenig die Geschwindigkeit zu reduzieren, drehe mich auch ein wenig und schon werde ich auf der anderen Seite in Empfang genommen.
Ab der zweiten Zipline heißt es, genießt es, kein Bremsen, lasst es laufen. Und wir können auch schon ein wenig die Gegend genießen. Es geht am Anfang über kleine Täler, danach werden sie immer tiefer. Auch die Länge der Zipline wird mehr. Leider ist das mit dem Filmen nicht so einfach, aber die Guides sind echt nett und filmen mit unseren Handys.
Um von einem Abschnitt zum nächsten zu gelangen, geht es durch den Regenwald. Manchmal nur ein paar Schritte, dann geht es auf Treppen bergauf. Nur um die letzte Zipline zu erreichen müssen wir länger gehen. Ich glaube, da wäre die gewesen, die während des Zyklons beschädigt wurde. Um sie neu zu bauen fehlt leider das Geld.
Auf jeden Fall genieße ich den Blick über den Regenwald bis hinunter zum Pazifik. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es hat nur kurz genieselt.
Beim Weg zurück, gibt es eine Gabelung zum Start oder zu einer „Skybridge“. Das ist etwas was wir beide noch nicht gemacht haben. Nur ein paar Schritte und wir stehen vor der 120 m Brücke und man schaut ziemlich tief ins Tal. Am Rand stehen Leute und sie sehen verängstigt drein, aber wir sind ja das Schaukeln gewöhnt und gehen so entschlossen rüber.
Na ja ist schon ein bisschen anders, wenn es unter dir 100 oder mehr Meter runter geht. Als wir an der anderen Seite ankommen merken wir, wie der Wind zulegt. Zum Glück erst jetzt. Bevor der Wind noch stärker wird beschließen wir wieder umzukehren. Jetzt schwingt sie schon ein wenig und wir können uns vorstellen, wie das ist, wenn der Wind noch mehr zulegt.
Es geht zurück zum Startpunkt und wir gönnen uns ein Bier, bevor unsere Tour uns wieder in die Stadt bringt.
Aber vorher bleiben wir noch in der Kaffeefabrik stehen. Die in Tana angebaute Kaffeebohne wird hier geröstet. Die Mengen sind überschaubar. Wir nehmen einen Kaffeelikör und ein paar Kaffeekaseln, die angeblich mit Nespresso gehen, mit.
Im Nambawan Cafe essen wir zu Mittag eine Kleinigkeit und danach geht es zurück auf Alrisha. Wir sind beide glücklich, dass wir es noch einmal gemacht haben.