Noch immer dürfen wir uns nicht von der Insel fort bewegen. So beschließen wir mit Doris und Wolf von der „Nomad“ mit dem Auto einen Ausflug auf der Insel zu unternehmen. Leider ist es der verregneteste Tag seit langem.
Um 05:00 ist Tagwache, wollen wir doch schon um 05:45 los. Kaum sind wir aus den Kojen, herrscht Weltuntergang Stimmung. Es geht ein Regenschauer über uns drüber, so schnell können wir nicht alle Luken (Fenster) schließen. Wir schwimmen im Badezimmer und Doris kämpfen auch mit den Wassermengen im Schiff.
So treffen wir uns erst gegen 06:00. Regenjacken, Trinken, Essen und Fotoapparate sind eingepackt. Natürlich vergessen wir auch nicht auf unseren Ausweis, aber wir tragen ihn nicht um den Hals.
Es soll in den Norden, nach Puama’u. Das sind 30 km, teilweise auf Schotterstraßen und natürlich alle nicht gegen abrutschen ins Tal gesichert. Überall liegen Gesteinsbrocken herum und vor überspringenden Ziegen muss man sich auch in acht nehmen.
In einem kleinen Ort, bleiben wir kurz stehen, kaufen uns etwas zum Trinken. Wir gehen nur paarweise in den „Supermarkt“. Man ist skeptisch uns gegenüber, der Besitzer setzt die Maske auf, vergisst aber auf seine Nase. Als wir dann sagen, dass wir seit über 30 Tage auf der Insel sind und in Quarantäne waren, kommt doch ein Lächeln hervor.
Immer wieder bleiben wir stehen, sehen in Buchten hinab oder in die grünen Täler hinein. Der Regen und der Nebel zieht mal mit uns, mal lassen wir den Regen hinter uns. Jede Insel hat ihre Wetterseite.
Endlich sind wir bei unseren Kulturplatz „Pehekua“, der mitten im Regenwald zu finden ist, angekommen. Hier wurde auch der größte (2,67m) Tiki gefunden. Uns kommen sie eher klein vor, aber wir sind von der Osterinsel verwöhnt, wo der größte fast 10 mal so groß geworden wäre.
Nicht nur ein liegender Tiki ist eine Seltenheit, sondern auch, dass dies eine Frau ist. Sie stellt eine Frau, die bei der Niederkunft starb, dar. Auch hier überrascht uns ein Regenschauer. Zum Glück sind die Tiki’s mittlerweilen überdacht und wir können somit im Trockenen stehen. Doris und Wolf erzählen uns wie es früher hier ausgesehen hat.
Am Rückweg sehen wir einen Haufen Trinkkokosnüsse und wir bleiben stehen. Doris geht alleine zu der Frau und fragt, ob wir 2 dieser Nüsse haben können. Bald ist die Angst vor Covid vergessen und wir bekommen gleich mal 3 Nüsse. 200 XPF und ein kleines Bier wandert rüber. Gleich gibt es noch 2 Nüsse und 2 Brotfrüchte dazu. Man hat keine Angst mehr vor uns. Das Bier wird natürlich sofort vernichtet. Wahrscheinlich wäre es sonst unhöflich. 😉
Bei einer Spitzkehre halten wir an, denn auf allen Seiten geht es steil bergab. Wohl fühlen wir uns dabei nicht ganz.
Um nach Hanaiapa zu kommen, müssen wir durch eine wunderschöne Allee aus Blumen und niedrigen Sträuchern fahren. Am Strand angekommen, lassen wir das Auto stehen und gehen zum Ende der Bucht. Dort gibt es einen „Dinghi“ Steg. Naja, so wirklich würden wir dort unser Dinghi nicht allene lassen. Fast beim Auto angekommen, fängt es wieder zum Regnen an.
Wir machen in einem Versammlungszentrum Rast und packen unsere Essensschätze aus. Doris hat noch echte Kärtner Würsteln und wir haben noch einen kalten Schweinsbraten mit „Bratlfettn“. Es gibt auch noch Käse und einen Thunfischaufstrich. Schlecht geht es uns nicht.
Dann geht es weiter und langsam zurück. Wir fahren noch in den Nachbarort Taoo. Leider schüttet es derart, dass keiner von uns gewillt ist auszusteigen. Auch beim Friedhof in Atuona verzichten wir auf die Besichtigung der Gräber von Gauguin und Brel. Verschoben auf besseres Wetter.
Trotzdem, dass das Wetter nicht besonders war, war es ein gelungener Ausflug und abwechslungsreicher Tag.
Kling echt nach nettem Tag !!! Wäre so gerne auch mal – einfach weg !!!
Aber ich reise ja ein wenig mit euch.
Alles Liebe und Gute weiterhin
Günter
PS. Update: Austria: Bei uns beginnt langsam die Normalität. Fast schade, weil das Home-Office ist super. Naja vielleicht bleiben wir in Zukunft tatsächlich öfter daheim. – Österreich gehört ja zu den Musterschülern. Hoffentlich bleibt das so. – Man kann froh sein. – Also daheim – eigentlich alles Besserwerdend.
Lieber GüPo!
Ja, ganz langsam kehrt auch hier wieder Normalität ein.
Während meiner Arbeitszeit liebte ich auch das Homeoffice. Alleine der Zeitgewinn um nicht in die Firma fahren zu müssen, betrug bei mir fast 4 Stunden mehr Freizeit. Von den Schadstoffen gar nicht zu reden. Leider glaubten die Chefs immer, man arbeite nicht genug zu Hause. Ich kann nur sagen, dass zu Hause sehr viel mehr weiter gegangen ist. Natürlich war es wieder einmal nett, seine Kollegen zu treffen. Hoffentlich hat sich die Einstellung der Firmen ein wenig geändert und hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los, denn dann kann man ja Mitarbeiter überall auf der Welt einstellen.
Reisen, so wie wir das gewöhnt waren, da werden wir noch länger warten müssen. Hauptsache wir können uns bald wieder zwischen den Inseln bewegen.
Ganz liebe Grüße an die ganze Familie
Brigitte