Wir wussten, dass wir um diese Zeit mit Südwinden rechnen müssen. Auf ein Wetterfenster mit nördlichen Winden zu warten, könnte Wochen dauern.
Vorerst mal zu den Fakten. die kürzeste Distanz von Contadora bis zur Ansteuerung Bahia de Caraquez beträgt 560 sm. Wir brauchten 683,3 sm über Grund, davon waren 85,7 sm unter Motor. So jetzt bleiben 597,6 sm übrig und davon sind wir 128,5 sm mit Motorunterstützung gesegelt und das hauptsächlich damit wir mehr Höhe fahren, bzw. wir die Windrichtung optimal ausnützen konnten. Außerdem war Dienstag und Mittwoch Starkwind angesagt. Der Motor lief 47 Stunden und wir brauchten 6 Tage und 1 Stunde bis zum sogenannten „Waiting Room“.
Wir hatten einen Wetterbericht von der Abfahrt für die nächsten 10 Tage. Normalerweise bekommen wir die aktuellen Wetterberichte täglich über unsere SSB-Funkanlage. Die Zeit Verschiebung nach Europa und eine neue Software brachten keine brauchbaren Daten. Jedoch bekamen wir täglich Informationen von unserem Freund Edi. Hier gleich mal ein großes Danke an dich. Das sich der Wind nicht ganz an die Prognosen gehalten hat, was soll ich sagen – Meteorolügen nämlich.
Was würden wir das nächste Mal anders machen? In diesem Fall früher in der Saison fahren, wo wir mehr Nordwinde haben. Gleich am Anfang ein wenig mehr West machen. An unserem Tag 3 sind wir auf Grund vom Wetterbericht viel zu lange Richtung S,SE gefahren, der Winddreher kam nicht. Am Tag 5 haben wir die Wende viel zu lange hinausgeschoben, damit bekamen wir voll den Humboldtstrom zu spüren. Wir hatten Glück und konnten ihm relativ rasch entkommen. Wer weiß wie es weiter draußen ausgeschaut hätte. Vielleicht weniger Wind, statt 6 Tage 7-9 Tage?
Außer am Anfang hatten wir die ganze Zeit einen am Wind Kurs. Alrisha liegt auf der Kante und wir schlafen schlecht. Auch das eintauchen in die Welle fördert nicht den Schlaf.
Der Schiffsverkehr hielt sich in Grenzen. Die großen Frachter weichen einem aus. Nur in der letzten Nacht hatten wir Fischer und der eine oder andere war unbeleuchtet.
Die Reparatur mit dem Abfluss hätte wirklich am Ankerplatz sein können. Das hervorkramen des Werkzeuges, die Reparatur und das reinigen der Bilge hätten wir nicht gebraucht.
Wir haben das Großsegel nie geborgen oder gerefft. Gerefft wurde nur die Genua. Das Großfall hat sich in den 6 Tagen fast durchgescheuert. Ich denke mal, lange hätte es nicht gedauert und es wäre durch gewesen.
Wir hatten einen kleinen Vogel und einen großen Falter im Salon. Beim Start hatten wir Delphine und bei der Einfahrt zum „Waiting Room“ begleitete uns ein Delphin. Das Petri Glück war uns nicht hold, kein Biss. Dafür hatten wir eine Unzahl von Tintenfischen an Deck.
Leider hatten wir keine tollen Sonnenauf- und Untergänge. Den Sternenhimmel konnte wir nur einmal kurz sehen.
Es war trotzdem eine gute Überfahrt. Wir sind gut angekommen und bald sind alle Strapazen vergessen..
Ja ihr habt es wieder einmal geschafft !!! – Super !
Und die Strapazen sind schon vergessen. 😉
Ich merke immer mehr, dass Ihr schon wirkliche Profis geworden seid. Ein Kompliment für die Blogführung, ich freue mich mit Euch und leide auch bei Euren Pannen.
Liebe Grüße!
Anneliese und Werner
Vom Profi sind wir weit entfernt, aber gewisse Dinge gehen einfach besser und schneller inzwischen. Schön das euch der Blog gefällt und das liest man gerne, tut der Seele gut. Da weiß man dann, dass die viele Zeit die man vor dem PC verbringt nicht ganz umsonst ist. Ganz liebe Grüße aus Ecuador von uns Dreien