Überfahrt

Nach einem Ankerstopp in Ereikoussa heisst es in der Früh Anker auf. Zuerst geht es unter Spi Richtung Otranto. Der Wind dreht immer weiter und wir können inzwischen Brindisi anlegen, gleichzeitig wird er immer stärker.

Der Spi geht und die Genua kommt. Wir segeln schon mit achterlichen Wind und müssen dem albanischen Hoheitsgebiet ausweichen, da passiert es. Die Leine vom Bullenstander (Hilfsleine damit das Großsegel nicht unkontrolliert auf die andere Seite wechseln kann) reisst, gleichzeitig reisst auch die Leine vom Traveller und das Groß geht über. Ausser unserem Schock und den beiden gerissenen Leinen ist nichts passiert. Wir reparieren notdürftig den Traveller und können somit ohne Gefahr das Großsegel bergen. Wir haben inzwischen einen Grundwind von 5 Bft mit Boen von 6 Bft, also Segeln wir nur mit Genua weiter und es geht flott dahin. Leider nicht mehr nach Italien, sondern auf direkten Kurs nach Kroatien.

Wir beschliessen somit über Kroatien nach Hause zu segeln. Statt den geplanten 60 Seemeilen, werden es 180 und damit ist eine Nachtfahrt notwendig.

Irgendwann am Abend ist dann leider auch der Wind weg, die Wellen bleiben uns erhalten. Es wird auf Schichtbetrieb umgestellt – alle 3 Stunden wird zwischen Koje und Cockpit gewechselt.

Am Nachmittag kommen wir in Cavtat an und müssen in eine Warteschleife, da sehr viele Boote ein bzw. Ausklarieren wollen. Endlich können wir am Zollsteg anlegen. Leider legen wir unseren Anker über das Nachbarboot, da die aber 5 Minuten vor uns angelegt haben, gehen wir wahrscheinlich eh wieder gleichzeitig Anker auf.

Die nächste Überraschung lässt aber nicht lange auf sich warten. Für das anlegen müssten wir 100 Kuna (14€) bezahlen. Ist für die Hilfe beim Anlegen und die Auskunft wo Polizei und Hafenkaptitän zu finden sind. Das ist wahrscheinlich einmalig auf der ganzen Welt. Ankern und mit dem Dinghi an den Zollpier ist nicht erlaubt und wird mit bis zu 20000 Kuna bestraft. Wir behaupten einfach wir sind nur 12m und damit reduziert sich der Preis auf 40 Kuna (6€) man beachte gleiche Leistung unterschiedlicher Wert.

Beim Anker auf gehen liegt unser Anker über dem des Nachbarschiffs, wie wir vermutet haben, aber ein anderes Boot legt seinen über unseren Anker. Also gehen 3 Boote gleichzeitig Anker auf.

Es geht nicht weit, nur in die Bucht dahinter. Der Aussenborder ist schnell montiert und schon tuckern wir in die City. Gekocht wird heute ausser Haus. Wir finden ein gutes Restaurant und essen Muscheln, Shrimps und Fischsuppe. Die Küche ist mit den vielen Gästen überfordert und so dauert es endlos lange bis wir unser Essen bekommen.

Ein Cocktail darf nicht fehlen. Dann fallen wir todmüde in die Kojen.

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