Archiv für den Tag: 27/07/2012

Elaphiten – der Süden Kroatiens – Teil 3

Ston, die Stadtmauer

So wirklich freut es ihnen nicht zu segeln, na ja es sind ja nur insgesamt 9sm und davon ca. 3sm im seichten (bis 2,5m) Gewässer bis nach Ston. In Ston angekommen, sind sie von der Größe der Mauer beeindruckt. Sie ankern und machen sich fertig zur Besichtigung, da meint ein älterer Mann: „No anchoring“. Ferry ignoriert und sie paddeln an Land. Der ältere Mann will unbedingt, dass wir an die Mole gehen und sie sollen dafür 260 Kuna zahlen.

 

Ston ist uns feindlich gesinnt

Er erklärt das andere Schiff habe auch 100 Kuna für 3 Stunden bezahlt. Ferry will nicht an die Mole, denn der Südwind würde mich dauernd an die Wand drücken. Auf einmal ist auch der Hafenkapitän da und der meint: „Hier ist ankern verboten, die Mole ist frei, aber wir müssen den alten Mann bezahlen und außerdem, wenn geankert wird, muss eine Person am Schiff bleiben.“ Ferry ist sauer, der alte Mann geht auf einen Handel nicht ein und so sind sie bald wieder am Schiff und gehen Anker auf.

 

unser großzügiger Wirt

 

Soweit zu STON. Sie beschließen in der Bucht Kobas eine Konoba anzufahren. Leider bekommen sie beim Rückwärtsfahren ein Netz in meine Schraube. Nach dem Festmachen schaut sich das Brigitte an und meint, da hat sich soviel um meine Welle gewickelt, das geht nicht mehr mit Schnorcheln.

 

 

Also wird die Tauchausrüstung zusammengestellt und Brigitte befreit mich von Leinen, Netzen und Kette (die hat auch gegen meinen Rumpf geschlagen). Brigitte wird gefragt, ob sie auch eine gerissene Muring finden und wieder zusammen „knüpfen“ kann und will. Gesagt getan. Leider gibt es als Danke nur 2 kleine Bier, ein bisschen knauserig. Das Abendessen ist sehr gut und man gibt noch Rabatt.

 

überall blüht es

Sie motoren den Stonski Kanal noch zu Ende um dann das Groß und den Blister zu setzen. Mal geht es mit 5kn, mal mit 2kn, das Tracking ist eine Schlangenlinie, bis dann der Wind von vorne kommt. Unter Motor geht es bis nach Korcula. Sie ankern wieder in der Bucht von Racisce, beschließen diesmal zur „blauen Bude“ essen zu gehen. Das Bier kostet dort 15 Kuna und die Rasnici 45 Kuna, die auch noch munden.

 

Scredo, eine beliebte Bucht und ein toller Wirt

 

Es geht weiter Richtung Norden. Fünf Seemeilen unter Segel, dafür muss das Groß, die Genua, der Blister und sogar der Spibaum gesetzt werden. Eine tolle Ausbeute. Weiter geht es unter Motor bis nach Scredo. In dieser tiefen Bucht, finden sie sogar noch ein Plätzchen auf 8 Meter und lassen gleich den Anker fallen.

 

 

Petra und Martin, SY-Stenella

Für das Abendessen entscheiden sie sich für den nördlichsten Wirt, eine österreichisch kroatische Konoba. Der Garten ist mit einem Piratenboot und vielen netten Kleinigkeiten einladend hergerichtet. Sie sitzen auf einem großen Tisch, den dort weht ein wenig der Wind und sorgt für Abkühlung. Später kommt ein deutsches Pärchen und es wird getratscht. Sie haben eine „AMEL Super Mamaru“ in rot, außen komplett neu lackiert und viele Teile wurden schon getauscht. Nach ein paar Bierchen kommen sie noch zu mir aufs Boot. Es wird ein gemeinsames Frühstück vereinbart.

 

Solta, Stomorska

Erst um 08:45 wird Brot und Croissants mit dem Boot geliefert. Danach kommt die Nespresso Maschine ins Dingi und gleich geht es rüber zur STENELLA (Amel). Das Frühstück ist schon vorbereitet und die Neugier ist bei meinen sehr groß, mal eine AMEL zu sehen. Sie tauschen noch weitere Erfahrungen aus und dann heißt es leider Abschied nehmen. Eigentlich wollen sie in der Nähe Hvar Stadt bei einer Tauchbasis ankern, aber es gibt keinen Liegeplatz also geht es weiter bis nach Solta. Ach ja der Wind, der hat wieder mal vergessen zu blasen. Da für heute Abend und die nächsten Tage Bora angesagt ist, wollen sie in Stomorska an einer Muring festmachen. Sie bekommen noch die letzte Muring. Nach dem Anlegen klären sie mit dem Basisleiter die nächsten Tauchgänge ab.

 

Solta, die Tauchbasis

Das Dingi wird mit dem Tauchzeug voll geräumt und auf geht es zur Tauchbasis. Die Wellen sind schon ziemlich hoch und so schwappen mehrere Wellen in das Dingi. Am Steg der Tauchbasis ist es nicht möglich anzulanden, also beschließen sie am Strand alles Zeug auszuräumen. Das Tauchboot bringt sie an die SW Seite zu einem Canyon. Sie sehen eine gelbgefleckte Muräne. Zum Mittagessen fahren sie in eine kleine Bucht. Danach geht es weiter zu einer Steilwand. Müde kommen sie zurück, tragen alles in die Basis, reinigen ihr Zeug, trinken noch ein Bier und dann sind sie wieder bei mir am Boot. Es wird Zeit dass sie wieder da sind, denn in der Zwischenzeit waren so viele fremde Leute auf mir, sie gaben mir eine zweite Muring und haben meine Festmacher neu gespannt. Gut das sich meine sich das ganze noch mal anschauen und die Leinen richtig belegen. Da sie heute Landstrom und Wasser haben, werde ich noch entsalzt und meine Wassertanks aufgefüllt. Meine Waschmaschine läuft auch. Am Abend setzen sie noch zusätzlich eine Spring.

Heute geht es zur Höhle auf Brac. Es wird ein entspannter Tauchgang. Gleich geht es zurück nach Solta und nach einer kurzen Pause heißt es wieder ab in die Tiefe. Diesmal tauchen sie ziemlich lange an der Steilwand, leider viel zu lange in zu großer Tiefe. Brigitte bekommt eine Deko auf 6 Meter und 17 Minuten auf 3 Meter. Das ist halt fad, so lange auf dieser Tiefe herum zu tauchen. Gleich nach dem auftauchen geht es nach Hause. Als Leo zu mir kommt, ist gerade ein fremder Mann auf meinem Bug und Ferry fragt ihn freundlich „was er denn da auf seinem Boot tut?“. Schnell ist er weg. Leo parkt sich bei mir am Bug punktgenau ein, ohne auch nur mich oder das große Motorboot zu berühren. Schnell ist alles raufgeräumt und schon ist er wieder weg. Was war das heute für ein Tag für mich. Zuerst nehmen mir fremde Personen die 2. Muring und meine Spring wieder weg, machen meine Festmacher auf und legen sie einfach nur so herum. Das große Motorboot neben mir legt wieder ab, fast hätten sie mir meine Reling mit den Fendern kaputt gemacht. Ferry und Brigitte richten wieder alle Festmacher, beschweren sich über die 2. Muring, was hilft, denn sie bekommen sie wieder. Das Tauchzeug wird gewaschen und aufgehängt. Nachher geht es auf ein Bier, der Steirer, der in der ersten Nacht neben uns lag, setzt sich zu Ihnen und sie tratschen. Danach kommt noch der Vater von Christoph, dem Burschen mit dem sie getaucht haben und am Schluss kommen noch die Tauchpartner. Nach ein, zwei Bier wird ein gemeinsames Abendessen vereinbart. Ich werde noch vorgeführt und dann heißt es für meine Beiden, schnell duschen und landfein machen. Zum Essen bekommen sie einen große Portion Oktopus Salat und eine Dorade. Beides schmeckte ausgezeichnet und war gar nicht teuer.