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Wenn einem die Vergangenheit einholt – Teil 2

Ferry bei der Arbeit

 

Noch immer hängen wir in Fakarava herum, teils wegen dem Warten auf letzte Ersatzteile, teils wegen Brigittes Verletzung an der Rechten Hand. So pendeln wir zwischen Pakokota und Rotoava mit Alrisha oder dem Auto von der Lodge.

 

 

Wer weiter liest sei gewarnt, dies wird eine kleine technische Abhandlung und erheitert vielleicht meine ehemaligen Kollegen ein wenig.

Router Montage

 

 

Im Teil 1 geht es um das Funknetz und die Glasfaser Anbindung. Was noch fehlt sind die Anpassungen der Router um die neue Infrastruktur zu unterstützen. In den folgenden Tagen und Wochen arbeiten Matthieu und ich an den Anpassungen für die Router und dem Antennen Management System. Eine Aufteilung in kleinere Teilnetze ist angesagt. Wir Techniker nennen diese Subnetze VLANs, also “virtuelle LANs”.

 

 

Jedes VLAN bildet ein logisches Netzwerk (IP Subnet) und beschränkt “Sendungen an alle” nur auf die Teilnehmer des VLANs. Ein VLAN entspricht also einem IP Subnetz und ist ferner eine Broadcast Domäne. Fast 20 solcher VLANs legen wir auf den Antennen und den Routern, die auch Switche sind, an. Mit der Zeit können wir mehr und mehr in Dienst nehmen und langsam aber sicher wird aus dem ursprünglich einzigem “flachen” Netz ein hierarchisches und ausfallsicheres.

die Innereien zum Netzwerkbetrieb

 

 

Die Router nutzen ein Routing Protokoll (OSPF) um ihre VLANs, genau genommen deren IP Subnetze, anzukündigen. Zwischen den Übergängen zum Glasfaser Netz setzten wir VRRP (Virtual Router Redundancy Protocol) ein. Fällt also ein oder zwei Zugangspunkte aus, so übernimmt der weitere erreichbare Router die  Aufgaben der nicht erreichbaren Router.

 

 

Hier gibt es nämlich ein besonderes Problem, dass man sonst wohl kaum hat. Da das Netzwerk zwischen den Standorten ein Funkbasierendes ist (WLAN) kommt es vor, dass manche Verbindungen unterbrochen werden, weil beispielsweise ein Kreuzfahrtschiff sich zwischen die Antennen legt. Die Masthöhe ist hier mit 18m beschränkt. (Die höchste Erhebung auf den TUAMOTUS ist bekanntlich die Palme! ;-))

der Lohn

 

 

 

Nach einigen Tests können wir das neue Konzept komplett in Dienst stellen und ich bin meinen Job wieder los. Na ja, ein Job im herkömmlichen Sinn war es ja nicht – mehr eine “Nachbarhilfe”.

 

 

Wir haben an allen Zugangspunkten freies Internet zur Verfügung, unlimitiert natürlich und ein paar Netzwerkkomponenten springen für das “Alrisha Netzwerk” auch heraus. So gibt es nun ein 2,4 Ghz und ein 5 Ghz WLAN sowohl für Anbindung ans Internet als auch um ein Relay ans Land zu etablieren.

Ach ja, ich werde immer mehr zur “Klagemauer” für PC Probleme, Harddisk Sorgen, Iridium Konfigurator. Wird Zeit, dass wir die Stellung wechseln … 🙂