Archiv der Kategorie: Gambier

Tag 09 Überfahrt Tahiti – Land in Sicht

Am Nachmittag nimmt der Wind wieder ab und wir setzen den Blister. Noch vor der abendlichen Funkrunde bergen wir ihn wieder. Aber wir können mit 4 kn weiter unter Genua segeln.

Leider ist es dann ab 23:00 mit dem Wind völlig vorbei. Ich rolle die Genua weg und starte den Motor, kontrolliere auf Elektrolyse, beobachte kurz den Sternenhimmel und überprüfe die Weiten des Pazifiks auf andere Schiffe. Jetzt sind wir schon fast 9 Tage unterwegs und wir haben kein einziges Schiff gesichtet. Als ich mir die Ladekapazität unserer Batterien ansehe, bemerke ich das die Lichtmaschine schon wieder keinen Strom produziert. Ich wecke Ferry und wir stoppen den Motor und starten ihn wieder. Nichts ändert sich. Ich reduziere alle Verbraucher die nicht unbedingt notwendig sind und eine Stunde später schaue ich nochmals auf die Anzeigen und siehe da, die LiMa lädt wieder, zwar nur mit 30 Ah, aber sie lädt. 🙂

In den ersten 3 Tagen, wo das Wetter ziemlich rau war, haben wir aufs Angeln verzichtet. Immer wieder sahen wir auf unserem Tiefenmesser Schwärme von Fischen unter Alrisha durchgehen. Danach kam die Schleppangel immer zum Einsatz. Ab da blieb der Tiefenmesser stecken. Alle Schwärme und Fische machten einen riesengroßen Bogen um uns. Außer einem Biss mit Köderverlust hat sich nichts getan. Auch hat Alrisha diesmal nur einen fliegenden Fisch gefangen. Der Pazifik will uns einfach keinen Fisch geben. Ich gebe nicht auf!

Der Wind bleibt aus und in der Morgendämmerung taucht Land auf. Tahiti erhebt sich vor uns. Ich träume von Blumenkränzen und von polynesischen Tänzerinnen. Die “Bounty” blieb hier 6 Monate und Paul Gaugin glaubte hier das Paradies zu finden. Das Paradies war jedoch von den Europäern bereits zerstört. Der Reiseführer erzählt von Bergen die sich bis zu 2000 Meter erheben und dazwischen von tiefen Tälern mit fantastischen Wasserfällen. Tahiti besteht aus Tahiti Nui, der großen Insel und aus der Halbinsel Tahiti Iti. Uns begrüßt zuerst die kleinere Halbinsel mit seinen grünen Bergen und Tälern.

Wir hoffen nun noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang in Papeete einlaufen zu können, es wird eng. Für uns bedeuten die nächsten Tage alles zu organisieren und zu reparieren was wir nur können. Danach werden wir uns ein paar Tage der Insel widmen.

Tagesetmal Segel/Motor/Gesamt: 41/65/106
Gesamt: 766/219/985 sm

sm to go: 40/950 sm

Position: 17 54,86 S 149 15,24 W

Diese Nachricht wurde über Amateurfunk per SSB und dem Winlink System übertragen!
vy 73 de OE3FWC/mm, Ferry, QTH: BH52jc