Nach dem wir den Blister für 2 Stunden gelüftet haben, kommt die Genua wieder zum Einsatz. Wir tümpeln teilweise nur mehr mit 3 kn dahin. Ab und an kommt ein Lufthauch von irgendwo daher und Alrisha dankt es mit 5 kn Fahrt über Grund.
Auf einmal piepst mich der Kartenplotter an. Ich sehe auf das Display und schaue noch einmal, denn ich kann es nicht glauben, wir haben einen Ankeralarm. Unser Anker rutscht mit 5 kn durch das 1.000 Meter tiefe Wasser. Auch die Sinnhaftigkeit der Anzeige überzeugt mich voll: „Wasser ist tiefer als Grenzwert!“ Was bedeutet das jetzt? Ich ignoriere es, ich denke mal wir ankern zur Zeit nicht!
Der Wind geht bis zum Abend weiter zurück. Die Genua schlägt nur mehr. Es ist Zeit sie wegzurollen. Um 18:00 starten wir die Unterwasser Genua und sie wird erst wieder gestoppt, als wir in der Marina Papeete anlegen.
In der Früh erreichen wir die Einfahrt zur Marina. Da wir die Einflugschleuse überqueren müssen wir uns bei „Port/Air Control“ auf VHF 12 melden. Wir bekommen sofort eine Durchfahrtsgenehmigung. Gibt es doch zur Zeit nur Inlandsflüge. Nur zwei mal die Woche kommt ein internationaler Flug aus Frankreich hier an.
Über WhatsApp habe ich von Sabine von SV Atanga erfahren, dass es ein paar freie Plätze in der Marina gibt. Diesmal liegen wir vorne an der Straße. Leider steuern wir zuerst einen „belegten“ Liegeplatz an. Wir legen noch einmal ab und legen uns 5 Plätze weiter. Hier wollen wir uns bei der Crew der Atanga bedanken, dass sie uns beim Anlegemanöver geholfen haben. Auch ein Österreicher, Harry von SV Tanuki war schnell zur Stelle.
Die Wiedersehensfreude ist groß. Haben wir uns doch seit 1 1/2 Jahren nicht mehr gesehen. Heute wollen wir uns nur mehr dem Internet fröhnen und zeitig in die Kojen fallen, aber morgen gibt es einen Sundowner.
Auch treffen wir hier „Don’t sink please“, auch Deutsche, die wir aus Hiva Oa und Fakarava kennen.
Tagesetmal: Segel/Motor/Gesamt: 21,0 / 93,0 / 114,0
Gesamt: Segel/Motor/Gesamt: 691,0 / 103,0 / 794,0
Schnitt: 5,4 sm
Fahrzeit: 6 Tage
Noch zu segeln: 0,0 sm
Liebe Brigitte und Ferry,
schön, dass Ihr die Überfahrt gut überstanden habt und sicher in Papeete angekommen seid! Jetzt habt Ihr wieder mehr „Zivilisation“ um euch und können sicherlich viele Sachen erledigen für den nächsten großen Törn! Wir „beneiden“ euch um eure schöne Umgebung und die größere Freiheit. Hier in Bayern/ Deutschland sind wir wieder vom lockdown/ Ausgangssperre betroffen, langsam haben wir keine Lust mehr dazu und freuen uns schon auf Reisen ins Ausland.
Als Ferrys Leidensgenossin habe ich wenigstens schon die erste Impfung hinter mir und Wolfgang bekommt seine erste heute.
Ich hoffe es geht besser mit Ferrys Fuß, dazu möchte ich euch folgendes berichten: Da die Wundheilung ja sich bei uns Diabetikern schwieriger und langwieriger gestalten kann, hat man u.a. In Dänemark in klinischen Studien erfolgreiche Versuche gemacht mit Honig auftragen, da der auch einen antibiotischen Effekt hat. Es muss allerdings einen Naturhonig sein, den wir auch z. T. auf den Karibikinseln auf dem Markt bei den Frauen gesehen haben. Ich weiß nicht wie es damit in der Südsee ist? Ob es überhaupt Bienenzucht gibt?
Der im Supermarkt verkaufte Industriehonig geht nicht, da durch die Verarbeitung diese Stoffe großen in großen Teilen verloren gehen.
Es ist nur eine Idee von mir, aber vielleicht einen Versuch wert, wenn alles bisher ausprobierte nicht weiter geholfen hat.
Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit auf Tahiti und freuen uns auf weitere News von euch. Vielen Dank dass wir „teilhaben“ dürfen an eurem Abenteuer, das wir ja leider nicht mehr selbst verwirklichen können.
LG aus München
Wolfgang und Anna SY Danese