Obwohl es heute in der Früh schon wieder regnet, fahren wir an Land und mieten uns ein Auto. Die sind hier zwar nicht sehr billig, aber es gibt eben keine öffentlichen Verkehrsmittel. Der Wetterbericht behauptet aber die Sonne kommt und das stimmt! 🙂
Beim ersten Vermieter haben wir Pech, er hat heute keines mehr, macht nichts, der nächste hat eines und will das Auto nicht am Abend zurückhaben. Wir erklären ihm, dass wir die 24 Stunden trotzdem bezahlen. Na dann ist es „Vale!“ (OK!)
Ich navigiere Ferry aus der Stadt heraus und wie üblich mache ich einen Fehler, der sich aber nachträglich als gut erwies. Wir wollten unsere Tour bei Anakena beginnen und dann im Uhrzeigersinn die Insel befahren. Wir kommen aber bei Vinapu heraus. Dort haben wir ja schon geankert, sind aber nicht an Land gegangen.
In VINAPU finden wir eine Plattform die kunstvoll gearbeitet ist, die Steinarbeit erinnert uns ein bisschen an die Arbeiten der Inka. Auch liegen hier umgeworfene Moais und Pukao‘s (Kopfbedeckung), sowie ein eingegrabener Moai, der nie aufgestellt wurde. Der größte unvollständige Moai mit seinen gigantischen 21 Metern sollte der Legende nach hier aufgestellt werden.
Noch regnet es leicht und es geht weiter, jetzt halt gegen den Uhrzeigersinn, aber schon kommt die Sonne raus. Wir bleiben beim AHU HANGA TE’E oder auch VAIHU genannt stehen. Zuerst schauen wir uns die Fischerbucht an und finden einen Moai im Wasser liegen.
Dann erst fahren wir zum Eingang von Vaihu. Hier kann man noch die umgefallenen Moai’s in ihrer ursprünglichen Form sehen. Die meisten sind beim Hals gebrochen und die Pukao sind teilweise ziemlich weit weg gerollt.
Auch stehen wir vor einem Steinkreis (Paina), in dem Stand früher der Sohn, wenn er die Eltern ehren wollte. Er fertigte eine große hölzerne Figur an und verkroch sie darin und zählte namhafte Ereignisse von den Eltern auf. Die Feier dauerte mehrere Tage und das können sie heute auch noch.
Weiter geht es an der schönen Küste entlang bis
AHU AKA HANGA. Auch hier liegen die Moai so herum, wie sie seit 300 Jahren liegen.
Leider wurden auch die Ahu’s ziemlich zerstört. Man findet hier die Boothäuser (Hare Paenga), man nennt sie so, weil sie so oval sind und an Boote erinnern.
Die ärmere Bevölkerung lebten in Höhlen.
Weiter geht es über Rano Raraku, der Geburtsstätte der Moai’s und dem Ahu Tongariki, den 15 Moai’s, wir werden in einem eigenen Bericht erzählen, nach
PAPA VAKA. Hier findet man auf Petroglyphen (Steinbilder). Leider sind sie nur zu gewissen Tageszeiten leicht erkennbar. Die Bilder sind bis zu 12 Meter (ein Kanu) groß.
Uns treibt es weiter zum größten je aufgestellten Moai, der aber nicht restauriert ist, dem TE PITO KURA. Es ist der größte Moai, der von Rano Raraku transportiert wurde und auch aufgestellt wurde. Er ist 10 Meter groß und wiegt 100 Tonnen. Seine Kopfbedeckung ist 2 m und wiegt noch einmal lächerliche 10 Tonnen. Wenn man ihn so liegen sieht, wirkt er gar nicht so mächtig. Dieser Moai ist als PARO bekannt und es ist einer der wenigen, von denen man den Namen weiß. Leider wurde soviel vergessen, als 1860 die Sklavenschiffe aus Peru die Insulaner wegbrachten. 1838 wurde er noch aufrechtstehend von einem französischen Forscher Abel Du Petit-Thouars gesehen und es war zu diesem Zeitpunkt schon der einzige stehende Moai.
Inzwischen ist es bereits später Nachmittag und in ANAKENA gibt es etwas zu trinken und eine Pause wäre nicht schlecht, nach so vielen Eindrücken. Wir werden überrascht von einem Sandstrand und davor gibt es 2 Ahu’s. auf einem steht nur ein einziger Moai auf dem anderen befinden sich 7, wovon 4 mit Hut (Pukao) sind. Wir gönnen uns ein Bier, das hier unverschämt teuer ist und dann geht es wieder zurück nach Hanga Roa.
Wir tanken und geben das Auto zurück. Noch schnell ein paar Kleinigkeiten einkaufen und dann zurück zu Alrisha. Im Hafen angekommen spielen Kinder in unserem Dinghi. Man hüpft von einem Boot zum anderen, Kullat Nunu ist total verdreckt. Ich bin ein bisschen sauer, dass man fremdes Eigentum nicht respektiert. Aber es sind eben Kinder!
Die Überfahrt ist diesmal mehr als feucht, ich bin durch und durch nass. Leider habe ich die beiden Eintrittskarten in der Hose eingesteckt und diese haben sich dann auch total aufgelöst. Sind wir froh, dass wir alle Sehenswürdigkeiten, die wir besuchen wollten, heute gesehen haben! Also brauchen wir die Karte nicht mehr. 🙂