Der Wetterbericht sagt für die nächsten 24 Stunden NE Winde von 6-12 kn voraus, ideal für uns. Also wollen wir nach einer Woche Fuerteventura hinter uns liegen lassen und legen Samstag in der Früh ab. Es geht nach Teneriffa in die Hauptstadt Santa Cruz. Wir runden Fuerteventura im Norden und dann segeln wir raumschots nach Teneriffa. An der Segeleinstellung gibt es nicht viel zu tun. Nur der Windpilot will immer wieder mal nachgestellt werden.
Wir haben Zeit um das Erlebte abzuarbeiten. Fuerteventura im Westen, in den Bergen, hat uns sehr gut gefallen, die Dünen im Nordosten waren auch sehr schön, die Westküste mit Ihren Städten und Einrichtungen nur für die Touristen war eher weniger das unsere. Was mich gestört hat, war das die ganze Insel sich nur am Tourismus orientiert und dabei auf ihre Landschaft total vergisst. Zwei riesige hässliche Hotelburgen mitten in den Dünen, sowie ganze Berghänge voll mit Bungalows, künstliche Städte für Touristen prägen die Landschaft. Ich denke früher oder später werden sie es bereuen.
Auf Lanzarote ist man viel sorgfältiger mit der Natur umgegangen. Man hat sich der Landschaft angepasst, anstatt am Reißbrett irgendwelche Ferienhäuser in die Gegend zu stellen.
Heute habe ich zwei Mal 4 Stunden Schicht in der Nacht und da wir kurz nach 09:00 ankommen werden, gönne ich mir ein Nachmittagsschläfchen.
Als ich aufstehe, sind die beiden Schleppangeln ineinander verwickelt, eine Beschäftigung für eine halbe Stunde. In der Nacht bleiben die Angeln so oder so nicht draußen. Apropos Fischen, derzeit waschen wir unsere Köder oder wir verlieren sie. Unser Anglerglück lässt noch immer auf sich warten. Nur einmal hatten wir einen Thun an der Angel, den ich leider verloren habe. Also gibt es zum Abendessen wieder keinen Fisch.
Wir segeln in die Nacht, ein paar Frachter tauchen auf, sonst gibt es nichts Ungewöhnliches zu berichten. Und am Morgen noch fast dieselbe Segelstellung. Mal sind die Segel dichter, mal weniger, nichts Arbeitsintensives.
Vor der Marina bergen wir die Segel, starten den Motor und nur ganz wenig Wasser kommt aus dem Auspuff. Da wir nicht sehr lange in den Hafen brauchen, fahren wir weiter. Und dann ist auf einmal alles wieder in Ordnung, da dürfte sich wohl irgendetwas vor das Ansaugventil gelegt haben. Schnell noch über Funk beim Santa Cruz Port Control (VHF 12) und dann bei der Marina (VHF 09) anmelden. Um 10:00 sind wir gut vertäut auf unserem Liegeplatz und wir werden herzlich willkommen geheißen.
Wir machen klar Schiff, checken in der Marina ein und gehen auf ein Anlegebier. Leider gibt es in der Marina kein Kaffee, also schauen wir in die City. Es ist Sonntag und da wird gefeiert und wir genießen es.
Seit unserer Abfahrt Ende Mai haben wir bereits über 3000 sm in unserem Kielwasser. Obwohl wir doch schon viel Erfahrung am Meer hatten und auch schon einige Langstrecken gefahren sind, war es immer eine große Herausforderung längere Strecken zu segeln. Inzwischen ist schon sehr viel Routine da und wir haben vertrauen zu uns und vor allem zu Alrisha.
Hier bleiben wir mal für einen ganzen Monat. Ferry wird für eine Woche nach Hause fliegen. Wir werden Ausflüge unternehmen und wir werden kleinere Reparaturen erledigen. Es gibt immer etwas zu tun 😉 Nochmal kräftig bunkern wird auch nicht zu verhindern sein. Unsere ToDo Liste ist lang, so ist es halt bei Langfahrtseglern.
Dann soll es über La Palma, Gomera, Gran Canaria – nicht vor dem 20.11. wegen der ARC – und dann auf die Cap Verden gehen. So mal der Plan …
Das klingt nach einem sehr guten Plan, den Ihr da habt!
Und beim Schleppangeln braucht man Geduld 😉
Ich hoffe, ihr habt eine Gaff an Board, um den Fisch aus dem Wasser zu bekommen. Der ist meiner Meinung nach sehr hilfreich…
LG Markus
Offensichtlich sind 4 Monate nicht lange genug ?