Vor 2.000 Tagen haben wir die Leinen in Aquileia/Italien durchgeschnitten und wir haben uns von unserer alten „Macoui“ getrennt. Inzwischen liegen fast 20.000 sm hinter Alrisha’s Kiel.
28 Länder haben wir inzwischen besucht. Die Seewege in Europa, wie die Straße von Otranto, Messina und Gibraltar, liegen schon lange in unserem Kielwasser.
Die Kanaren gehören zu unseren Lieblingsinseln und dann die etwas andere Atlantik Überquerung mit ihrem Starkwind und den extrem hohen Wellen sind ebenfalls nicht vergessen.
Die Ankunft am Weihnachtstag in Barbados hätte nicht besser geplant werden können. Die tolle Saison in der Karibik (Grenada bis Puerto Rico) bleibt uns gut in Erinnerung.
Manches Mal wünschen wir uns zurück in die ABC-Inseln, vor allem Bonaire, dem Tauchparadies.
Über Kolumbien, wo es uns ebenfalls sehr gut gefallen hat, geht es in die San Blas Inseln. Die waren für uns ein wenig enttäuschend, ob der hohen Verschmutzung, aber landschaftlich toll – mit Begegnungen mit anderen österreichischen Seglern – und dann der Panama Kanal – ein Erlebnis für sich.
Leider hatte uns Panama länger in seinen Klauen, als geplant. Aber Seglers Pläne sind doch in den Sand geschrieben.
Am Weg nach Ecuador queren wir den Äquator, leider fällt die Äquatortaufe wegen schlechten Wetters aus. Wir müssen sie Nachholen!
Der ungeplante Zwischenstopp in Ecuador und der lange „Zwangs“ Aufenthalt macht es notwendig Alternativen zu finden. Ausflüge nach Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt (2850 m) der Welt und in die Umgebung haben uns beeindruckt.
Des Weiteren verschlägt es uns so nach Peru. Die Inka kennt man, aber da gab es noch so vieles mehr zu entdecken, alte Kulturen, die Landschaft und dieses Land hat uns mehr als positiv überrascht.
Wir sehen die Wüste, die Anden und den Amazonas Dschungel.
Die schnelle Überfahrt (533 sm) zu den Galapagos Inseln und die einmalige Flora und Fauna gesehen zu haben, kann uns keiner mehr nehmen.
Die 15 Tage oder 1750 sm von 1998 sm am Wind zu der am weitesten entfernten Insel Rapa Nui. Ferry liegt 2 Tage mit Fieber im Bett. Aber die Strapazen haben sich ausgezahlt. Bei der Erinnerung an die magische Osterinsel kommt mir heute noch die Gänsehaut. Weil das 30 Tage Visum abgelaufen ist, müssen wir an meinem 60. Geburtstag bei Flaute Anker auf gehen.
Der Weg (1230 sm) nach Pitcairn ist gespickt von Winden mit allen Stärken und aus allen Richtungen. Dann durften wir die Nachfahren der Bounty treffen und das verdanken wir einem Kreuzfahrschiff. Das ist nicht vielen Seglern vergönnt – wegen des Wetters, aber ab und an darf man auch Glück haben. Welch ein Erlebnis.
Und dann die Ankunft in der „Südsee“ in Französisch Polynesien in Gambier dem südlichsten Atoll der Tuamotus. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier ist enorm.
Gemeinsam haben wir die erste Welle von Covid in Hiva Oa durchgestanden. Wobei der Lockdown am „Hard“ für uns ziemlich „hart“ und heiß war. Aber wir waren immer gern gesehene Gäste. Zum Abschluss gab eine ganze Schachtel voll Früchte.
Ohne Anmeldung dann die gratis Impfung in Papeete. Wir sind froh hier in FP zu sein, die Freiheit die wir hier haben, hätten wir zu Hause nicht gehabt.
Die Tuamotus mit ihren Atollen, dem flachen Land, den Palmen, dem türkisen Wasser, den Mini Pässen und der Einsamkeit laden zum Verweilen ein. Wir besuchen auch unbewohnte Atolle und genießen die Telefon und Internet freie Zeit.
Man begnügt sich mit dem notwendigsten und genießt das glasklare Wasser und fiebert wenn man einen Standortwechsel macht, denn in den Atollen gibt es selten markierte Seestraßen. Meist sind die Einfahrten ins Atoll abhängig von der Tide, es gibt Strömungen bis zu 6 kn in den Pässen und auch wir waren einmal zu früh in einem Pass, hätte böse ausgehen können.
So anders sind die Marquesas, die mit ihren Bergen und den grünen Landschaften punkten. Aber auch tiefe und rollige Ankerplätze sind hier üblich. Außerdem sind sie noch nicht so vom Tourismus überrannt.
In den Societies treffen wir erstmals auf Charter Schiffe und wir freuen uns schon auf ein weiteres erkunden dieser Inseln. Die Inseln der Societies sind von einem Saum-Riff umgeben, innen ankert man ziemlich sicher, aber meistens auch sehr tief. Die Riffeinfahrten sind wesentlich einfacher und auch durch weniger Strömung als in den Tuamotus gekennzeichnet. Die Tide ist eine reine Sonnentide und somit viel schwächer.
Meist gibt es nur auf den Motus, die am Außenriff angesiedelt sind, Sandstrände und Palmen, ähnlich wie in den Tuamotus. Die Hauptinsel ist geprägt von üppigen Bewuchs und Bergen.
Wir haben uns 142 Nächte unter Segel um die Ohren geschlagen. Es waren 25 Offshore Strecken (größer 200 sm) die insgesamt mehr als 14.000 sm betrugen. 2.500 sm waren wir über Nacht und/oder weit genug vom nächsten Land entfernt unterwegs. Somit sind wir nur einen Bruchteil auf kurzen Strecken unterwegs gewesen. Unsere längsten Strecken waren die Atlantik Überquerung (2876 sm) und die Strecke von Galapagos zur Osterinsel (1998 sm).
Unsere schwerste Strecke war von Moorea nach Ua Pou in den Marquesas. Die schnellste Langstrecke war von Ecuador nach Galapagos. Die mit am meisten Wind (Grundwind 25 kn und Böen bis zu 48 kn) und den höchsten Wellen (5 Meter) hatten wir bei der Atlantiküberquerung. 15 Tage am Wind auf einem Bug brauchten wir zur am weitesten entfernten Insel, nämlich Rapa Nui (Osterinsel).
Am Anfang hatten wir viele Reparaturen, inzwischen ist die komplette Elektrik von Ferry überholt und viele Fehler sind ausgemerzt geworden. Der Motor und die Außenborder werden auch von ihm in Schuss gehalten. Den Watermaker und die Wasserinstallation hat Ferry voll im Griff. Auch freuen wir uns, dass diese Art der Überraschungen weniger werden.
Wir waren nie die schnellsten unterwegs, aber es gab auch extrem lange Aufenthalte bei uns. Zuerst mal war da Panama, bedingt durch Ferry’s Verletzung und dem Spitalsaufenthalt versäumten wir das Fenster zur Osterinsel. Dies bescherte uns traumhafte Wochen in Ecuador und wundervolle 3 Monate in Peru. FP hält uns Dank Covid fest im Griff, da fast alle Grenzen Richtung Westen geschlossen sind.
Wir sind jetzt 5,5 Jahre unterwegs, mit kurzen Abstechern nach Österreich. Wie es weiter geht ist noch immer offen. Alrisha braucht dringend ein Refit und dafür wäre Neuseeland geeignet. Außerdem steht Neuseeland sehr weit oben auf unserer „We-want-to-see“ Liste.
Auch wollen wir nicht vergessen die Hilfsbereitschaft unter den Seglern. Wie sie bei unserem Kettenbruch in Ua Pou sofort Ihre Hilfe anboten. Oder einem helfen, wenn man neu ankommt und man mit Obst begrüßt wird. Wir wollen auch die vielen schönen Sundowner und Ausflüge mit diversen Crews (siehe Link Liste, es sind einfach zu viele um sie alle zu nennen) nicht vergessen.
Auch danken wir unserem Schutzengerl, dass so brav auf uns und Alrisha aufpasst.
Vielen Dank auch unseren Freunden, Familie und den Lesern unseres Blogs für die vielen netten Kommentare, die uns stets motiviert haben, weiter zu schreiben …