Wir warten hier in Fakarava, in den Tuamotus, ein paar Lieferungen ab. Alrisha braucht einen neuen Hauptschalter, einen neuen Hydraulik-Zylinder und etliches eklektisches Gerät, wie neue Solarregler, Netzteil und so weiter.
Nach unserem Besuch in Rotoava, um uns zu versorgen, segeln wir nach Pakokota. Auch hier gibt es ein Yachtservice, jedoch mit 4 Wlan Antennen, die die Segler in der Anchorage mit Internet versorgen. Hurra! 🙂 Leider überlagert sich ein Kanal auf unserem Ankerplatz und so komme ich mit Matthieu ins Gespräch. Rasch ist die Überlagerung behoben und er schildert mir sein Netzwerk.
Hier in Fakarava wurde kürzlich erst die Glasfaserverbindung zu Tahiti hergestellt. Davor gab es nur den Satellit. Aber die so sehr gewünschte FTTH (Fiber to the home) Verbindung ist nur jenen gegönnt, die sich im Ortskern befinden.
Matthieu hat bei Bekannten und Freunden ein paar Antennen aufgestellt und einen „Airlink-Backbone“ eingerichtet, der den Norden mit dem Süden verbindet und ein paar andere Orte anbindet. Das alles läuft ganz Südsee mäßig! Wenn ein Polynesier einen anderen, der von der Verbindung profitieren könnte, nicht mag, wird eine bereits bestellte Leitung wieder storniert.
Das Errichten von Pylonen (Sendemasten) auf anderen Grundstücken ist die nächste Hürde. Auch hier müssen alle Eigentümer sich einverstanden zeigen. Und es kann passieren, dass eine Verbindung wieder geschlossen werden muss, nur weil ein Anrainer Einspruch erhebt.
Kurzum, nicht alles ist einfach hier. Trotzdem bemüht sich Matthieu so viele wie möglich über „seinen Backbone“ mit den Glasfaseranschlüssen zu verbinden. All das läuft über „Airlinks“, also per Funkübertragung und völlig ohne Kabel. Das stellt eine große Herausforderung dar, denn Funkwellen werden durch das Wetter beeinflusst und können absorbiert oder reflektiert oder zersplittert werden, ganz anders als bei einer Kabelverbindung.
Wie auch immer, die von der Siedlung „Rotoava“ weiter entfernt lebenden Personen sind froh, dass Matthieu immer mehr Standorte an seinen „Airlink“ anbindet.
Im Zuge unserer Diskussion über dieses Netzwerk kommen wir überein, dass ich ein wenig mitarbeite um ein neues IP Design zu erstellen und die Router, die dafür notwendig sind so zu konfigurieren, dass ein ausfallssicheres Netzwerk entsteht.
Und plötzlich bin ich wieder in meiner Berufswelt. Ich schreibe einen neuen Netzwerkplan, teste die zum Einsatz kommenden Router und baue Konfigurationen dafür.
Das verkürzt mir die Wartezeit und macht mir auch Freude, mal wieder in der mir eigenen Materie tätig sein zu dürfen.
Ein Haus mit der FTTH Anbindung besuche ich und implementiere und teste die Lastverteilung. Demnächst geht das nächste Haus online und ich kann mein Konzept überprüfen.
Wir werden dann in den Süden segeln, um noch einmal mit den vielen Haien zu tauchen. Und ich werde für Matthieu die Router dort installieren …