Schon um 08:00 geht der Anker hoch. Die Wegpunkte habe ich gestern schon in den Plotter eingegeben. Wir wollen bis Snug Harbor oder Devils Cay. Beim Wegpunkt von Devils Cay wollen wir entscheiden, ob wir gleich weiter nach Nargana segeln, oder doch noch einen Zwischenstopp machen.
Unser Anker war zwischen zwei Riffen, also müssen wir wieder ganz langsam auf die Mainstreet und zu unserem ersten Wegpunkt. Wir handeln uns von einem Wegpunkt zum Nächsten. Nach einer Stunde verlassen wir das Riff und wir setzen ein wenig Genua und lassen den Motor mitlaufen.
Man sieht wie sich die Wellen an den Riffen brechen und wir segeln teilweise sehr knapp daran vorbei. Am Kartenplotter überfahren wir eine Insel, aber dem trauen wir hier schon lange nicht mehr. Die Karten sind einfach zu ungenau. Ich sitze mit den Karten von “Bauhaus” und gebe Ferry Anweisungen. Und wir müssen nochmals zwischen den Inseln durch, aber dann gibt es endlich eine längere Strecke am “offenen” Meer, wobei wir noch immer innerhalb des großen Riffes sind.
Bei Devil wissen wir, wie kommen heute bis nach Nargana. Alrisha segelt mit 7 Knoten nur so dahin. Das Wasser wird wieder klarer und somit läuft der Watermaker. Die Angel ist draußen. Die eine oder andere Welle steigt bis ins Cockpit.
Ich studiere die Karten und sehe, dass wir da eine Inselgruppe auch außen ohne Probleme umfahren können und wir uns damit 3 Wegpunkte sparen können.
Endlich haben wir unsere letzten zwei Wegpunkte erreicht, links und rechts jeweils 3 Meter und die Durchfahrtsbreite vielleicht 50 Meter. Noch einmal spritzt Adrenalin ein. Sind wir genau auf Kurs? Ja und dann noch das Stück bis zum Ankerplatz. Da ist es zuerst bei der Insel Jesu tief und gleich daneben hat es einen Meter. Nur um gleich danach beim Land seicht zu sein. Aber alles geht gut und wir finden einen guten Ankerplatz. Kurz vor 15:00 fällt nach 38 Seemeilen und 25 Wegpunkten und unzähligen Riffen der Anker auf 7 Meter.
Gleich kommt ein Kuna im Kanu und bietet uns Bananen und Kokosnüsse an, wir nehmen das Angebot dankend an.
Bald darauf hören wir Rufe und zwei Tiroler begrüßen uns, wir kennen uns über Facebook. Gerlinde und Gunter kommen auf ein Plauscherl zu uns aufs Boot.
