Elaphiten – der Süden Kroatiens – Teil 5

Rovinj

 

Bei leichten Südwind (4-8kn) geht es auf nach Rovinj. Erst kurz vor Rovinj wäre es möglich Segel zu setzen, was sie aber nicht tun, denn für 3sm brauchen sie länger zum Her und Wegräumen. Sie beschließen in die Südbucht an eine Boje zu gehen.

 

Rovinj

Gleich darauf werden das Dingi und der Außenborder vorbereitet. Diesmal stirbt der Außenborder immer wieder ab, sobald man Gas gibt. Also fahren sie mit Standgas bis zum Ufer. Ferry hat seine Sonnenbrille verloren und hier gibt es ein Brillengeschäft. Schnell ist eine RayBan ausgesucht und die Kreditkarte macht den Kauf perfekt.

 

Sie schlendern durch die Altstadt kaufen einen Honiggrappa ein. Wie sie so durch die Straßen schlendern, entdecken sie ein kleines Geschäft das Trüffel verkauft. Gleich gehen sie in Verhandlung und bekommen noch einen Feigenlikör und einen Bitterlikör zum Kosten. Beides schmeckt hervorragend und schon ist ein Preis ausgemacht und als  kleines Dankeschön erhalten sie einen Lavendelbeutel und ein Lavendelöl. Das war anstrengend genug, um sich bei einem Bier und einem Spritzer zu erholen. Brigitte sucht schon den ganzen Urlaub ein leichtes Strandkleid und sie fallen in die Hände einer tollen Verkäuferin. Gleich sind zwei, drei Kleider probiert und man einigt sich bei 2 Kleidern auf einen Preis. So jetzt haben sie aber genug eingekauft und der Magen knurrt auch schon. Sie gehen wieder zum „Veli Joze“ wo sie natürlich wieder ein Trüffelsteak essen. Als Vorspeise bekommt Ferry Sardellen in Trüffelöl und Brigitte eine Stockfischpastete. Die Nachspeise holen sie sich beim Eisgeschäft.

Didgeridoo

 

 

Ein Musikant baut gerade seine Instrumente auf, darunter eine Querflöte und ein Didgeridoo (Alphorn auf australisch). Sie warten bis er spielt und Ihnen gefällt die Musik so gut, dass sie sich 2 CD’s kaufen. Langsam geht es wieder mit dem Dingi zu mir. Sie sitzen dann noch im Cockpit hören sich die neue CD an und dann heißt es schon wieder auf in die Kojen.

 

 

 

Ums bezahlen der Boje kommen sie auch nicht herum, aber hier kostet der Meter 8 Kuna, das ist auf jeden Fall bezahlbar. Nach dem ich klar bin, gehen sie Boje auf und setzen nach ein bisschen Höheschinden die Segel. Heute haben wir NW Wind und wohin wollen wir, alles klar nach Umag und das liegt im Nordwesten. Brigitte ist auf Beobachtung und sieht einen Fischer, der aber keinen Kegel gesetzt hat und weicht deshalb nicht aus. Wir werden angehupt und Brigitte weicht aus, jetzt erst sieht sie den Kegel, der aus Fischernetzen ist, also nicht wirklich sehr seemännisch, da man dies nicht von der Ferne erkennen kann. Der Fischer hätte nur 50 Meter abfallen müssen und hätte hinter mir durchfahren können, ohne dass es Probleme gegeben hätte. Na ja manche Fischer sind halt so.

 

Am Schluss haben wir Westwind und so können wir UMAG recht gut anlegen. Alles wird fürs Anlegen an der Tankstelle vorbereitet und wir haben Glück, niemand ist angestellt und die Pier ist auch frei. Ich war sehr sparsam, ich kam mit 2,5 Liter pro Stunde durch. Gleich nach dem Tanken legen sie im Hafen an. Der Hafenmeister kommt erst nachdem ich schon gut vertäut liege und meint: „Gut, aber noch nicht sehr gut“. Die Beanstandungen werden schon weniger. Er erzählt uns, dass der Sohn (24 Jahre alt) vom Hafenmeister in Novigrad heute während des Schnorcheln gestorben ist. Wir drücken unser Beileid aus.

 

 

Danach verlassen sie mich und sie begeben sich in die Stadt. Nach einer Erfrischung gehen sie heute nur in die Pizzeria. Danach spazieren sie noch im Hafen, kaufen sich Zuckerwatte und Palatschinken. Sie sitzen noch ein wenig im Cockpit und dann geht es ab in die Kojen.

 

 

 

Ganz so zeitig wie sie wollen, stehen sie doch nicht auf. Aber es gibt keinen Wind also heißt es nach Grado motoren. Brigitte beginnt mit „Klar Schiff“, fädelt meine Spischoten und Kutterschoten aus und schießt alle restlichen Leinen auf. Sie bereitet die Wäsche für die Waschmaschine vor und Ferry hält Ausschau nach Schiffen. In Aquileia angekommen, beginnen sie mein Deck zu schrubben und als ich dann ganz nass war, haben sie mich einfach verlassen und sind auf ein Tratsch in die Marina gegangen.

Heute steht der Tag unter dem Motto: „Ich muss wieder glänzen“. Brigitte macht unter Deck alles klar, Ferry reinigt mein Dingi und zerlegt meine Paddelhalterung. Des Weiteren versucht er meine Hupe zu reparieren, die hat irgendwie zu viel Wasser abbekommen, sie bleibt heiser. Immer wieder kommt Willi auf ein Plauscherl vorbei, was meine beiden von der Arbeit abhält. In der Früh schaut noch Luka vorbei und holt wieder einmal meinen Außenborder. Hoffentlich bekommt er ihn jetzt hin. Brigitte will unbedingt einen neuen Außenborder, denn sie ist es leid, dass er nie zuverlässlich funktioniert. Ferry verstaut noch alles im Auto, diesmal kommen die Fahrräder nach Hause, die alte Genua wird auch im Auto verstaut, um sie zu kontrollieren und gegebenenfalls soll sie repariert werden. Am Abend, nach der Dusche probieren sie noch einmal das Essen im Marinerestaurant. Ferry bestellt sich „Misto Fritti“ und Brigitte Spagetti Vongole. Die frittierten Meeresfrüchte sind ausgezeichnet, die Spagetti ein wenig versalzen. Müde fallen sie in die Kojen.

Sie erledigen die letzten Arbeiten, schließen meine Ventile, schalten den Strom ab und versperren meine Luken. Das Dingi wird auf halber Höhe an meine Davits gehängt und schon sind sie auf den Weg nach Eichgraben. Die Fahrt beschert Ihnen viel Verkehr und viel Regen. Und schon wieder ist ein Urlaub für sie zu Ende.

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