Elaphiten – der Süden Kroatiens – Teil 4

Am Vormittag wird noch alles verstaut, gesaugt, aufgewaschen und die letzte Wäsche gewaschen. Erst gegen Mittag laufen wir heute aus. Gleich in der Bucht werden die Segel gesetzt und es ist natürlich eine Kreuz. Der Wind wird immer stärker und sie geben Ihr Ziel Zirje auf. Sie gehen in die Bucht von Borovica. In der Bucht werden meine Segel geborgen und alles zum Anker fallen vorbereitet. Der Anker fällt auf 5 Meter und eine Landleine wird ausgebracht. Leider hält der Anker nicht und das Manöver muss ein zweites Mal gefahren werden. Ein Deutscher hilft Ihnen dabei. Nach dem Abendessen laden sie Ihn noch auf ein Bier und Schnaps ein. Es ist ein Abend, wo er nur von seiner Arbeit spricht.

Bucht von Borovica

Am Vormittag trifft die Segelyacht „Dream Team“ ein. Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir sie schon in dieser Bucht getroffen. Damals halfen sie uns beim Ankern. Sie bleiben nur kurz. Die Eltern von Christof (Tauchen und Motorboot) ankern auch in der Bucht und kommen uns auf ein Bier besuchen. Es werden noch die Daten ausgetauscht und schon müssen sie wieder weiter.

 

Um 14:00 heißt es auch für uns Anker auf um das gestrige Ziel zu erreichen. Es weht zwar Westwind, aber nur mit 1-2 Bft, also muss wieder der Volvo herhalten. In der Bucht von M. Stupica werfen sie den Anker, leider sind sie zu knapp bei einem anderen Segelboot und sie gehen noch mal Anker auf und verholen sich ganz nach hinten. Hier kann ich endlich wieder einmal meine Stärken des geringen Tiefganges ausspielen. Sie holen mein Schwert und mein Ruder rauf und ankern auf 1,20m. Alle in der Bucht schauen blöd. Später gesellen sich noch drei Fischerboote zu mir, wobei einer über meine Ankerkette seinen Anker wirft, was aber nicht stört, denn der will schon um 04:00 wieder hinausfahren.

 

Heute geht es auf in die Kornaten. Der Wind kommt aus südlichen Richtungen und mit einer Stärke, die für mich eindeutig zu wenig ist, also wieder motoren. Um 14:15 machen sie an der Muring von Ivo fest. Auch hier hat es nur 2m und so wird mein Schwert wieder eingezogen.

 

Sonnenuntergang bei Ivo

 

Die Kinder spielen mit meinen Festmachern, springen ins Wasser und halten sich bei meinem Festmacher an oder sie ziehen sich mit Hilfe meines Festmachers aus dem Wasser, mir macht es auch riesigen Spaß.

 

 

die Abendstimmung ist immer toll

 

 

Am Abend bekommen sie eine schöne Portion Oktopus Salat und danach gibt es 2 Fische mit Erdäpfel-Fisolen Gemüse und eine riesige Schüssel voll Salat. Zum Glück ist der Salat noch roh und so nehmen sie den Großteil mit zu mir. Auch Teile vom Fisch werden mitgenommen um ihn morgen zu essen.

 

 

 

 

Noch vor dem Frühstück nimmt Brigitte die Fotoausrüstung und läuft den Berg hinauf, um von oben Fotos zu machen. Hier hat man einen wunderschönen Überblick über die Inselwelt der Kornaten.

 

 

Blick hinunter zu Ivo, wo ich liege

Wieder unten angekommen wird noch schnell ein Frühstück gemacht und dann heißt es Nord machen. Der Volvo wird bis nach dem Kornaten Ausgang beglückt und dann werden die Segel gesetzt. Leider lässt der Wind nach 3sm aus und es wird bis nach Zverniac motort, dabei fahren sie die Küste „Dugi Otok entlang.

 

 

 

Endlich in der Bucht von Kablin auf Zverniac wollen sie sich ganz hinten verstecken, denn für heute Nacht sind Gewitter und Bora angesagt. Ein Segelboot versperrt die ganze Bucht und so ist Ferry voll sauer, unleidlich und überhaupt. Beim 2. Ankerversuch hält der Anker und sie bringen zusätzlich Landleinen gegen die Bora aus. Des Weiteren wird noch eine Spring ausgebracht. Heute gibt es die Reste von gestern. Rund herum blitzt und donnert es und der Wind fängt an zu blasen.

 

Relativ zeitig gehen sie Anker auf und gleich werden die Segel gesetzt. Es wird sofort das 2. Reff eingebunden, aber auch das ist noch zu viel Tuch, also reffen sie noch einmal. Heute kann ich zeigen was ich alles bei so viel Wind  kann. Ich laufe immer mit 6-8kn, es spritzt zwar auf das Deck, aber wir kommen schnell voran.

Die Bora wird immer stärker, wir haben schon bis zu 35kn Wind und so beschließen sie in die nächste mögliche Bucht zu segeln. Sie müssen schon wieder zweimal den Anker werfen, denn hier in der Bucht gibt es nur Seegras und Steine. Am späteren Nachmittag taucht Brigitte noch mal den Anker ab und glaubt, dass mein Anker nicht mehr an derselben Stelle liegt, also gehen sie nochmals Anker auf. Der 1. Ankerversuch slippt, der 2. Versuch wird wieder kontrolliert. Diesmal liegt mein Anker vor einem Stein, dieser verhindert ein weiteres abrutschen meines Ankers. Ferry holt noch den Sea-Grip und wirft ihn aus. Der Ankeralarm wird aktiviert und ab geht es in die Kojen.

 

In der Früh kommt ein Franzose heran gerudert und meint seine Batterien sind leer, ob wir ihm nicht helfen könnten. Wir gehen Anker auf und wollen neben ihm ankern, um mit meinem Generator seine Motorbatterie zu laden, damit er starten kann. Er meint, das ginge nicht und er suche nach einer anderen Lösung.

Also wird das Groß im 3. Reff gesetzt und ich schaue mit dem Bug aus der Bucht. Schlimm ist das, denn wir haben 30kn Grundwind und in den Böen bis zu 40kn. Das Groß bringen sie gar nicht mehr runter und so beschließen sie gleich daneben in Premuda an eine Boje zu gehen. Den Tag verbringen sie damit meine Vorschiffskoje und meine achtere Steuerbordkoje zu zerlegen, aufzuräumen und zu inventarisieren. Ich muss ja nicht sagen, wie es bei mir ausgeschaut hat. Aber jetzt ist alles wieder verstaut und sie wissen wieder wo was ist.

 

Um 10:00 heißt es Boje auf und weiter nach Norden. Der Wetterbericht verspricht eine moderate Bora – NE bis 20kn abnehmend. Bald sind die Segel gesetzt, es wird sogar mein Kutter gesetzt. Unter Vollzeug geht es bis kurz vor Susak. Inzwischen gibt es Böen bis 22kn. Die Genua wird weggerollt. Kurz  vor Ende von Unje heißt es das Groß reffen. Sie gehen ins 1. Reff und wollen die Reffleinen nachziehen, aber die klemmen. Das zweite Reff hat sich um den Bootshaken gewickelt und blockiert das 3. Reff. Da der Wind schnell zunimmt, beschließen sie das Groß komplett wegzuräumen. Leider ist ein Aufschießen nicht ganz ideal und so werden die schlagenden Reffleinen einfach an die Reling gebunden. Mit Böen bis zu 34kn geht es über den Kvarner, die Wellenhöhe beträgt gut 1m. Mehrmals geht eine Welle über mich hinweg. Abwechselnd stehen Ferry und Brigitte hinter dem Ruder. Nach 4 Stunden haben sie den Kvarner überquert. Nach dem Leuchtfeuer Porer setzen sie noch die Genua im 2.Reff dazu und sie können die Bucht Soline bei PULA direkt anlaufen. Die Segel werden geborgen und der Anker fällt. Heute haben sie sich ihren Schnaps redlich verdient. Erst danach wird klar Schiff gemacht.

 

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