Archiv für den Tag: 30/07/2010

Istrien, Primorje und Kvarner – Teil 2

Silba NW

Heute wollen sie nach Veli Losinj, jedoch der Wind kommt genau von dort. Wir setzten das Groß, die Genua und das Kutter und wir versegeln 23 sm für 12 sm. Macht nichts, es war ein schöner Segeltag. Wir kommen damit zwar nur bis zum NW Ende von SILBA, wo wir in einer Bucht den Anker fallen lassen. Später ankert noch ein Kroate so nahe bei mir, dass ich ihn schon fragen wollte, ob er sich bei mir aufs Päckchen legen will. Nachdem er merkt, das er viel zu knapp bei mir ist, ankert er um.

Es ist wieder sehr heiß und es geht kein Lüftchen, wir baden und lesen und zu Mittag brechen wir auf. Heute soll es endlich nach Veli Losinj gehen. Leider heißt es motoren. Wir ankern in einer lieben Bucht oberhalb von Veli Losinj, um noch mal baden zu gehen. Gegen 17:00 wollen wir uns nach Veli Losinj verlegen.

 

Kanal von Mali Losinj

 

Wir sind noch nicht ganz drinnen, kommt uns ein Segler entgegen und sagt „ist heute nicht gut, da heute Nacht Bora angesagt ist“. Wir studieren nochmals den Wetterbericht und das Hafenhandbuch überlegen kurz und entscheiden uns nach Mali Losinj in die Marina zu legen.

 

Blick auf Mali Losinj

Inzwischen ist es 17:30, um 18:00 macht die Brücke auf, also Vollgas und ab nach Mali Losinj. Wir reihen uns ein, alle sind nervös, die Boote sind so dicht, dass man von einem Boot zum anderen steigen kann ohne nass zu werden. Endlich öffnet die Brücke, alle drängen sich durch den Kanal und der Kampf um einen Liegeplatz in der Stadtmarina beginnt. Man reiht sich ein, der Marinero ist überfordert. Endlich liegen wir an der Mooring.

Mali Losinj

Da wir heute schon die Marina bezahlen, können wir uns auch das Stadtleben geben. Also den Schweiß am Heck abduschen, frische Klamotten anziehen und ab in den Trubel. Nach dem Abendessen flanieren wir noch am Hafen entlang und finden den Reichtum, Motoryachten in Größen, wo man sich verirren kann. Ferry meint der Schiffsname ANTARES ist ein Stern im Stier, Brigitte meint, nach dem Kauf ist man stier. Nach einem Eis und einem Cocktail geht es wieder zurück aufs Schiff und wir warten auf die Bora, die vielleicht ein bisschen Abkühlung bringt.

Gleich nach dem Aufstehen wird eine Waschmaschine angeworfen, wir brauchen unbedingt wieder helle T-Shirts. Danach ist einkaufen und verproviantieren angesagt, wir kaufen Bier, gehen am Fischmarkt (Dorade für 2 Personen 38 kn), suchen den LIDL auf, bekommen dort fast alles, kaufen noch Erdäpfel, und gönnen uns ein Bier.

 

Sie bezahlen die Marina. Die verlangen für Wasser, Strom und Sanitär extra – keine Ahnung wo der Sanitärbereich ist. Der Wind – beziehungsweise die Bora – hat jetzt voll eingesetzt – mit 12 Stunden Verspätung. Eigentlich wollten wir die Bora in der Marina abwettern, aber jetzt heißt es kreuzen. Es prügelt mit bis zu 35 kn, dazwischen weht wieder ein laues Lüftchen von 8 kn. Wir suchen uns auf der Ostseite von Unije eine Bucht (Pokujini) aus, wo wir den Anker auf 7m fallen lassen. Immer wieder glauben wir die Bora hat sich ausgeblasen, doch kaum haben wir den Gedanken zu Ende gedacht, bläst es schon wieder mit bis zu 25 kn in die Bucht. Zum Glück ist die Bucht gegen Schwell gut geschützt. Über Nacht aktivieren wir das erste Mal den Ankeralarm.

 

Nach dem Frühstück entscheiden wir, heute kein auslaufen. Wir liegen hier ruhig, unser Anker hält, warum sollen wir bei 25 kn auslaufen. Am Nachmittag lässt endlich die Bora nach, gegen Abend nimmt die Bora wieder zu, sie kann es noch immer recht gut.

 

Zeitig nach dem Frühstück heißt es Anker auf. Wir motoren noch bis zum Ende der Insel, dann werden die Segel gesetzt. Ein am Wind Kurs mit kleinen Wellen ist angesagt. Brigitte am Ruder freut das sehr. Wenn der Wind so bleibt, können wir Sveta Marina direkt anlegen. Aber es kommt immer anders als man denkt. Nach 1,5 Stunden ist auf einmal der Wind weg. Motor an, Es kommt zwar dann wieder ein wenig Wind, aber der kommt direkt aus Sveta Marina, wir motoren weiter. Wir gehen vor Anker und können uns zusätzlich an der Boje von der Tauchbasis anhängen.

Heute heißt es das ganze Tauchzeug auf die Basis zu bringen. Ferry soll heute einen Tauchgang an der Hauswand mit Gästen von der Basis führen. Am Nachmittag geht es zum Felsentor, es wird ein sehr schöner Tauchgang. Heute wird es nicht spät, denn wie heißt es beim Tauchen: Tauchen, Essen, Schlafen, Tauchen, Essen, Schlafen,…

Heute geht es zur Lena, ein Wrack vor Cres das bei Schneesturm auf die Küste aufgelaufen ist. Wir kennen Sie schon und es wird ein entspannter Tauchgang. Wir müssen uns für den 2. Tauchgang beeilen, denn wir haben Bodo (Vater vom Stützpunktleiter Christoph) versprochen, dass um 17:00 5 Kinder unser Schiff besichtigen dürfen. Wir begleichen unsere Schulden in der Tauchbasis, gönnen uns noch ein Bier und suchen noch unsere letzten Habseligkeiten zusammen und fahren zurück zur Alrisha. Brigitte beginnt sofort das Tauchzeug zu entsalzen. Sie ist kaum damit fertig, was sieht sie da, da schwimmen doch nicht 5 Kinder sondern es kommen 5 Erwachsene und 4 Kinder angeschwommen. Natürlich sind nicht nur die Kinder neugierig, eigentlich sind es die Erwachsenen die viele Fragen stellen. Es wird noch ein recht nettes kalauern.