Die letzten beiden Tage haben wir nur die Seele baumeln lassen um frei für neue Abenteuer zu sein. Natürlich mussten einige Wollsachen aus Alpacca gekauft werden, denn es wird kalt in den Anden.
Zeitig soll uns der Bus vom Hotel abholen. Irgendwie klappt das mit der Adresse nicht, man sollte auch die Hausnummer lesen?. Die Fahrt aus Arequipa zieht sich dahin, ist die Stadt doch größer als gedacht.
Es geht in die Anden. Wir winden uns Meter um Meter höher hinauf. Direkt neben der Straße weiden Vicunas. Wir sind inzwischen auf über 4000 m.
Wir machen einen kurzen Stopp in Patahuasi. Dort gönnen wir uns einen Tee mit Coco und diversen anderen Blättern. Hoffen wir mal, dass das wirklich gegen die Höhenkrankheit wirkt, denn der Geruch des Tees ist gewöhnungsbedürftig.
Bald zweigen wir von der Hauptstraße auf eine Schotterstraße ab. Wir sind in den Salinas y Aguada Blanca (4100 m). Nach einer kleiner Wanderung stehen wir vor seltsam anmutende Sandsteinformationen. Diese entstanden durch den Sand der vom Wind davon getrieben wird.
Immer höher bringt uns der Bus. Auf über 4300 m wartet eine Herde Lamas und Alpaccas auf uns. Schon befinden wir uns mitten in der Herde.
Wir durchqueren die Pampa Canahuas, das sind die Hochmoore von Peru. Hier tummeln sich Vögel, alle Arten von Lamas und Schafe.
Am Weg zum Patapampa Pass, der einer der höchsten Pässe von Peru ist, sehen wir immer einen Vulkan (Chachani) der noch immer Asche spukt.
Wir halten natürlich an der höchsten Stelle. Peru gibt es mit 4910 m an, mein GPS hat 4867 m gezeigt. Völlig egal, so hoch waren wir noch nie. Von hier kann man 5 Vulkane (Misti, Sabancava, Ampato, Hualca Hualca und Chachani) sehen. Wir haben Glück, die Sicht ist sehr gut und wir haben Sonnenschein, nur der Wind macht es ein wenig kühl. Auch hier oben wird indigene Ware angeboten.
Nach diesen vielen Erlebnissen gibt es in Chivay ein Mittagsbuffet. Wir können unter anderem auch Alpacca testen. Mir schmeckt es, Ferry’s Geschmack trifft es nicht.
Wir sind ja inzwischen schon im Colca Tal, aber es geht immer tiefer rein. Schon die Wari haben hier Terrassenanbau betrieben. Später haben es die Inkas übernommen und noch heute werden die alten Terrassen zum Anbau und als Weide genutzt.
Endlich taucht unsere Lodge auf, wo wir die nächsten 3 Tage bleiben werden. Wir haben nicht viel Zeit, denn wir wollen noch den Eingang zum Colca Canyon sehen. Direkt von der Lodge führt ein Weg hinunter. Der Ausblick überwältigt uns. Leider bleibt nicht viel Zeit, denn es wird bald finster und wir müssen die mehr als 100 Höhenmeter auch wieder hinauf.
Im Dunkeln kommen wir an und der offene Kamin im Aufenthaltsraum wird angezündet. Ach ja, wir sind eine Gruppe von 10 Leuten. 6 Holländer, ein „Australier“ der eigentlich Engländer ist und ein Kanadier, allesamt Wanderer und Radfahrer – wir die einzigen Amateure.
Zum Abendessen gab es eine spezielle Suppe, die etwas besonders sein soll. Sie schmeckte am Anfang wie Grießkoch und im Abgang ein wenig nach Kren. Wir beide verweigerten. Die Forelle danach war vom Feinsten.
Die Tage sind warm, man kommt mit einer dickeren Weste gut durch. Am Abend braucht man zusätzlich noch eine Weste und eine dicke Jacke. In Peru kennen sie keine Heizung, also bekommt jeder einen Thermophor und damit er nicht zu schnell auskühlt, schlupfen wir schnell unter die Deck.