Schon um 07:00 geht es mit dem Bus zum Hafen, wo ein Schnellboot auf uns wartet. Na ja, so schnell ist es auch wieder nicht gewesen.
Es bringt uns zu den schwimmenden Inseln der Uros. Die wenigen Uros versuchen die Kultur aufrecht zu erhalten. Bei Auseinandersetzungen mit den Inkas haben sie sich immer auf ihre Schilfinseln zurück gezogen, so konnten sie überleben.
Es gibt derzeit ca. 80 von diesen Inseln, und ca. 2000 Menschen vom Stamm der Uros. Nur wenige leben permanent auf den Inseln und bieten den Touristen einen Einblick in das Leben dieser Kultur.
Eine Insel ist schichtweise aufgebaut. Zu unterst ist eine 1-2 Meter dicke Schicht aus den Wurzeln des Totora Schilfs. Diese Blöcke werden miteinander mit einem Seil verflechtet. Darauf kommen mehrere Schichten vom getrockneten Totora Schilf kreuzweise verlegt.
Die Insel wird mittels Steinen, die an einem Seil hängen, verankert. Die Bauzeit beträgt ein bis zwei Jahre und danach muss sie regelmäßig gewartet werden, da sie sonst undicht wird.
Die Feuerstellen bekommen Steinplatten, worauf alle Familien der Insel kochen.
Während des Vortrags unseres Guides und dem Chief der Insel entsteht eine „Mini Version“ für uns um den Bauvorgang zu demonstrieren. Auf die Insel kommen „Mini Häuser“ und ein „Mini Schiff“. Der Vortrag ist mit Humor unterlegt und wir erliegen dem Charm dieser Menschen.
Die Männer sind für Fischfang und Jagd zuständig,
sowie fertigen sie Andenken für die Touristen an.
Die Frauen nähen Tücher und erledigen den Haushalt und sind für den Verkauf der Andenken zuständig.
In einem Haus lebt eine Familie mit Ihren Kindern. Die Kinder paddeln mit dem Schifboot zur Schule.
Manchmal werden diese kleinen Boote zum „Romatikboot“. Dann wenn die Jungen Ausflüge unternehmen und vielleicht zu Dritt zurück kommen 😉
Die Boote werden ebenfalls aus dem Totora Schilf hergestellt. Aus dem Pampagras wurden Leinen erzeugt, diese benötigte man, um die Schilfbündel zusammen zubinden zu können. Heute nehmen sie Kunststoffleinen, gestehen sie 🙂
Der unterste Teil vom Schilf gilt als nahrhafte Speise, sie ist sehr Jodhaltig und schmeckt für uns – nach Kostprobe – eher neutral.
Am Ende der Erklärung bekommen wir ein Haus gezeigt. Die Häuser haben einige Schichten Schilf mehr, damit sollte die Feuchtigkeit reduziert werden. Die Bewohner leiden ab 50 unter Rheumatismus. Die Einrichtung ist minimalistisch. Ein Bett, ein Haken wo das das Gewand hängt, viel mehr braucht man nicht zum Leben.
Der See ist mit einer Fläche von 8300 km² der größte Süßwassersee in Südamerika. Knapp 5000 km² gehört zu Peru, der Rest nach Boliven und er ist maximal 182 Meter tief. Die Länge beträgt 178 km und die Breite 77 km. Der Name kommt möglicherweise von der Sonneninsel „Titi-Karka“ oder große graue Katze von einem Felsen.
Die native Sprache der Uros heute ist Aymara. Nebenbei wird Quechua und Spanisch gesprochen. Für uns Touristen auch ein paar Brocken Englisch, denn die Handwerkskunst will ja an Frau und Mann gebracht werden.
Die Handarbeiten von unserer Familie sind traumhaft schön. Ich kann einfach nicht widerstehen.
Scherzhaft gehört der „Titi“ nach Peru und „Kaka“ nach Boliven. Die Bolivier stört das aber nicht so, denn sie haben auch einen Poopo See. Richtig ausgesprochen klingt der Name des Sees etwa so: „Titikatschaa“.
Danach geht es weiter nach …