Die heutige Nacht war fürchterlich. Neben meinen hundert Moskitostichen, meinen Schürfwunden, habe ich jetzt noch einen Ausschlag. Entweder ich vertrage die Bettwäsche nicht, oder was ich eher glaube, das Mittel damit die Stiche nicht so Jucken. Meine Füße schauen aus wie von einem Warzenschwein. Das burgenländische Hügelland ist eben dagegen und es brennt wie Feuer. Viel geschlafen habe ich nicht. Dafür läutet der Wecker bereits im 05:40. In der Nacht sind mehrere Regenschauer über uns gegangen.
Auf zum Morgenspaziergang. Stiefel oder nicht? Es müsste mit meinen Wanderschuhen gehen.
Heute geht es direkt von der Lodge in den Dschungel. Wir hören Vogelgezwitscher, aber leider weit weg. Den Lärm von den Affen können wir nur erahnen. Somit ist die Ausbeute heute eher gering.
Dafür kann ich den einen oder anderen der vielen Schmetterlinge auf Foto bannen. Die Schmetterlinge im Dschungel sind hyperaktiv. Sie fliegen die ganze Zeit und es ist somit fast nicht möglich ein Foto zu machen. Bei unserem Steg sind sie heute zu Hauf.
Wilsen bietet uns dafür einen echten Hürdenlauf.
Nach einem wie immer guten Frühstück geht es ab ins Boot, soll es doch den kleinen Fluss (Cumaseba) abwärts gehen und den großen (Jarapa) rauf.
Bei der Kreuzung der beiden hoffen wir dass die Affen heute Hunger haben und zu uns ans Boot kommen.
Leider sitzen wir schon wieder fest. Trotz des Regens hat sich der Wasserstand nicht verbessert. Wilsen und Clara gehen ins Wasser und heben das Kanu auf die Seite und dort schwimmt es wieder.
Gleich um die Ecke bleiben wir stehen und man ruft nach der Äffin „Martina“. Wir sehen sie in den Baumkronen herumklettern. Und tatsächlich ein Affe schwingt sich von Ast zu Ast und uns immer näher.
Und schon ist sie im Boot und holt sich ihr Stück Brot. Sie lässt sich streicheln. Ihr Fell fühlt sich weich an und das letzte Stück ihres Schwanzes fühlt sich auf der Unterseite ledern an. Macht auch Sinn, hängen sie doch oft mit diesem in den Ästen. Als es nichts mehr zu fressen gibt, verzieht sie sich in die Bäume.
Wir fahren diesmal ziemlich weit den Fluss hinauf. Wir können wieder Kingfisher und Falken entdecken.
Am Ufer wird die Wäsche mit dem Flusswasser gewaschen und Kinder lernen schwimmen.
Zur unserer Freude können wir auch einen Tukan sehen, leider nur in den Baumwipfeln, aber besser als alles bis jetzt.
Auch lassen sich endlich Papageien sehen.
Aber sobald wir sie erblicken, fliegen sie auch schon davon.
Am Nachmittag geht es raus auf den Amazonas. Wir wollen nochmals die Delphine sehen und hoffentlich kann ich einen aufs Bild bannen. Clara lassen wir beim Dorf raus und wir fahren weiter zu den Delphinen.
Wir können ein paar sehen, aber da sie irgendwo auftauchen, dann unter Wasser verschwinden, nur um dann irgendwo wieder aufzutauchen. Das Auftauchen dauert eine halbe Sekunde und so schnell ist man einfach nicht mit der Kamera. Wir sehen auch einen rosa Delphin.
Da sie sich seit einiger Zeit nicht mehr blicken lassen, beschließen wir auch ins Dorf auf ein Bier zu fahren.
Wilsen hat sich am Vormittag den Fuß beim Außenbordmotor verbrannt. Langsam geht Ferry das Verbandsmaterial aus.
Da wir den Weg schon kennen, laufen wir vor. Wilsen humpelt hinterher. Lange können wir nicht bleiben, denn bereits um 18:30 ist es finster und wir brauchen eine halbe Stunde bis zur Lodge. Clara wartet schon bei der Anlegestelle auf uns.
Zum Abendessen gibt es gebratenen Reis mit Gemüse. Das ganze Huhn, dass noch in der Kühlbox seit einer Woche im aufgetauten Eis herum schwimmt, verweigern wir schon seit längerem, hat doch Ferry beim Bier holen eine „ersoffene“ Cucaracha daneben gefunden.