Heute stehen die Pyramiden von Cahuachi am Programm. Nach dem Frühstück, dass diesmal aus 3 „Semmeln“ pro Person besteht mit Butter, Marmelade, Käse und Schinken warten wir noch kurz in der Rezeption auf unseren Tourguide mit Auto.
Schon geht es los, aus der Stadt hinaus und rein in die Wüste. Auf der Sandpiste sind 15 km zu fahren bevor man die Ausgrabungen „Cahuachi“ erreicht. Wir erfahren zuerst, dass die Erbauer der Nazca Kultur angehörten. Festgestellt wurde dies durch die vielen Funde in Gräbern, im besonderen durch die Keramiken. Wie wir schon aus Lima wissen, kann an der Form der Henkel und anderen Attributen die Kultur festgestellt werden.
Die Ausgrabungen hier sind nicht durch den Staat Peru gestützt. Alles muss privat finanziert werden. Ein Gruppe italienischer Archäologen kommt einmal pro Jahr und legt immer neue Schätze der Vergangenheit frei. Mit Flusssteinen wird ein begehbarer Korridor gelegt und wir folgen ihm und unserem Guide.
Die Nazca nutzen diese Anlage in der Wüste für religiöse Zeremonien. Die größte Macht hat/haben hier der/die Priester. Die Pyramiden bestehen aus mehreren Ebenen. Auf der obersten führten die Priester ihre Rituale durch und sprachen zum Volk, dass sich auf den Flächen darunter aufhielt. Die Flächen waren einst bemalt und bei gewissen Sonnenlicht wurde eine eigene Atmosphäre geschaffen, die die Menschen von damals beeindrucken musste und die Macht eines oder mehrerer Götter repräsentierte(n).
Das andere rituale Zentrum, so weiß man heute, waren die Nazca Linien und Geoglyphen. Dazwischen erstreckte sich die Oase und hier lebten die Nazca. Bei den „großen“ Ritualen, die zweimal im Jahr stattfanden, nämlich zur Sommer- und Wintersonnenwende kamen auch viele Menschen von weit angereist und brachten Opfer für die Götter mit.
Das was bisher freigelegt wurde ist beeindruckend. Leider kann man die Bemalung nicht restaurieren, da das Geld dafür fehlt. Ich finde es beachtlich, dass die Forscher so weit gekommen sind und zugleich schade, dass der Staat nicht unterstützt. Übrigens, da diese Ausgrabung keine „offizielle“ ist, ist der Eintritt in die Anlage frei!
Die Mauern bestehen aus Lehmziegeln wie auch schon die Pyramiden der Lima’s und sind so dick angelegt, dass sie Erdbeben, die hier immer wieder auf der Tagesordnung stehen, widerstehen. Die Priester wollten offenbar sicherstellen, dass nichts der Macht der Götter Schaden zufügen kann. Die Gesamtgröße der Anlage wird auf 24 km² geschätzt.
Da es heute Sonntag ist und auch der Winterbeginn für die Nazca gönnen wir uns danach ein luxuriöses Essen und es schmeckte traumhaft gut.