Ach ja, der Hahn hat uns heute Nacht wieder den Schlaf geraubt. Unsere Lodge steht so wie alle Gebäude im Amazonas auf Stelzen und sein Lieblingsplatz ist direkt unter unserem Haus. Außerdem weckt er alle Hähne in der näheren Umgebung auf und die stimmen in seinem Gesang ein.
Nach dem Frühstück geht es mit dem Kanu wieder den uns schon bekannten Seitenarm hinein. Doch diesmal sind wir mehr Personen, da Tagesausflügler mitfahren und wir kommen einfach nicht gegen die Strömung an. Ein Reiseleiter springt in den Schlamm und will das Boot über die Stromschnellen ziehen. Guter Versuch. Wir lassen uns wieder in den Amazonas treiben und starten einen zweiten Versuch. Nur ganz, ganz langsam kommen wir vorwärts. Aber wir schaffen es. Schlamm verschmiert springt unser 2. Begleiter wieder ins Boot.
Unsere Gruppe wird beim Zoo abgesetzt. Dort ist gerade der Ameisenbär auf seinem Spaziergang. Wir dürfen ihn streicheln und ihn heben.
Ganz schön schwer (6 kg) und man merkt an seinen Krallen eindeutig seine Verwandtschaft zu einem Faultier. Schweren Herzens gehen wir weiter, denn wir haben heute eine Bootsfahrt am Rio Negro am Programm.
Hier soll es viele Vögel geben. Weit außerhalb des Dorfes fließt der Fluss. Unser Außenborder muss erst zum Fluss getragen werden.
Unten am Fluss wird Wäsche gewaschen und auch gebadet und uns erwartet ein kleines Kanu. Na, da können sie mich nachher mit einem Kran heraus heben.
Wir düsen den Fluss hinauf und sehen immer wieder Adler fliegen.
Auch Reiher stehen am Flussufer und suchen Beute.
Ich bin ein wenig enttäuscht, dass wir nur so wenig sehen, jedoch die Flusslandschaft hat es auch in sich.
Wir drehen um und biegen in den grünen Fluss ab.
Auf einmal tauchen überall Vögel auf. Reiher, Adler, Kingfisher, Kolibri geben nach einander eine Vorführung.
Warum sind wir nicht gleich da hinein gefahren?
Übrigens, der Regenwald heißt Regenwald, weil es oft regnet. In der Trockenzeit weniger oft und genau jetzt ist es das hin und wieder.
Wir genießen die Stille und werden in Andacht nass.
Ach ja, Ferry durfte mit dem Kanu fahren. Er meinte ist fast wie Dinghi fahren. Die Kanus sind mit einem Außenbordmotor mit sehr langer, fester Welle und daran die Schraube ausgestattet.
Zum Glück ist auch gleich wieder der Regenschauer vorbei und wir müssen leider zurück zum Ausgangspunkt!
Gerne wären wir länger geblieben, aber das Programm für uns Besucher ist strikt geregelt.
An der Bar, wo wir Gestern geangelt haben, holen wir die zweite Gruppe ab. Wir können uns noch ein Bier genehmigen, bevor es zurück zur Lodge geht.
Sehr spät gibt es heute das Mittagessen. Ich packe unsere 7 Sachen zusammen, denn danach müssen wir sicher in 5 Minuten Abmarsch bereit sein. Wir wissen ja schon wieder der Hase läuft. Nach dem Essen heißt es auf zum Kanu und wir können zwei Stunden die Flussfahrten genießen.
Im Hafen angekommen weiß keiner wie es mit uns weiter gehen soll. Eigentlich sollten wir schon heute bis Nauta fahren und dort übernachten. Wir bekommen jedoch ein Hotel in Iquitos zugewiesen. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir auch in unser Hotel fahren und mit kleinen Gepäck reisen können.
Hier noch kurz eine Liste der Vogelnamen in spanisch – übersetzten folgt.
Martin pescador, Garza blanca,
Aguila: blanka, ceniza, marron,
Paucar, Loro, Colibri, Mamavieja
Schnell sind wir eingecheckt und mit einem Tuktuk geht es noch auf den Plaza de Armas. Wir genießen ein Bier und essen eine Kleinigkeit, wieder im „Yellow Rose of Texas“. Wir sind beide müde, waren doch die zwei Tage stressig und die Nächte kurz.
Das Hotel hat einen Swimmingpool und eine kleine Bar. Wir wollen hier noch einen „Sundowner“ trinken. Die Bar ist bereits geschlossen und wir würden nur ein Bier in homöopathischer Größe (0,25) bekommen, dass wir dankend ablehnen.
Morgen beginnt ein neues Abenteuer, geht es doch über 200 km weit weg von Iquitos, tief in den Dschungel …