… und es geht weiter zum Kloster Santa Catalina. Heute ist auch ein Feiertag in Peru und wir müssen uns anstellen. Da haben wir uns nicht den richtigen Tag dafür ausgesucht. Na ja eigentlich wollten wir ja gestern Abend dem Kloster einen Besuch abstatten, denn es gibt den Rundgang auch bei Nacht. Leider haben sie die Tage geändert und so bleibt uns nur ein Besuch bei Tag.
Gleich beim Eingang werden wir sehr nett empfangen uns alles erklärt und gefragt ob wir eine Führung haben wollen. Ja, das wollen. Deutsch oder Englisch? Deutsch in 25 Minuten, Englisch sofort.
Wir entscheiden uns für Englisch und wir beginnen gleich im Besucherzentrum der Novizen. Es gleicht einem Gefängnis. Nur durch ein Gitter durften die Novizinnen, im Alter von 12-15 Jahren, mit ihren Verwandten kommunizieren.
Durch eine Klappe wurde ihnen Geschenke überreicht. Es war eine Ehre, aber extrem teuer (2.000 Silberstücke, heute 15.000 USD pro Jahr zu zahlen), das zweitgeborene Mädchen in das Kloster zu schicken. Am Ende ihrer Ausbildung durfte sie sich entscheiden, als Nonne im Kloster zu bleiben, oder wieder zurück in das irdische Leben zu gehen. Kein Mädchen traute sich das je, denn dann wäre sie von der Familie in Ungnade gefallen.
Der andere Teil, die Armen, konnten ihre Kinder in eine Art Babyklappe abgeben. Diese Kinder bekamen eine Ausbildung von den Nonnen und wurden dann später verheiratet.
Die Nonnen kamen nie aus den Klostermauern heraus. Das Kloster war eine Stadt in der Stadt, hier in Arequipa etwa 20 .000 m². Schon in der Früh wurden im Kreuzgang, in dem ehemalige Nonnen porträtiert sind, über 50 Fürbitten rezitiert, Pro Tag gab es eine Stunde wo sich die Nonnen trafen, reden und Waren tauschen konnten. Der Rest verging mit Beten, arbeiten und lehren.
Jede „reiche“ Nonne hatte ihr eigenes Haus mit Küche, die ärmeren mussten es sich teilten. Ursprünglich kochte jede Nonnen für sich, die reicheren konnten sich Personal leisten, durften jedoch nicht mit ihnen sprechen. Später wurde eine Gemeinschaftsküche und Speisesaal gebaut. Gebadet wurde 6 bis 7 mal im Jahr im Gemeinschaftsbad und das war ein Luxus, denn wer zu oft badetet wurde von der Kirche hingerichtet.
Am Ende ihres Lebens wurden sie 24 Stunden aufgebahrt und in dieser Zeit durfte sie ein Künstler porträtieren, davor durfte sie keiner sehen. Die Augen sind daher stets geschlossen.