Heute geht es also in den Dschungel, genauer in den Regenwald am Rande des Amazonas. Die Lodge ist nur ca. 28 km von Iquitos entfernt, und so gut geeignet erste Erfahrungen zu machen. 3 Tage wollen wir bleiben, doch nun der Reihe nach …
Es ist 09:30 früh und ein Tuktuk Fahrer ist pünktlich zur Stelle. Er bringt uns gerade mal um die nächste Ecke zum Büro. Wir hätten die kurze Strecke auch laufen können, aber man bestand auf das Abholen vom Hotel. Ist auch nicht unangenehm, haben wir doch einiges an Gepäck mit, da es ja nach dem Amazons in eine andere Lodge tiefer im Dschungel liegend, weiter gehen soll. Den Rest unseres Gepäcks lagern wir im Hotel ein. Wir haben dann noch drei Tage in Iquitos bevor unser Flug zurück nach Lima geht.
Nach einer freundlichen Begrüßung und ein paar Minuten warten geht es weiter zum Hafen. Dort ist natürlich nicht nur der Hafen, sondern auch einer der vielen Märkte von Iquitos. Hier wird hauptsächlich Fisch, Alligator (Kaiman) und Huhn roh und gegart angeboten. Dazu exotisches Gemüse und Früchte aus dem Dschungel.
Auch spezielle Larven (Suri) krabbeln in Kübeln herum. Angeblich kann man die auch roh essen, aber auch gegrillt schauen sie nicht sehr einladend aus. Eine Proteinbombe sind sie bestimmt. Kosten wollen wir die Suri aber lieber nicht.
Dann geht es zur Anlegestelle, na ja, einfach durch den Schlamm stapfen und dann ins Kanu klettern. Dieses hat Bänke aus Holz unter einem Baldachin aus Palmenblättern.
Hier kreuzen sich zwei Flüsse, der Rio Ucayali und der kleinere Rio Napo. Noch sind wir nicht im Amazonas, aber nur 5 Minuten später ändert sich die Farbe des Wassers von dunkelbraun in Braun.
Hier sollen sich auch Manatis herumtreiben. Sehen tun wir leider keine, aber wir lernen welche Pflanzen sie am liebsten haben.
An den Ufern sind verschieden farbige Fahnen und daneben findet man oft ein Kanu. Auch wir landen bei so einer Flagge. Stege gibt es hier nicht, das Kanu wird einfach in den Schlamm gefahren. Aussteigen nur über Bretter.
Wir besuchen ein Indio Dorf, dass sich dem Tourismus verschrieben hat. Kaum eingetroffen wird uns sofort eine Kriegsbemalung und ein Kopfschmuck verpasst.
Mit Trommeln wird Musik gemacht und man bittet uns zum Tanz. Ferry kann sich mit dem Argument – er muss filmen – erfolgreich drücken. 😉
Die Kinder haben ein Baby Faultier, das ist die wahre Attraktion. Wir dürfen es drücken und streicheln und alle sind in dieses verliebt. Am liebsten hätte ich es mitgenommen.
Auch dürfen wir einen Pfeil mit einem Blasrohr auf eine Art Marterpfahl blasen. Schnell noch ein paar Andenken kaufen und durch den Wald zurück zum Kanu. Nur nicht ausrutschen oder im Schlamm stecken bleiben ist die Devise.
Unser Kanu bringt uns zu einen Seitenarm vom Amazonas. Dort gibt es eine Art Zoo. Wir sehen einen Ameisenbär, ein Faultier – diesmal erwachsen, eine Anaconda, eine Schildkröte, einen Tukan und viele Papageien.
Zum tierischen Abschluss kommen wir zum Kaiman Gehege. Der junge Führer greift einfach ins das trübe Wasser und holt ein Tier heraus. Ich gebe meiner Angst einen Ruck und nehme ihn in die Hand. Greift sich nicht schlecht an. Als er sich dann aufzublasen anfängt, bekomme ich es mit der Angst zu tun und gebe ihn wieder ab.
Ihr Geschäft macht dieser Zoo mit hausgemachten Alkohol und Dschungelmedizin. Wir würden es 7 Kräuter nennen, die verwenden eben 7 Rinden. Soll gut für den Magen und noch für vieles mehr sein. Auch der zweite Likör aus der Camu Camu Frucht schmeckt uns ausgezeichnet und wird auch als „Babymacher“ bezeichnet, da es sich in Peru um ein Aphrodisiakum handelt.
Weiter geht es in die Lodge, wo wir ein hervorragendes Mittagessen bekommen.
Am Nachmittag besuchen wir noch das Dorf neben der Lodge.
Alles ist sehr sauber, die Hütten stehen auf Stelzen. In der Regenzeit reicht da der Amazonas schon mal bis zur Terrasse.
Es gibt kleine Läden,
einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Unterstufe.
Wir kaufen uns für den Nachtspaziergang eine Taschenlampe und gönnen uns ein Bier.
Kinder spielen auf der Straße.
Am Abend dann ein tolles Essen. Den Nachtspaziergang verschieben wir auf morgen, ist unsere Gruppe denn nur drei Personen groß und alle sind schon müde und voll von Eindrücken. 🙂