Da unsere Ankerwinsch bereits 17 Jahre alt ist und sie immer wieder Schwierigkeiten macht – Motor setzt aus, Kette hat sich eingefräst – haben wir beschlossen diese auszutauschen.
Bei der Gelegenheit tauschen wir auch die Kette.
Unsere Interim-Ankerkette ist eine 10 mm DIN Edelstahlkette und da wir hier keinen hochwertigen Ersatz bekommen können, steigen wir auf eine verzinkte 10 mm Kette um. Die Edelstahlkette verkaufen wir an die Werft. Auch ist die Norm DIN außerhalb Europas schwer zu bekommen, somit ist unsere neue Ketten-Nuss in ISO gehalten. Nur bei 10 mm besteht ein Unterschied von 2 mm zwischen ISO und DIN. 6 und 8 mm wären ident.
Da wir keinen Ersatz-Anker haben, gönnen wir uns einen 25 kg Rocna Anker. Wir hoffen, wir können beide Anker angeschlagen fahren. Ohne großem Umbau bleibt es nur bei der Hoffnung.
Wir haben vereinbart, dass uns die Arbeiter bei der Demontage und der Montage der neuen Ankerwinde helfen. Möglicherweise müssen wir alte Löcher zuschweißen und neue bohren. Die Elektrik wird aber Ferry alleine machen. Die neue ist übrigens eine Lofrans X2 Alu und ersetzt die Lofrans Airon. Beide sind 1000 Watt stark.
Schon für die Demontage brauchen wir Spezialwerkzeug (Abzieher), denn die Nuss und das Spill sind festgefressen. Der Sicherheitssplint will auch nicht so recht raus. Die Montagelöcher passen, aber wir benötigen 2 weitere und das Kettenloch muss vergrößert werden.
Wir haben und hatten eine Ankerwinsch, wo der Motor unter Deck angebracht ist. Leider ist die Platte um den Motor zu befestigen um eine Spur größer als der alte und bald ist klar, da muss ein Stück weggeschnitten werden. Nach fast 2 Tagen Arbeit kann der erste Probelauf gestartet werden.
Nach einem weiteren Tag ist alles fachgerecht verkabelt und angeschlossen. Leider müssen wir feststellen, dass das Kettenzählwerk nicht funktioniert. Beim Einbau dürfte wohl das hauchdünne Kabel beschädigt worden sein. Ärgerlich, aber deswegen bauen wir sie nicht wieder aus.
Die neue Kette wird in 5 Meter Schlaufen gelegt und alle 10 Meter mit einer Markierung versehen. Der Anker wird an die Kette geschäkelt. Der Bolzen vom Wirbel passt nicht in den dafür vorgesehene Schaft. Die Jungs von der Werft fräsen ein größeres Loch.
Als wir die Kette im Ankerkasten haben, stelle ich fest, dass ich die Markierung verkehrt herum gemacht habe. Die angedachte 90 Meter Markierung ist in Wirklichkeit die 10 Meter. Egal, wird halt im Ankerkasten das neu beschriftet und das nächste Mal geändert.
Die Leinen der Ankerkralle muss ich beim Knoten abschneiden und neu anbringen. Die Bojen zum Heben der Ankerkette („schwebende Kette“) reinige ich und sie bekommen neue Leinen.
Der Einbau der Ankerwinde, die Ankerkette, der neue Anker und der Umbau der alten Kette (30m) mit der Ankerleine und dem alten Anker hat uns insgesamt fast 5 Tage gekostet. Viel länger als gedacht.
Projekt Anker erledigt! Hurra, Hurra, Hurra!