In der Früh fahren wir noch zu Hermann um uns zu verabschieden. Wir haben gestern Abend kurz überlegt einen Tag anzuhängen, aber wir haben bereits unsere Boje bezahlt und der Wind ist morgen auch nicht mehr. Somit gehen wir nachdem wir das Groß gesetzt haben, um 08:30 Boje auf.
Wir haben fast keinen Wind und eine lange hohe Welle aus Nord. Wir motor-segeln das ganze Stück, denn wir wollen noch bei guten Tageslicht durch den Pass. Desto mehr wie über Maupiti und der Passeinfahrt lesen, desto schlechter geht es mir. Es kann eine Strömung von bis zu 9kn auftreten. Na hoffentlich sind wir zur richtigen Zeit dort.
Um 14:00 stehen wir vor der Einfahrt. Links und rechts brechen die Wellen bzw. laufen dem Riff entlang. Wie können bei einem Südpass die Wellen von Norden brechen und gegen das Riff krachen? Ich sehe nicht wirklich die Durchfahrt. Ich will abbrechen und warten, Ferry meint, es geht.
Langsam nähert er sich dem Pass und die langen Wellen heben und senken Alrisha. Keine 20 Meter neben Alrisha bricht die Welle. Wir sehen die Lateralzeichen und es gibt einen schmalen Streifen, wo das Wasser „ruhiger“ ist. Mir ist schlecht, mir zittern die Knie. Ich kann fast nicht hinsehen. Nicht soweit rechts, nicht soweit links denke ich mir.
Ferry fährt hoch konzentriert, die Durchfahrt beträgt 160 ft (50 m). Auf beiden Seiten sieht man das Riff und die brechenden Wellen. Das Wasser brodelt. 15 Minuten und tausend Tode später, die ich erlebt habe, sind wir im spiegelglatten Lagunenwasser.
Jetzt heißt es nur mehr im Zick Zack durch die wunderschöne Lagune fahren und den Anker werfen. Wir ankern auf 6 Meter und ich mache mir ein Bier auf. Wie kommen wir da je wieder raus?
Filmen und Fotografieren konnte ich erst als wir durch den Pass durch waren und mein Puls unter 200 war und mein Herz wieder schlug..