Am Nachmittag bekommen wir Besuch. Ein Tölpel lässt sich am Bugkorb nieder und ruht sich dort aus. Er fängt mit seinem Nachmittagsputz an. Kaum schauen wir weg, sind es 2, dann 3. Am späten Nachmittag können wir dann bis zu 6 Tölpel an der Reling zählen.
Wie die sich bei dem Geschaukel an der Reling fest halten können ist mir schleierhaft. In der Früh zählen wir dann insgesamt ACHT Stück! Dementsprechend ist die Reling und auch das Deck verschmutzt. Sie sehen einem ja recht nett an und man muss schon ziemlich nahe an sie heran, damit sie es mit der Angst zu tun bekommen und davon fliegen. Aber wir dürfen halt keine lebenden Tiere einführen. ?
In der Nacht nimmt der Wind auf bis zu 23 kn zu. Alrisha spult nur so die Seemeilen runter. Einmal macht sie sogar 9,1 kn über Grund. Die Logge zeigt selten unter 7 kn. Sicher hilft auch ein wenig der Äquatorialstrom mit.
Von unserem achteren Bimini (über dem Steuerstand) verabschiedet sich der Reißverschluss, natürlich in der Nacht. Wir verstauen es unter Deck. Überhaupt sind die Nächte ziemlich anstrengend. Schlafen ist auf Grund der Schräglage fast unmöglich. Hier hilft eigentlich nur mehr die Übermüdung beim Einschlafen.
Obwohl die Wellenhöhe mit bis zu 2 Meter recht moderat ist, gehen doch von Zeit zu Zeit mächtige Brecher durch. Die Nächte sind kühl, schwarz und meistens nieselt es auch.
Wir sind 456 sm COG (Kurs über Grund) in 3 Tagen gesegelt, das ergibt einen Schnitt von 6,2 kn. Bis zum Ankerplatz haben wir noch ca. 80 sm. Wir rechneten mit 5-7 Tagen nach Galapagos, jetzt werden wir nicht mal 4 Tage für 535 sm brauchen.
Ach ja, unsere Windfahne müssen wir wohl auf Galapagos zerlegen und reinigen. Wir fahren derzeit alles mit unserem elektrischen Autopilot. Zu unserem Erstaunen lädt Photovoltaik und der Windgenerator genug Energie in die Batterien und wir kommen ohne Nachladen mit der Maschine aus.
Etmal: 163 sm Schnitt: 6,79 kn