Und wieder heißt es vor Sonnenaufgang aufstehen. Um 06:00 werden wir am Hauptplatz abgeholt. Es geht mit einem Bus auf der einzigen Transit-Straße in den Norden. Dort wartet das Dinghi bereits auf uns. Zuerst Schwimmwesten anziehen, 50 Meter bis zum Schiff fahren, aussteigen, Schwimmwesten abgeben und das Meer war spiegelglatt. Aber Vorschrift ist Vorschrift! 😉
Angeblich haben wir die letzten 2 Plätze bekommen, stimmt nicht – ist eine glatte Lüge des Tour Operators, denn wir sind nur 9 anstatt 16 Personen. Das wird heute wieder ein angenehmer Ausflug.
Im Salon sind die Tische schon gedeckt und kaum ist der Anker oben, gibt es auch schon Frühstück. Es gibt Saft, Kaffee, Tee, Eierspeise (Rührei), Brot und Kuchen. Die Fahrt ist lang, wir brauchen über 2 Stunden zur Insel Bartomole.
Der Namenspatron dieser Insel ist Bartholomew James Sulivan, der zur Zeit der Expedition Darwins auf der HMS Beagle Leutnant war und enger Freund des Begründers der Evolutionstheorie wurde.
Nach einem Drittel des Weges kommen wir bei einem der Felseninseln vorbei, auf denen Tölpel leben. Die Inseln heißen Islas Daphne.
Wir steuern die Bucht an, von wo wir die Insel erkunden werden. Und plötzlich sind da Delphine. So schnell sie da sind, sind sie auch schon wieder verschwunden. Der Anker fällt und wir werden mit dem Dinghi an Land gebracht – ohne Schwimmweste, gibt es doch niemanden von der Armada, der zu schaut. 😉 Schon vom Schiff aus sahen wir den Weg, bzw. die Stufen, die auf den Vulkan führen.
Bald erfahren wir, dass es 400 Stufen sind, habe ich schon gesagt dass ich Stiegen steigen hasse? Die erste Frage unseres Reiseführers ist: “Gibt es hier Leben?” Ich bin der Meinung ja, denn die ersten Gräser sind sichtbar. Unser Guide sagt aber, jetzt noch nicht, denn es gibt hier weder Wasser noch leben hier Tiere, noch nisten hier Vögel.
Hier gibt es immer wieder Aussichtspunkte wo wir stehen bleiben, uns ausrasten können und den Erklärungen unseres Guides lauschen können. Sie ist noch sehr jung, gerade mal 700.000 Jahre alt, sie braucht noch, aber es gibt inzwischen erste Gräser und einen endemischen Kaktus. Man kann noch die Lavaströme erkennen, die vom Vulkankrater hinab geflossen sind. Ich finde auch ein paar kleine Echsen, die sind aber sicherlich eingeschleppt worden. Wir sind am Anfang der Welt angekommen. An solchen Plätzen wird deutlich, wie Darwin seine Evolutionstheorie durch Kombination von Vulkanologie, Geologie und Biologie erdachte.
Ganz oben beim Leuchtturm haben wir einen herrlichen Blick. Wir sehen die Berge von Isabela. Wir genießen den Blick über die Inseln und Buchten.
Leider müssen wir wieder runter, denn eine Jause wartet auf uns. Thunfisch Sandwiches sind angerichtet, dazu gibt es Saft und süße Ananas.
Jetzt heißt es fertig machen zum Schnorcheln. Bei allen Landausflügen ist wenn irgendwie nur möglich, einmal schnorcheln dabei. Rein ins Dinghi und eine kurze Fahrt später ab ins Wasser.
Mögliche Sichtungen sind Schildkröten, Pinguine, Fische und Haie. Gleich beim Einstieg huscht ein Galapagos Pinguin vorbei und weiter vorne können wir einen eintauchen sehen. Auch können wir Tölpel beim Eintauchen beobachten. Mann, sind die aber flink. Keine Chance für ein Foto.
Ferry schnorchelt ein gutes Stück voraus und als ein Hai bei mir vorbei schwimmt bin ich ganz alleine. Keiner von der Gruppe außer mir konnte ihn sehen.
Von der Unterwasserwelt hat es wieder nicht soviel hergegeben, außer die Lavaformationen, aber wir wollen ja Tiere sehen. Riffe und Korallen sehen wir dann in der Südsee, hoffentlich!
Wieder zurück am Schiff bekommen wir unser Mittagessen. Es gibt Huhn in einer Sauce, Erdäpfel, Reis und Salat. Zur Nachspeise gab es wieder die süßen Ananas. 🙂
Im Heimathafen können wir noch 2 sich liebende Schildkröten beobachten.
Am Schiff sind fünf Amerikaner, zwei Kanadier und wir. Mit einem amerikanischen Pärchen können wir uns recht nett unterhalten und als wir nach 17:00 wieder in Puerto Ayora sind, gehen wir noch mit Ihnen auf ein Bier.
Es war ein toller Ausflug – in die Frühgeschichte der Erde – sozusagen.