Es gibt auf der Insel mehrere Fincas. Eine davon wollen wir uns ansehen. Man kann sie natürlich geführt besuchen, oder man nimmt einfach ein Taxi und lässt sich hinführen.
Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Erstens haben wir schon so viel über Schildkröten erfahren, dass wir wahrscheinlich nicht mehr viel Neues hören werden. Außerdem macht es die Sache billiger und wir sind ein bisschen freier mit der Zeit.
Schnell ist ein Taxi gefunden und der Preis mit 40 USD ist fair. Leider spricht er nur spanisch, aber Ferry kann trotzdem ein wenig mit ihm plaudern. Wir verstehen schon einiges, nur mit den sinnvollen Sätzen bilden, hapert es noch immer.
Es geht wie erwartet, wieder auf der einzigen Straße in den Norden. Gleich nach dem Nationalpark Kontrollpunkt, biegt ein Weg links ab. Auf einer Piste geht es bis zur Finca Primioias, dort gibt es freilebende Riesenschildkröten und den Lavatunnel „Panchita“ zu entdecken.
Wir werden freundlich empfangen und dürfen uns innerhalb des Zaunes frei bewegen. Es gibt mehrere natürliche Wasserstellen für die Riesenschildkröten und überall ist Wiese.
Hier leben die riesigen Schildkröten artgerecht und sie müssen nicht innerhalb der Umzäunung bleiben. Sie können bequem unten durch kraxeln. Sie sind so nah, man könnte sie fast streicheln, sollte man aber nicht, außerdem da ist nichts felliges, nur ein harter Panzer.
Wir halten uns hier etwa eine Stunde auf, dann wir wollen DEN Lavatunnel „Panchita“ sehen. Die Finka hat auch ein Restaurant und einen Souvenirshop. Im Lokal schnappen wir deutsche Worte auf und schon wird ein wenig geplaudert. Dann möchten wir noch ein Mitbringsel erstehen und Ferry bekommt endlich seine Fisch- und Vogelbestimmungskarten. Brigitte’s Bordplüschtiere erhalten mit einem Hammerhai neue Gesellschaft. 😉
Das Taxi bringt uns bis direkt vor dem Eingang und er meint auf der anderen Seite warte ich auf euch. Wir bereiten Fotoapparat und Taschenlampen vor und nach ein paar Stufen können wir schon den Tunnel sehen und er verschlingt uns gleich.
Der ganze Tunnel ist beleuchtet, aber nicht ausgeleuchtet. Um die Decke zu sehen, braucht man schon die Taschenlampe. Am Anfang fühlen wir uns ganz schön klein, so hoch und breit ist der Einstieg.
Innen ist es feucht. Zuerst ist die Boden noch glatt, Vulkansteinchen zeigen einen trockneren Weg.
Bald schon sind Vulkansteine da denen wir ausweichen müssen, später dann sogar überwinden müssen.
Dann auf einmal stehen wir vor einer Wand. Am Boden ist ein Spalt von 50 cm zu erkennen, darunter liegt ein Brett, das Brett ist feucht und voll feuchten Vulkanstaub. Was nun? Umkehren, geht nicht – Taxi wartet auf der anderen Seite. Na dann halt ausziehen und auf die Knie und unten durch. Wir wollten doch Abenteuer, jetzt haben wir es.
Auf der anderen Seite reinigen wir uns soweit möglich und ziehen uns wieder an.
Ab jetzt ist es ziemlich „steinig“ und das letzte Stück ist eine Kletterpartie.
Wenn man bedenkt welche Temperaturen hier einmal geherrscht haben und wie dieser Tunnel entstanden ist:
Ein solcher Lavatunnel entsteht, wenn die dünnflüssige Lava beim Ausbruch des Vulkans in einer Art Rinne den Vulkanhang hinabfließt, an den Rändern und an der Oberfläche erstarrt, während unterhalb der Oberfläche die Lava weiter fließt. Beim Erstarren der restlichen Lava bleibt dann ein Hohlraum zurück. (Text von Reallatino Tours)
Wir haben es geschafft ohne uns zu verletzten und es hat Spaß gemacht. Wir waschen uns noch, dann bringt uns das Taxi wieder zurück. Wir essen noch einen Burger und dann geht es zurück auf Alrisha. Schön langsam realisieren wir, bald geht es weiter …