Wir fahren 1 Stunde nach Niedrigwasser ins Atoll, da sollte um 11:45 Stillwasser sein und somit keine Strömung in der Einfahrt. Trotzdem haben wir noch immer Strömung gegen uns. Haben wir uns verrechnet? Da ja unsere Logge nach so langer Standzeit wieder einmal nicht dreht, können wir die Strömung nur schätzen. Wir schleichen mit 2,5 kn (GPS) ins Atoll, muss doch noch genügend Strömung sein.
Überall kräuselt sich leicht das Wasser. Ich halte am Bug Ausschau nach dunklen, braunen Flecken oder auch hellblaue Flecken. Wollen wir doch nicht einen Bommie (Unterwasserkoralle) rammen oder auf eien Sandbank auflaufen. Nach 20 Minuten sind wir im Atoll. Aber was sehen da unsere Augen. Das sollte doch nur ein kleines Atoll sein und es ist riesig. Hier kann sich im Atoll sogar eine Welle aufbauen. Nicht viel, aber doch. Erwartet man doch, wenn man die Passage geschafft hat, im ruhigen Wasser zu fahren. Hier nicht so. Dafür erschlagen uns die vielen kleinen Motus mit ihren Sandstränden und den Palmen. Wir freuen uns schon auf die Erkundung, aber vorerst wollen wir nur noch zu unserem Ankerplatz.
Gleich beim Pass gibt es das sogenannte „Small Village“. Davor gibt es einige wenige Ankerplätze. Diese wollen wir uns aber für den Schluss aufheben. Wir wollen weiter zur Hauptinsel zum Hauptort Tuherahera. Ich stehe weiterhin vorne am Bug wie auf der Titanic, nur beobachte ich, ob ich „Berge“ aus dem Wasser oder knapp unter der Oberfläche entdecke. Alle sind schön zu sehen, schauen doch die meisten zur Zeit aus dem Wasser hervor, da wir Niedigwasser haben. Links und rechts schauen sie verführerisch zum Schnorcheln bzw. zum Tauchen hervor. Rammen wollen wir sie allerdings nicht.
Schön langsam lässt die Spannung nach und wir genießen die gut betonnte Fahrrinne. War doch gar nicht so schwer. 😉
Um 13:30 nach 2 Stunden Anspannung und 3 Tagen segeln fällt der Anker auf 12 Meter. Noch nicht in so glasklares Wasser, aber das wird schon noch.
Anstatt jetzt die Badehose anziehen und ins Wasser zu springen, beginnt Ferry mit der Reparatur des Kühlschrankes. Hoffentlich ist die Pumpe nur ein wenig verdreckt und er kann sie mit einer Süßwasserspülung wieder klar bekommen. Aber leider tut sie uns diesen Gefallen nicht. Die Pumpe muss zerlegt und gereinigt werden. Leider will sie auch nach der Reinigung noch immer nicht ihren Dienst antreten. Wir verschieben die weitere Reparatur auf morgen.
Ferry kocht noch schnell ein Wok Gericht und danach sitzen wir im Cockpit und genießen den Ankerplatz, die Palmen, ein Gläschen Wein und als Betthupferl gibt es einen Schluck wohl gehüteten Whiskey.
Segel/Motor/Gesamt: 0/8/8
Gesamt: 260,5/19,5/280 sm