Inzwischen sind so viele Kleinigkeiten repariert und unser Liegeplatz läuft am Samstag aus. Wir freuen uns, hier endlich los zu kommen.
Reparaturen wie ein abgelaufener Gasschlauch beim Herd, hielten uns einen halben Tag in Schach. Ist ja nicht nur der Schlauch zu tauschen, bevor er anfängt leck zu werden, sondern ich nutze das gleich um den Herd wieder innen und vor allem außen zu reinigen. Man glaubt ja nicht wie viel Dreck sich da ansammelt.
Gleichzeitig werden auch die Brenner getauscht, wo der Unterteil und die Abdeckplatte satte 80 USD kosten und das ganze mal zwei. Ferry meint jetzt kommt die Flamme wieder tadellos. Was tut man nicht alles für den weltbesten Koch. ? Denn zwischendurch gibt es immer wieder ein gutes Essen. Nur selten bekommt er frei, dann geht es zu den Roullotes.
Alle festen Luken sind mit Silikon innen und außen eingedichtet, teilweise habe ich auch die anderen mit Silikon versehen. Bin schon gespannt auf den nächsten starken Regen, hoffentlich ist dieses Problem jetzt gelöst. Dabei bekommen die Gummidichtungen gleich wieder eine Schmierung mit Glyzerin.
Bei dem Starkwind in den Gambier’s haben wir unsere Flagge samt Flaggenstock verloren. Da es hier keinen zu kaufen gibt, bastelt Ferry einen aus einem Stück Rundholz und als Abschluss muss das Ende einer Vorhangstange her halten. Eine kleine Klampe und eine Öse zum Befestigen der Flagge ist auch schnell montiert.
Das achtere Bimini bekommt einen neuen Zipp und wie kann es anders sein, beim Montieren reißt der zweite Zipp. Alles wieder runter und gehe zurück zum Start.
Wir checken unser Ankergeschirr und die Kette. Kleine Worte, aber schweißtreibende, harte Arbeit.
Unsere Lebensmittelvorräte werden durchgesehen, erfasst und neu verstaut. Viel fehlt nicht, trotzdem haben wir noch einen Großeinkauf vor uns. Auch ist dieser in der Zwischenzeit gut verstaut. Wir müssen nur mehr Frischware einkaufen. Ab einem Einkauf von 500 USD beim Carrefour gibt es einen gratis Shuttle Service.
Noch immer gibt es Besorgungen zu machen. Unsere Lautsprecherboxen im Schiff sind kaputt, sie Lärmen nur noch. Ich schaue bei unserem Autoradio Händler vorbei. Im Rucksack der alte Lautsprecher. Ich bekomme 4“ 4 Ohm Lautsprecher. Weil die so gut sind, meint Ferry unsere Außenlautsprecher sind ja auch nicht mehr die Besten, Kauf einfach nochmal welche. Als er sie dann einbauen will, merkt er, dass sind keine 4“ sondern 5“ Boxen. Ich wieder hin, ist ja nur 20-25 Minuten entfernt, und will sie gegen 5“ austauschen. Leider hat er nur 6 ½ “. Ich meine das passt nie rein. Der Junior macht mir aus einem Karton eine Schablone. Auch könnte ich ein Stück Plastik von Ihnen bekommen, damit wir das ganze tauschen können.
Mit dem Lautsprecher spaziere ich zuerst zum Ocean 2000. Wir brauchen einen neuen Stepfender. Auch beim Nautisport im Industriezentrum bekomme ich keinen.
Weil ich schon soweit bin und wir beim Segelmacher um ein paar Zipp für das Bimini gebeten haben, spaziere ich halt wieder mal zum Motu. Er ist nicht da. Eine seiner Näherinnen gibt mir meine gewünschten Zipp, aber in der Buchhaltung will man sie mir nicht verkaufen. Ich frage wo man die den bekommt. Da sie mitbekommt, dass ich zu Fuß da bin, erklärt sie mir, sie bringe mich dorthin. Ich solle nur ein wenig warten, Ihre Arbeitszeit ist gleich zu Ende. In einem uralten Auto, nicht jede Türe ist mehr zum Öffnen, das Getriebe kracht und sonst ist es nicht sehr vertrauenerweckend, geht es an den Rand von Papeete. Aber besser schlecht sitzen als lang gehen.
Leider sind wir zu Mittags unterwegs und der erste Shop hat zu. So auch der zweite. Sie wollen mit mir warten bis er wieder aufsperrt. Ich meine das ist schon nett genug, dass sie mich hierher gebracht haben. Ich kann die halbe Stunde warten und wenn ich es hier nicht bekomme, gehe ich halt zum zweiten Geschäft, das gleich in der Nähe ist.
Es ist so toll, dass einem die Leute immer wieder selbstlos helfen. Ich bin im Paradies angekommen. Sie haben meine Zips, Ösen, Schnallen und guten UV beständigen Nähgarn, soll 2 ½ Jahre halten und sie hätten einiges an Stoffen. Endlich kann ich die Seitenteile für das Cockpit machen. Zu Fuß geht es zurück.
Natürlich passt der größere Lautsprecher nicht hinein. Also nochmals hin. Jetzt werde ich schon mit Küsschen begrüßt. Man schneidet mir die gewünschte Länge von dem Plastikbrett zu und ich bezahle, zwar ein wenig teuer, aber wer weiß wo ich sonst noch hinlaufen und welche Mengen ich abnehmen müsste.
Alles wird zum Aufbruch vorbereitet. Letzte Test am PC ergeben, dass wir nicht mehr unseren Blog über eine amerikanische Station befüllen können. Siehe Bericht „Amateurfunk und die USA“. Leider funktioniert auch unsere Statistik am Blog nicht mehr, unser Webhoster sperrt uns aus. Ferry testet bei einem anderen Provider und alles funktioniert. Wir sind sauer, ist es nicht das erste Mal, dass wir eine Umgehung suchen müssen. Nur hier gibt es keine. Ferry bereitet alles vor, um unseren Blog zu einem anderen Provider umzuziehen zu können.
Auch nehmen wir uns einen Mail Account bei „Sailmail“. Wir können somit wieder Emails über die Funke empfangen, die Winlink jetzt sperrt. Diese(r) ganze IT-Sch…(marrn) beschäftigt Ferry mehrere Tage.
Inzwischen ist Alrisha unter Deck wieder bewohnbar. Das Deck ist wieder sauber, die Wäsche ist gewaschen, alles ist verstaut und wir sind bereit zum Ablegen. Samstag geht es los. Der Wetterbericht verspricht wenig Wind. Unser nächstes Ziel Tikehau. Die Genehmigung für den Transit innerhalb von Französch-Polynesien ist auch gekommen.
Schaffen wir es endlich los zu kommen?