Tagwache um 05:30, obwohl ich in der Nacht schon wieder einmal einen Seelöwen von unserer Badeplattform vertreiben musste. Nicht nur dass sie oftmals laut brüllen, stinken sie, hinterlassen die Badeplattform in einem angesch…mierten Zustand und wenn sie schlafen, schnarchen sie und trotzdem schauen sie einem immer ganz lieb mit ihren Kulleraugen an.
Um 06:30 rufen wir unser „Taxi Nautico“, denn um 07:00 will uns die Agentur vom Steg abholen lassen und hier sind die Taxifahrten etwas länger. Zehn nach 07:00 werden wir von einem zum offenen Bus umgebauten, alten LKW, abgeholt. Bis alle Personen von ihren Hotels aufgesammelt sind vergeht ein wenig Zeit, denn manche lassen sich bitten. Der Bus ist bis zum letzten Notsitz voll. 26 Personen zähle ich. Eigentlich wollen wir in kleineren Gruppen unterwegs sein, aber jetzt müssen wir da durch.
Auf der Fahrt zum Vulkan fängt es zu regnen an. Wir sind froh Regenhäute mit zu haben.
Wir steigen aus den Bus und man wartet nicht mal auf alle Personen und der Guide läuft schon davon. Wir mit Abstand hinter drein. Dann mal eine kurze Pause, wir und andere sind noch nicht bei der Gruppe, laufen sie schon wieder weiter. Ich rege mich auf.
Die Wege sind erdig, teilweise steht nur mehr eine riesige Lacke. Wir konzentrieren uns nur mehr darauf ja nicht auszurutschen. Vor lauter Konzentration merke ich erst gar nicht, dass es zum Regnen aufgehört hat.
Nach mehr als 4 km die erste Pause, der erste Blick vom Vulkanrand in den Krater, leider steht noch der Nebel drinnen. Wir können die Größe nur erahnen, der Krater ist 10 x 7 km und er ist oval.
Jetzt erst merken wir erst, dass wir 2 Guides haben. Wir trennen uns kurz in Englisch und Spanisch sprechende Gruppen und erfahren einiges über Schichtvulkane. Erst vor ein paar Monaten ist der Negra ausgebrochen.
Und schon geht es weiter. Nochmal 2 km bis zur Abzweigung zum Krater Chico. und dann geht es runter in den Schlund. Beim Bergab gehen denken wir auch schon daran, dass wir das alles wieder rauf müssen.
Aber die Landschaft lässt einmal bald die Strapazen vergessen. Diese Gruppe kommt mir vor, als wolle sie einen neuen Rekord aufstellen. Leute schaut euch die Landschaft an, die Sonne scheint inzwischen und aus der schwarzen Lava leuchten grüne Farne. Genießt es und macht es nicht zu einem Wettlauf.
Die erste Strecke geht steil bergab und ist noch von Sträuchern umgeben. Dann mit einem Schlag ist die Vegetation zu Ende und wir laufen über Lavagestein.
Die paar Pflanzen beschränken sich auf einzelne Kakteen und Farne. Auch kommen wir bei tiefen Lavaschluchten mit ihren unterschiedlichen Farben vorbei, jetzt nur keinen Fehltritt.
OK, wir sind mit Abstand die letzten beim Wendepunkt, glauben aber, dass wir gar nicht so langsam waren. Die Aussicht über die Insel ist fantastisch. Wir sehen bis zum Meer. Die Lavafelder sind deutlich zu erkennen. Man gönnt uns 20 Minuten Pause.
Dann geht es zurück zur Abzweigung, gute 2 km nur bergauf, das letzte Stück hat es in sich. Unser Guide ist gefühlte 5 km vor uns.
Oben angekommen, sind wir ein wenig ausgepowert. Dieses Tempo macht uns zu schaffen. Das erklären wir ihm auch. Nur schnell etwas trinken und weiter geht es. Er beginnt wieder zu laufen und lässt uns komplett alleine. Wir genießen trotzdem die herrliche Landschaft. Bleiben stehen und machen Fotos.
Am Kraterrand vom „Sierra Negra“ ist der Nebel fast weg. Jetzt sehen wir die enorme Ausdehnung des Kraters. Kein erbarmen, ein, zwei Fotos und weiter geht es.
Erst am Rückweg bemerken wir, dass der Großteil des Weges immer leicht bergauf geht. Ist uns beim Hinweg so nicht aufgefallen.
Und wieder geht es durch Gatsch, das wollte ich als Kind schon nicht. Und was viel schlimmer ist, mein Schienbein beginnt mir weh zu tun. Ich habe es mir als Kind gebrochen und jedesmal wenn ich mich überanstrenge meldet es sich. Auch bekomme ich Krämpfe in den Beinen. Ich falle immer weiter zurück. Muss „Pausen“ einlegen, um die Krämpfe zu bekämpfen. Die letzten 4 km waren für mich die Hölle.
Unten warten natürlich alle auf uns, ist mir aber egal. Blöde Frage ist alles OK? Dann bekomme ich noch einen letzten Krampf im Wadel als ich in den Bus klettern will. Insgesamt waren es 16 km, ca. 300 m Höhenmeter und das ganze in 5 Stunden .
Um 14:00 sind wir wieder im Ort. Wir suchen uns ein Restaurant mit Mittagsmenü. Ist zwar nicht das billigste (8 USD Suppe, Hauptspeise, Getränk und Nachspeise), aber die meisten sperren um 14:00 zu. Das Essen war ausgezeichnet.
Danach spazieren wir an den Strand, wir wollen ein billigeres Bier trinken. Eine Britin, die auf San Cristobal für den Umweltschutz arbeitet, sie macht das in ihrere Pension, ratscht noch ein wenig mit uns.
Am Rückweg bleiben wir noch am Steg stehen und sehen eine Strandbude. Bei einem Bier kommen wir mit dem Besitzer ins quatschen, na ja small Talk auf Spanisch. Danach geht es aber zurück zu Alrisha und wir fallen todmüde ins Bett.