Schon um 05:30 treibt es uns aus den Betten. Heute wollen wir Affen beobachten. Schnell sind wir reisefertig. Wilsen fertigt uns einen Wanderstock mit der Machete an. Ab nun können wir den Stock für schwierige Stellen einsetzen.
Schon bald müssen wir einen ziemlich ausgetrockneten Bach überqueren. Ausgetrocknet bedeutet schlammig, wenn man keine Baumstämme über den Bach legt, versinkt man knietief im Schlamm. Wir meistern das mit ein wenig Hilfe großartig.
Wilsen folgt den Stimmen des Dschungels. Hört aber leider keine Affen.
Immer wieder werden mit der Machete Markierungen an Baumstämmen gemacht. Wollen wir doch auch wieder zur Lodge zurück finden.
Nach einer Stunde meint er, das da vorne die Lagune ist, wo er den Kaiman gefangen hat. Ferry meint, die will er sehen.
Wir kämpfen uns durch „frauhohes“ Gras und Schilf. Ich schaue ganz genau, dass da auch nichts aus dem Gras hervor kriecht oder schlängelt.
Und auf einmal öffnet sich das Schilf und gibt den Blick frei für die Lagune.
Wir sind von der Schönheit, des Grüns und von Vogelgesang ergriffen. Große Seerosenblätter und eine wunderschöne weiße Blüte einer Seerose lassen unsere Augen verharren. Wir genießen den Gesang der Vögel und das Grün.
Leider können wir hier nicht ewig bleiben. Es geht durch das Schilf und Gras zurück in den Dschungel.
Noch immer hoffen wir, dass wieder Affen finden. Heute ist kein guter Tag für Affen.
Trotzdem war dieser Ausflug einfach nur schön.
Eierspeis mit Zwiebel und Tomaten gibt es zum Frühstück. Dann eine Stunde Pause, denn Wilsen muss seine Schraube vom Außenborder wieder einmal reparieren.
Der Himmel verdunkelt sich, als wir gehen wollten. In den Regen müssen wir nicht hineinlaufen. Also warten wir den Regenschauer ab. Inzwischen verbessert Wilsen unsere Wanderstöcke.
Wir fahren nur ein paar Minute mit dem Boot flussabwärts und erklimmen das Flussbett.
Heute sind die Bäume dran. Ach die sind ja einfacher zu fotografieren, die laufen einem nicht so schnell davon.
Wir sehen 300 Jahre alte, riesige und medizinische Bäume.
Wilsen baut mir eine Schaukel, bestehend aus einer Liane, einem Stück Holz und mit Rinde zusammengebunden.
Es war ein schöner 1 1/2 stündiger Spaziergang.
Als wir nach Hause kommen sind Hängematten aufgehängt. Nach dem Umziehen machen wir ein Mittagsschläfchen in den Hängematten.
Für mittags haben wir uns nur eine Kleinigkeit gewünscht, das ist immer noch mehr als genug.
Wir genießen die lange Mittagspause, denn um diese Zeit ist es einfach nur heiß.
Am Nachmittag gibt es eine Bootsfahrt den kleinen Fluss hinauf und wir wollen uns dann einfach nur hinunter treiben lassen.
Vielleicht können wir viele Vögel beobachten.
Wir sind am Ende der Trockenzeit angelangt, die Bäche führen teilweise kein oder nur mehr sehr wenig Wasser.
Noch können wir den Fluss hinauf fahren, aber auch heute bleiben wir wieder einmal fest stecken. Wilsen muss schon wieder ins Wasser, wir haben die falsche Durchfahrt zwischen zwei Baumstämmen gewählt.
Noch ein Stück bergab, dann drehen wir um und der Außenborder schweigt.
Nur mit der Strömung geht es abwärts. Entweder ist den Vögeln auch zu heiß oder sie mögen uns heute nicht so wirklich.
Aber die paar die wir sehen lohnen sich allemal. Einen Habicht und zwei Falken sowie ein paar Kingfisher. Wolken ziehen auf und der Wind setzt ein. Aber es verzieht sich wieder.
Endlich kommt Clara wieder von Iquitos zurück und bringt uns ein paar Geschenke mit. Für Ferry ein paar Dosen Bier, für mich neue Sandalen, denn meine gingen kaputt und Nachschub an Moskitoschutz.
Am Abend essen wir endlich alle einmal gemeinsam. Es gibt „Chaufa“, gebratenen Reis. Wir kennen den von diversen „Chifas“, chinesisch-peruanische Restaurants, die im Zuge der Einwanderung von Chinesen während des Eisenbahnbaus entstanden sind.
Zeitig geht es ins Bett unter das schützende Moskito Netz.