Es waren turbulente 3 Wochen, Brigitte erfuhr dass sie nach AVRAG in eine neue Firma übernommen wird. Die Vorstellung der neuen Firma, der neuen Chefin und des neuen Arbeitsplatzes und der noch nicht ausgestandene Kampf nach Altersteilzeit und Teleworking hat Brigitte sehr mitgenommen. Aber am Freitag werden noch die letzten Vorbereitungen für den Urlaub getroffen. Es werden noch Himbeeren und Ribisel gebrockt und alle Utensilien (Bier, Essen, …) ins Auto verladen. Was soll ich sagen, es ist wie immer randvoll. Die Fahrt verläuft trotz Ferienbeginn erträglich, natürlich hat es auf der Fahrt wieder geregnet. Erst spät am Abend kommen sie zu mir und bringen mal die wichtigsten Dinge mit.
Gleich nach dem Kaffee beginnt Ferry mir den neuen Windmesser einzubauen und alles funktioniert wieder. Das NMEA kann er nicht einbauen, da kennt er sich zu wenig aus, aber mein Schapp in der achteren Steuerbord Kabine leimt er mir wieder. Nach und nach werden Bier, Essen und Wasser an Bord geschafft. Alles wird verstaut. Brigitte füllt noch meine Wassertanks voll und einem Spaziergang nach Aquileia bei 35 Grad im Schatten steht nichts mehr im Weg. Dieses Wochenende ist nämlich Tempora in Aquileia. Brigitte nimmt ihren neuen Rucksack für ihre Fotoausrüstung mit. Neu im Gepäck ist ein Teleobjektiv 70-300.
Am Sonntag nach dem Fest, geht es bei wenig Wind und der wird noch von meinem Bug geteilt Richtung Umag zum Einklarieren und mit Wachen von 3 Stunden geht es bis in die Kornaten.
Ab Dugi Otok können wir ein wenig segeln – natürlich eine Kreuz. Sie übernachten in einer der ersten Buchten in den Kornaten. Leider sind sie etwas zu früh dran und so müssen sie ihr Tagesticket abgeben.
Am nächsten Tag fahren sie gemütlich alle Buchten in den Kornaten ab. Am Ende der über 80 umfassenden Inselwelt können sie Segel setzen. Ab dem Festland ist es dann eine Kreuz und die ganze Nacht läuft wieder der Motor.
Vor der Einfahrt von Korcula und Pelesac bläst der Wind mit 6 Bft – natürlich aus Ost Kurs 90 Grad. Erst unter der Stadt Korcula machen sie einen Stopp. Bei der Werft wird getankt und gleich danach fällt der Anker.
Mein Dingi wird ins Wasser gelassen und der Außenborder montiert. Endlich können sie sich abkühlen, denn alle Tage hatte es bis jetzt über 30 Grad. Am späteren Nachmittag wollen sie rüber ins Restaurant auf ein Bier. Ferry probiert den Außenborder – er funktioniert besser, aber das Standgas hält er noch immer nicht.
Schnell sind sie am Ufer und Brigitte grüßt mit „Dobar dan“ und bestellt 2 Bier. Als Antwort bekommt sie, dass es kein Bier gibt. Die Überraschung ist groß, was trinken die Leute hier zum Essen? Auf einmal kommt der Besitzer in nasser Unterhose und fragt ob wir was zum Essen wollen, Ferry verneint und wollte noch sagen, aber am Abend, kommt aber nicht mehr dazu und ab jetzt wird es sehr tief. Er meint: „Trinken gibt es nur zum Essen, wir sind ein RESTAURANT und keine KNEIPE und außerdem müsst ihr für 200 € essen und überhaupt schleicht’s euch auf euer Boot“. Des Weiteren zeigt er Ihnen noch den Finger und beide steigen ganz schnell in mein Dingi und fahren schockiert zurück zu mir. So etwas haben sie noch nie erlebt, aber am Abend können sie beobachten, dass er ganz alleine in seinem RESTAURANT sitzt. Sie wünschen ihm ganz viele einsame Abende in seinem RESTAURANT. Abendessen gibt es an Bord.
Und wieder weht der Wind mir direkt auf den Bug. Jetzt tun sie mir schon echt leid, aber heute setzten sie Groß, Genua und Kutter und machen ein paar Meilen unter Segel.
Leider lässt der Wind nach und es geht weiter unter Motor bis in die Bucht Okukujle auf Mljet. Schon beim Anlegen begrüßt uns das Nachbarboot recht herzlich.
Wie wir später feststellen, sind alle aus Neulengbach und Umgebung. Es wird getratscht und Bier und Wein getrunken. Dann werden die Kinder auf den Mast gezogen. Später klettern der Skipper vom Nachbarboot und Andrea auf meinem Mast. Hat Spaß gemacht wieder Leute bei mir oben zu haben.
Abends gehen sie gemeinsam Essen. Spät und sehr lustig kommen sie in meine Kojen.