Wir stehen wieder mal vor der „Poste“ um mit dem „Vinispot“ manchmal auch „Manaspot“ genannt Internet zu bekommen. So können wir die größeren Datenmengen versenden bzw. empfangen, die über die „Funke“ nicht möglich wären. Schließlich wollen wir einen umfassenden Blick auf das Wetter werfen, aber auch den Blog mit Fotos versorgen, das wir im Funkbetrieb nur minimalistisch vornehmen können.
Als wir so „surfen“ meldet sich wieder einmal „Sandy“ am Messenger und schreibt: „Ihr seid in Manihi? Ward ihr schon bei der Sailmail Station?“ Sandy ist Weltumseglerin. Und wann immer sie uns an einem Spot zufällig mal erreicht kennt sie wen, den man besuchen sollte. Unglaublich!
Jedenfalls nehmen wir Kontakt auf – sind wir doch seit kurzem auch „Sailmail“ Nutzer. (Sailmail ist ein Funkdienst auf den Marinefrequenzen, die eine kommerzielle Kommunikation via SSB und Pactor erlauben. Hier ist kein Amateurfunk Rufzeichen erforderlich, sondern das amtliche Rufzeichen des zulassenden Landes genügt.
Auf einem kleinen Motu steht ein Windgenerator, eine Solaranlage und ein Gezeitengenerator, der eine Batteriebank speist, die sowohl das Haus als auch die Sailmail Anlage versorgt. 24 Stunden am Tag und das 365 Tage im Jahr. Die Batterien halten 5 bis 6 Jahre, erfahren wir.
Der Betreiber hat sich hier sein kleines Paradies geschaffen. Jetzt in Pension leben er und seine Frau hier oder in Papeete. Wenn nicht vor Ort wird die Funkanlage fernbedient. Zum Einsatz kommt ein IC-718 mit einem Pactor 4. Die Software scannt verschiedene Bänder und so können Segler ihre Verbindung je nach Entfernung von Manihi den Ausbreitungsbedingungen konform wählen. Das 718 und das Pactor 4 ist auch unsere momentane Ausrüstung, da bei unserem Marinefunkgerät, dem IC-M802 die Endstufe kaputt gegangen ist. Hier 2 sm von der 24 m hohen Antenne haben wir den letzten Blogeintrag via Funk so schnell übertragen, dass ich mit offenem Mund sprachlos war.
Neben dem eigenen Gebäude für die Sailmail Station mit all ihren notwendigen Komponenten werden wir auch auf dem Moto herumgeführt. Alles ist äußerst liebevoll gestaltet. Ein paar Hühner liefern frische Eier. Ferner wachsen Zitronen, Feigen und andere Früchte. In einem Baum brütet ein weiblicher Vogel, tahitiansich „Oo“ genannt auf zwei Eiern während der männliche Pendant für Futter sorgt. Für uns schaut sie einem Sittich ähnlich.
Nach unserer Plauderei mit Schokoladekuchen von Brigitte und etwas Hinano bedanken wir uns für die erwiesene Gastfreundschaft und die Führung durch dieses Paradies. Wir bekommen noch frische Eier und Zitronen mit auf den Weg und so verabschieden wir uns herzlich.
Voriges Jahr haben zwei Segler hier her gefunden, heuer waren wir die Ersten und vielleicht auch die letzten?!
PS.: Fotos sind hochgeladen in den letzten Artikeln 🙂