Seit längerer Zeit bricht die Spannung der Batterien bei größerer Belastung zusammen. Schon vor 2 Monaten haben wir neue in Tahiti bestellt. Den Lieferort haben wir offen gelassen, denn er konnte uns nicht sagen, ob er sie noch vor Weihnachten bekommt.
Letzte Woche, als wir schon nachfragen wollten, kam eine Mail, dass unsere Batterien bereit sind geliefert zu werden. Ihr müsst nur mehr den Rest überweisen und mir sagen wohin. Wir entscheiden uns für Raiatea. Dort gibt es Marinas, dort können wir ohne Stress die Batterien tauschen. Auch hilft uns vielleicht die Marina beim Abholen jener vom Frachtschiff.
Wir schreiben alle Marinas an, aber keiner hat einen Platz für uns, bzw. erlaubt eine Reservierung. Na gut, dann werden wir halt bis zum Schluss nicht wissen, wie und wo wir sie einbauen können. Vom Bojenplatz Pua funke ich mehrmals die Marina Uturoa an, versuche sie telefonisch zu erreichen, aber die Nummer ist falsch und die Funke wird nicht gehört. Somit beschließen wir auf unseren „Bier“ Liegeplatz zu gehen. Ins Atoll können wir nicht mehr, auf Grund unseres Tiefganges und der „Unbeweglichkeit“ unseres Schwertes.
Mittwoch zeitig in der Früh, soll der Frachter „Hawaikinui“ kommen. Als der Frachter um 7:00 anlegt, machen wir uns fertig und fahren mit dem Dinghi an Land. Wir spazieren bis zum Frachter, finden eine Dame die meint wir sollen hier warten. Hier gibt es kein schattiges Plätzchen, keine Bank zum hinsetzen. Wir können nur dem scheinbaren Chaos zusehen.
Zuerst wird die Kühlware gelöscht, danach Gemüse und Obst, danach werden Massenweise Getränke in LKW’s verladen. Zwischenzeitlich wird der Tankwagen befüllt, nur um 1 Stunde später wieder aufzutauchen und nochmals befüllt zu werden.
Fahrräder, Mopeds, verpackte Waren auf Paletten werden ausgeladen, an unterschiedlichen Stellen zwischengelagert, denn nicht alles ist für Raiatea. Container fahren und schweben in der Gegend herum. Koordiniert hier irgendjemand? Wir glauben nicht, aber es funktioniert.
Wir sehen wie Waren abtransportiert werden und wir haben unsere Batterien noch immer nicht entdeckt. Dann endlich können wir unsere Frachtpapiere (eigentlich haben wir sie ja nur am Handy), herzeigen. Alles kein Problem, in zwei großen Mappen werden unsere Papiere gesucht und erst im zweiten Stapel wird sie fündig. Im Container 007 sollen sie drinnen sein. Und da sind sie auch, leider ganz hinten und natürlich ganz unten. Hat doch eine Batterie mehr als 40 Kilo.
Mit der Rodel führt Ferry je 2 an den Kai. Danach holt er das Dinghi aus dem Hafen und nun müssen wir sie nur mehr ins Dinghi heben. Das kann ich nicht. Ich schaue mich in der Gegend um und gleich merkt ein Stapelfahrer, dass ich Hilfe brauche. Ruck Zuck sind die 4 Batterien im Dinghi, ich muss da auch noch rein und langsam geht es zurück zu Alrisha.
Das rausheben und unter Deck bringen ist zwar kräfteraubend, aber schaffbar. Für heute genug Packerei.
Es geht nochmals an Land, leider fahren wir nicht im Badeanzug rüber und so werden wir komplett nass und als Draufgabe gibt es noch Wasser von oben. Mit nassen Klamotten sitzen wir im freien, genießen ein Bier und essen chinesisch. Schnell verziehen wir uns wieder aufs Schiff.
Am nächsten Tag werden die Solarzellen abgedeckt, der Windgenerator stillgelegt, die alten Batterien abgeklemmt, und herausgehoben. Die neuen Batterien werden geprüft und werden unter Kraftaufwand in die Box gehoben. Alles wieder angeschlossen, mit Hilfe des Motors geladen und Voila, alles funktioniert wieder.
Das liest sich leicht, war aber eine mörderische Arbeit für Ferry. Jetzt nur mehr das Chaos beseitigen! Noch einmal heißt es die Batterien ins Dinghi heben und an Land bringen. Die Altbatterien können wir neben die grünen Tonnen stellen, so die Auskunft der Mairie (Gemeindeamt).